Glück: Frage der Mehrstaatlichkeit entscheidet sich nicht am bürokratischen Aufwand
Zu den Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann zum Vorstoß von drei grün-rot regierten Ländern sagte der integrationspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Andreas Glück:
„Ministerpräsident Kretschmann missinterpretiert die Fragestellung der Doppelpass-Lösung. Es geht bei der aktuellen Diskussion nicht um die Steuerung von Zuwanderung, nicht um einen Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels oder gar um eine Gelegenheit zum Bürokratieabbau. Vielmehr geht es um die in Deutschland geborenen Kinder aus Zuwandererfamilien, die mit der Geburt neben dem Pass ihres Herkunftslandes auch den deutschen Pass erhielten. Diese müssen sich bisher mit 23 Jahren für einen der Pässe entscheiden. In den nächsten Jahren wären jährlich bis zu 7.000 Personen betroffen. Der Identitätskonflikt, um den sich die Diskussion dreht, tritt aber nur dann auf, wenn der junge Mensch zwischen den Traditionen, die seine Eltern aus der Fremde mitbrachten, und der Umgebung, in der er aufgewachsen ist, abwägen soll. Hier darf und muss es einen Unterschied machen, ob der junge Mensch in der Deutschland aufgewachsen und gewissermaßen heimisch geworden ist oder etwa ein Kind bereits wenige Wochen nach der Geburt Deutschland wieder verlässt.“