Der Naturschutz hat für uns traditionell einen hohen Stellenwert. Wir wissen um die Bedeutung des Artenschutzes und des Schutzes der Natur vor überzogenen menschlichen Eingriffen. Allerdings stehen in manchen Fällen auch die berechtigten Interessen der Landwirtschaft und der Anspruch der Menschen im Land auf eine funktionierende Infrastruktur in einem Spannungsverhältnis zum Naturschutz, das dann im Einzelfall zum Ausgleich gebracht werden muss.
Wir begreifen Artenschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es braucht Maßnahmen, die alle beteiligten Akteure in die Pflicht nehmen. Ganz im Sinne unseres Leitbildes „Schützen durch Nützen“ sehen wir Freie Demokraten die Bewirtschaftung und den Erholungswert der Natur ausdrücklich als Teil dieser Aufgaben an. Hierbei setzen wir auf die aktive Beteiligung von Ehrenamt, Landnutzern und Grundeigentümern.
Dafür setzen wir uns ein:
- Wir wollen den Vertragsnaturschutz stärken und die Ökokonto-Verordnung überarbeiten, um mehr Anreize für flächenschonende Ausgleichsmaßnahmen und ökologische Aufwertungen zu setzen.
- Für Managementpläne auf Flächen des Natura-2000-Netzes (FFH- und Vogelschutzgebiete) muss wieder stärker den Grundsatz des mildesten Mittels verankert werden.
- Wir wollen den Schutz von Moorflächen als CO₂-Senken und Biotopen weiter vorantreiben und die Entwicklung innerstädtischer Grünflächen, Kleingartenanlagen und Kaltluftschneisen fördern, um sowohl sommerlicher Überhitzung vorzubeugen als auch die urbane Biodiversität zu fördern.
- Mit einem Förderprogramm für Alleen und klimaangepasste Straßenbäume können diese wichtigen Verbindungskorridore in Einklang mit den aktuellen Verkehrsrichtlinien gebracht und erhalten werden.
- Die überzogene Mittelausstattung des Nationalparks Schwarzwald lehnen wir ab. Wir wollen stattdessen auch die Arbeit der Naturparks und der Biosphärengebiete stärker fördern.
- Wir wollen die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie umsetzen, den ökologischen Zustand unserer Fließgewässer verbessern und dazu die Modernisierung kommunaler Kläranlagen gezielt fördern.
- Um dem Artenschwund entgegenzuwirken, müssen wir dessen Monitoring verstetigen.
- Im landeseigenen Wald wollen wir flächendeckende Maßnahmen zur Vorhaltung von Totholz und Habitaträumen umsetzen, anstatt immer weitere Flächen aus der forstwirtschaftlichen Produktion zu nehmen und der klimafreundlichen Nutzung zu entziehen.