Hoher: Nadelholzversorgung künftiger Generationen muss heute gesichert werden
Anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts des Landes, der von sorgenvollen Berichten über die forstwirtschaftlichen Dürreschäden in diesem Sommer geprägt ist, erklärte der forstpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Klaus Hoher:
„Dass die Fichte gerade in niedrigeren Lagen mit den Dürrephasen und Temperaturspitzen des gewandelten Klimas hierzulande nicht mehr zurechtkommt, ist inzwischen unübersehbar. Es reicht aber nicht, wenn Grün-Schwarz den Anteil der Douglasie im Staatswald etwas erhöht und Prospekte über schicke Holzbauten aus Weißtanne herausgibt. Wir brauchen jetzt eine echte Zukunftsstrategie für die Nadelholzversorgung der kommenden zwei, drei Generationen. Ich fordere Forstminister Hauk dazu auf, noch in dieser Regierungsperiode eine ‚Nadelholzstrategie 2100‘ vorzulegen und die kurzsichtige Bevorzugung des Laubholzes bei der Jungbestockung zu stoppen.
Bei einem so dramatischen Wandel und Produktionszyklen von 60 bis 120 Jahren können wir uns nicht einseitig von ein oder zwei Nadelbaumsorten abhängig machen. Es kommt immer wieder vor, dass einzelne Baumsorten flächendeckend Probleme mit spezifischen Schädlingen oder Pilzen bekommen. Das war bei der Ulme so und es ist bei den Eschen und Kastanien so. Wir müssen deshalb heute eine möglichst breite Palette von klimatisch anpassungsfähigen Nadelbäumen etablieren, um in 30 oder 40 Jahren bei möglichen Kalamitäten noch einmal nachsteuern zu können. Es passt nicht zusammen, wenn man in Koalitionsverträgen einerseits über die Förderung des Holzbaus, über nachhaltige Werkstoffe der Bioökonomie oder über die Energiegewinnung aus Biomasse schwadroniert und sich andererseits nicht vorausschauend und zupackend um die entsprechende Rohstoffbasis kümmert.“