Rülke: Keine Sprachverhunzung in der Schule
FDP-Fraktion folgt dem Ministerpräsidenten und der CDU-Fraktion und will keine Gendersprache in der Schule.
In der Debatte zur vorgezogenen Initiative der FDP-Landtagsfraktion „Rolle der Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung hinsichtlich des Amtlichen Regelwerks der deutschen Rechtschreibung hinsichtlich der anwendungsbezogenen Empfehlungen und/oder Richtlinien zur Nutzung der deutschen Sprache in Landesbehörden und Ministerien“ äußerte sich der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke wie folgt:
„Die Genderdebatte erhitzt die Gemüter. In Leserbriefschlachten und publizistischen Auseinandersetzungen wird über Sternchen und Co. gestritten. Deshalb ist es gut, wenn der Landtag sich in seinen Zuständigkeiten im Bereich der Sprache positioniert. Insbesondere in Behörden und -noch wichtiger: In Bildungseinrichtungen als Orten, in denen Schriftsprache erlernt wird.
Dazu hat Ministerpräsident Kretschmann sich folgendermaßen geäußert:
‚Die Schulen müssen sich an das halten, was der Rat für deutsche Rechtschreibung vorgibt. (…) Es ist schon schlimm genug, dass so viele Grundschüler nicht lesen können. Man muss es denen nicht noch erschweren.‘
Wo er recht hat, hat er recht. Es ist unnötig und kontraproduktiv, das Erlernen der deutschen Sprache auf diese Art zusätzlich zu belasten.
Darüber hinaus verhunzen Gendersterne, Unterstriche, Doppelpunkte und Binnen-Is unsere schöne deutsche Sprache. Wir sind ja schon an der Umbenennung von Mohrenstraßen. Der nächste Schritt ist dann das Umschreiben der klassischen deutschen Literatur.
Goethes Erlkönig würde am Ende dann vermutlich so aussehen:
‚Wer reitet so spät durch Nacht und Wind
Elternperson und Kindsperson ganz geschwind
Sie hat die Kindsperson wohl in dem Arm
Sie fasst sie sicher, sie hält sie warm
Kindsperson, was birgst Du so bang dein Gesicht, Siehst Elternperson Du, die Erlperson nicht
Elternperson, ach Elternperson, und hörest Du nicht, Was ErlenkönigIn mir leise verspricht?‘
Der nächste Vers müsste vermutlich als politisch völlig unkorrekt komplett indiziert werden:
‚Willst feine Kindsperson, du mit mir gehen?
Der Elternperson grausets, sie reitet geschwind Erreicht den Hof mit Mühe und Not
In ihren Armen die deutsche Sprache war tot!‘
Wollen wir tatsächlich so mit der Sprache von Goethe, Schiller und Hannah Arendt umgehen?
Deshalb hat die CDU-Landtagsfraktion völlig recht. In ihrem Beschluss vom September 2022 in Freudenstadt, in dem sie Wert auf korrekte Sprache und ihre korrekte Verwendung legt. Ich zitiere:
‚Wir fordern deshalb, dass sich alle amtlichen, behördlichen, schulischen und hochschulischen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg und nachgeordnete Behörden ausschließlich an die gültigen Grammatik- und Rechtschreibregelungen halten.‘
Gendergerechtigkeit kann man auch anders herstellen: Mit der Formulierung ‚Schülerinnen und Schüler‘ beispielsweise.
Es droht Verwirrung beim Erlernen der Rechtschreibung in den Schulen.
Es droht eine ideologiegetriebene Verhunzung der Sprache von Goethe, Schiller und Hannah Arendt.
Deshalb hat CDU-Fraktion recht. Deshalb bitte ich heute den Landtag darum, unseren Antrag für Landesbehörden und insbesondere Schulen beschließen.“