Pressemitteilung

05.November 2008

Bachmann: Duale Hochschule ist Erfolgsfaktor für Standort Baden-Württemberg

Das Land ist mit diesem weltweit beneideten Modell für die Zukunft gerüstet – In der Landtagsdebatte über das „Zweite Gesetz zur Umsetzung der Föderalismusreform im Hochschulbereich“ sagte der hochschulpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dietmar Bachmann:Heute beraten wir eine bahnbrechende Erfindung. Sie kommt – wie alle bahnbrechenden Erfindungen – aus Stuttgart. Gottlieb Daimler hat in einer Scheune hier in Stuttgart das Automobil erfunden. Und Peter Frankenberg hat an seinem Schreibtisch im Wissenschaftsministerium hier in Stuttgart die Duale Hochschule erfunden. Genauer gesagt hat er ein bewährtes Modell weiterentwickelt. So wie Gottlieb Daimler in eine Kutsche einen Motor eingebaut hat, hat Peter Frankenberg die Berufsakademie zur Dualen Hochschule weiterentwickelt.

Im Namen Duale Hochschule kommt die eigentliche Bedeutung des Vorhabens zum Ausdruck. Mit der Berufsakademie haben wir das bewährte Modell der dualen Ausbildung in den akademischen Bereich übertragen. Jetzt wird dies auch im Namen deutlich. Die duale Ausbildung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den Standort Ba-den-Württemberg. Die Kombination von Ausbildung im Betrieb und in der Schule beziehungsweise Hochschule ist ein Modell, um das uns viele in der Welt beneiden. In Kanada kann man am College Klempner studieren. Das sind dann zwar Akademiker, aber eben Akademiker, die Waschbecken als Benutzer und nicht als Monteure kennen. Es ist übrigens kein Wunder, dass solche Länder eine höhere Akademikerquote haben, wenn man als Klempner Akademiker ist. Bei uns dagegen ist die duale Ausbildung mit Schwerpunkt im Betrieb eine solide Ausbildung, eine praxisnahe Ausbildung, eine Ausbildung, der die Zukunft gehört. Wir in der FDP/DVP-Fraktion sind un-serem Wirtschaftsminister Ernst Pfister dankbar, dass er allen Versuchen, diese großartige Ausbildung zu verschulen, mannhaft widersteht. Und wir sind unserem Wissenschaftsminister Peter Frankenberg dankbar, dass sich jetzt auch im Titel „Duale Hochschule“ für unsere Berufakademien dieses Erfolgsmodell, übertragen auf den akademischen Bereich, wiederfindet. Baden-Württemberg ist damit für die Zu-kunft gerüstet. Auch bei bestem Wein in schönsten Schläuchen sollte der Wengerter sich nicht auf seinem Ruhm ausruhen, und so haben auch wir in den Vorberatungen im Sinne einer weiteren Optimierung Einfluss genommen.1. Wir haben deutlich gemacht, dass die geplante Zentrale der Dualen Hochschule möglichst wenige und die einzelnen Standorte möglichst viele Kompetenzen haben sollen.Mit dieser Position konnten wir eine weitergehende Zentralisierung verhindern.2. Besonders wichtig ist uns die Vertretung der Betriebe, mit deren Engage-ment die Duale Hochschule steht und fällt.So ist z.B. im Gesetz jetzt vorgesehen, dass der Vorsitz im Aufsichtsrat zwischen einem Vertreter der Betriebe und einem Vertreter des Ministeri-ums wechselt.3. Einer Initiative der FDP ist zu verdanken, dass in diesem Gesetz die Studiengebühren sozialverträglicher ausgestaltet werden.Der Höchstzins für Studiengebührenkredite wird auf 5,5 % festgeschrieben. Und auch beim weiteren Beratungsverfahren in den Ausschüssen halten wir es für denkbar, dass noch Verbesserungen vorgenommen werden.1. Noch weniger Zentralisierung wäre noch besser.Neue Studiengänge z.B. sollten vor Ort mit der Wirtschaft entwickelt und nicht zentral verordnet werden.2. Die Vertretung der Beriebe könnte noch besser gewährleistet werden.So sollte der Senat verpflichtet sein, die betroffenen Betriebe oder deren Vertreter vor seinen Entscheidungen anzuhören.3. Es ist für uns ein entscheidender Fehler, dass die Zinsverbilligung für Stu-diengebührenkredite aus den Studiengebühren finanziert werden soll.Richtiger wäre es, das Geld aus L-Bank-Gewinn oder aus Haushaltsmitteln des MWK zu nehmen.Lassen Sie uns bei allen Optimierungsversuchen vor allem das Ziel im Auge behal-ten: Das Gesetz muss zum 1. Januar in Kraft treten. Zum einen, damit die Studierenden, die Betriebe und die Hochschullehrer eine verlässliche Grundlage ihrer Arbeit haben. Zum anderen, damit die Dualen Hochschulen die Mittel aus dem Hochschul-pakt 2020 erhalten.

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