Pressemitteilung

07.Dezember 2008

Arnold: Hauptschule nicht abschaffen, sondern zur Werkrealschule weiterentwickeln

Vorrang für Lösungen vor Ort, statt zentraler Einheitslösung – „Uns, der FDP und mir, ist die Hauptschule lieb und teuer. Wir wissen, mit welch hohem persönlichen Einsatz dort eine hervorragende Arbeit geleistet und eine große Integrationsleistung vollbracht wird. Ich habe mich nicht zwei Jahre mit diesem Thema beschäftigt, um die Hauptschule jetzt abzuschaffen, aber wir kennen auch die Probleme wie der Rückgang ihrer Schülerzahlen und gestiegene Ausbildungsanforderungen“, sagte die schulpolitische Sprecherin der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Birgit Arnold, in der Debatte zum Ausbau der Werkrealschulen Stellung.

Diese Probleme würden von außen aus der Gesellschaft an die Hauptschule herangetragen. So wie sich die Gesellschaft verändere, müsse sich auch die Bildungslandschaft und mit ihr die Hauptschule ein Stück weit verändern, so Arnold. Deshalb habe die FDP an Dreikönig 2008 in ihrem Hauptschulantrag beschlossen, dass es in der globalisierten und hoch technisierten Wissensgesellschaft von heute vor allem darum gehe, methodisch unterschiedliche Lernwege zu eröffnen, die jedem Schüler vielfältige Lern- und Leistungschancen bieten, ohne ihn damit schon auf bestimmte Berufslaufbahnen festzulegen. Deshalb fordere dieser Antrag auch für Hauptschüler die Erstellung von individuellen Entwicklungsplänen und einen besseren Zugang zum Werkrealschulabschluss, um möglichst vielen diesen mittleren Abschluss zu ermöglichen.„All das ist schon längst Beschlusslage der FDP und wird jetzt umgesetzt“, so Arnold. „Jetzt haben wir endlich die Mittel, unsere Vorstellung von der Hauptschule der Zukunft zu verwirklichen – einer Schule, die alle Schüler individuell fördert und die Lernwege zum Haupt- bzw. Werkrealschulabschluss so lange wie möglich offenhält.“Durch die vorgesehene Auflösung von Praxis- bzw. Werkrealschulzug erhielten die zukünftigen Werkrealschulen einen Zehnstundenpool zur individuellen Vorbereitung der Schüler auf den jeweiligen Abschluss. „Einen ähnlichen Stundenpool wünschen wir uns aber auch ab Klasse 5, um von Anfang an einen möglichen Werkrealschulabschluss vorzubereiten.“ Verständnis zeigt Arnold für die Verunsicherung bei Kommunen und Schulen, wie es jetzt mit den einzügigen Hauptschulen weitergehe. „Wir fordern, dass stabil einzügige Hauptschulen zum Beispiel zusammen mit anderen Hauptschulen auch in Zukunft einen Werkrealschulabschluss anbieten können. Hier ist Flexibilität dringend nötig, damit wir möglichst viele Hauptschulstandorte erhalten können.“Außerdem, so die Forderung der liberalen Schulpolitikerin, solle das Kultusministeri-um bei aller nötigen Sorgfalt das neue Werkrealschulkonzept so zügig wie möglich erarbeiten, möglichst noch vor der Kommunalwahl. „Dann können wir im Wahlkampf die Menschen an der Basis davon überzeugen, dass es nicht um die Abschaffung der Hauptschule, sondern um ihre Weiterentwicklung geht, damit ihre Kinder und Enkelkinder fit für die Zukunft sind.“ „Und dann“, betont Arnold abschließend, „muss Schluss sein mit den Reformen. Die Schulen wollen nur noch eins – endlich wieder in Ruhe arbeiten.“

Weitere Pressemitteilungen zum Thema