Pressemitteilung

17.Dezember 2012

Bullinger: Forschung über grüne Gentechnik darf im Land nicht behindert werden.

Grüne Gentechnik wird weltweit eingesetzt und lässt sich auch nicht im Land generell ausschließen – Der agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Friedrich Bullinger, hat sich in einer Landtagsdebatte über das Thema Baden-Württemberg frei von Agro-Gentechnik – Maßnahmen und Pläne der Landesregierung dafür ausgesprochen, dass im Land die Forschung über Gentechnik nicht behindert wird. Bullinger: Wir wollen in diesem Land Forschung, wir brauchen allerdings keinen praktischen Anbau.

Der agrarpolitische Sprecher sagte, dass weltweit zurzeit auf einer Fläche von rund 140 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Dies entspreche 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Europäischen Union. In der Sojaverarbeitung würde weltweit bis zu 77 Prozent auf gentechnisch veränderte Sorten zurückgegriffen. Beim Baumwollanbau entspreche der Anteil 49 Prozent. Auch in Baden-Württemberg würden gentechnisch veränderte Pflanzen zur Herstellung von Fleisch, Milch und Eiern verfüttert. Bullinger: Rund sieben Millionen Tonnen Eiweißträger, davon über 60 Prozent mit Soja, sind Futtermittelrohstoffe mit Gentechnikbezug, die in Deutschland von der Veredelungswirtschaft eingesetzt werden. Darunter fallen auch beispielsweise Raps und Mais. Bei den Futtermitteln, die bei der Verfütterung in tierische Eiweiße umgewandelt werden, ist ein Nachweis faktisch nicht möglich. Deshalb, so Bullinger, sei es wichtig, dass der Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel in einem frühen Stadium deklariert wird. Dass dem nicht so ist, liege an der europäischen Regelung zur Gentechnik-Kennzeichnung von 2004, die mit Zustimmung der damaligen rot-grünen Bundesregierung zustande kam. Danach müssen Lebensmittel gekennzeichnet werden, wenn sie gentechnisch veränderte Organismen enthalten, wenn sie als solche hergestellt werden und sogar, wenn sie nur entsprechende Zutaten haben. Die Ausnahme gelte jedoch ausdrücklich bei der Herstellung von Fleisch, Milch, Eiern.

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