Haußmann: Kinderschutzambulanzenfür umfassenden Kinderschutz
Landesregierung bleibt hinter Versprechungen des eigenen Koalitionsvertrags zurück – Zur heutigen Beratung seines Antrags „Kinderschutzambulanzen in Baden-Württemberg“ (Landtags-Drucksache 15/1667) sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:
„Die Haltung der Landesregierung bei der Frage der Einrichtung von Kinderschutzambulanzen an den Kinderkliniken im Land ist dem Thema nicht angemessen und vor dem Hintergrund der betroffenen Kinder nicht hinnehmbar. Wir bräuchten dringend diese interdisziplinären Kompetenzteams, um Misshandlungen in all ihren Facetten zu erkennen und dann auch wirkliche Hilfe anbieten zu können. Ich habe mich selbst unmittelbar im Olgahospital informiert, wo es bereits eine Kinderschutzambulanz gibt. Die dortigen Erfahrungen sind alarmierend und lassen kein weiteres Zuwarten zu. Wenn die Landesregierung ihren Versprechungen im Koalitionsvertrag unter der Überschrift ‚Kinderrechte stärken, Kinderschutz verbessern‘ gerecht werden will, dann brauchen wir jetzt ein Modellprojekt für Kinderschutzambulanzen im Land, wie es bereits in einer Enquête-Kommission des Landtags empfohlen und von Ärzteseite seit Jahren gefordert wird. Zumal, da die heutigen Regierungsfraktionen sich noch zu Oppositionszeiten klar für Kinderschutzambulanzen ausgesprochen haben.Ich lese in der Antwort auf meinen Antrag im Wesentlichen nur, was von der Vorgängerregierung fortgeführt wird. Das ist einerseits ein schönes Kompliment, bringt aber bei dieser aktuellen Frage die betroffenen Kinder und Familien nicht genügend voran. Das aber ist mein zentrales Anliegen. Deshalb begrüße ich auch die Zielrichtung der Sozialministerin, die bestehenden Angebote und Akteure noch besser miteinander zu vernetzen. Das ist richtig. Wir brauchen aber auch die institutionalisierte Hilfe in Gestalt der Kinderschutzambulanzen, die dann in das Netzwerk ‚Frühe Hilfen‘ aktiv einzubinden sind.“