Pressemitteilung

28.Juni 2007

Bachmann: Lehrerbildung soll sich an Berufschancen der Schüler orientieren

„Pädagogische Hochschulen nicht zum fünften Rad am Universitätswagen machen“ – Der hochschulpolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dietmar Bach-mann, sagte in einer Landtagsdebatte über „Eckpunkte zur Reform der Lehrerbildung“:

„Niemand kann etwas lehren, das man nicht selbst zuvor gelernt hat. Eine qualifizierte und solide Ausbildung der Lehrer ist der Schlüssel zu einer soliden und qualifizierten Ausbildung der Schülerinnen und Schüler. Wir brauchen eine Lehrerbildung, die sich an den Berufschancen der Schüler orientiert und nicht an den Selbstverwirklichungswünschen von Bildungsromantikern.Lassen Sie mich das Problem anhand eines Zitates verdeutlichen: „Im Altertum lernte man, um sich selbst zu vervollkommnen; heute dagegen lernt man, um anderen gegenüber etwas zu gelten.“ So ganz neu ist dieses Zitat nicht. Es stammt von Konfuzius – und wir alle haben ja so viel Selbstvervollkommnung betrieben, dass wir wissen, dass Konfuzius seit 2486 Jahren nicht mehr lehrt. Dennoch sind seine Worte heute so richtig wie damals. Nicht das Geltungsbedürfnis darf im Mittelpunkt stehen, sondern der Lernerfolg!Und das gilt nicht nur für die Schulen – das gilt umso mehr für die Ausbildungsstätten der Lehrer! Baden-Württemberg hat als einziges Bundesland die Weisheit besessen, die Pädagogischen Hochschulen nicht zum fünften Rad an einem Universitätswagen zu machen. Unsere Pädagogischen Hochschulen können sich vervollkommnen, ohne in inneruniversitären Entscheidungsprozessen mit anderen prestigeträchtigen Disziplinen konkurrieren zu müssen. Hand aufs Herz, liebe Freunde von den GRÜNEN, würden Sie der Bildung von Hauptschullehrern den Vorzug geben vor der Erforschung des Klimawandels und der Solarenergie? Sie werden zugeben müssen, dass Ihre Einheitsbreivorschläge keine Lösung, sondern purer Aktionismus sind. Und zwar Aktionismus zu Lasten der Schülerinnen und Schüler.So unsinnig die Eingliederung der PHs in die Universitäten ist, so fraglich ist die Umstellung auf Bachelor und Master. Wenn man die Lehrerausbildung auf das Bachelor- und Master-System umstellt, manövriert man zwischen Scylla und Carybdis. Entweder man verletzt das berechtigte Geltungsbedürfnis der Lehrerinnen und Lehrer, indem man den Abschluss an den PHs zum Bachelor degradiert. Wollen Sie das? Oder man macht alle Lehrer zum Master mit der Folge, dass die Umstellung ein Etikettenschwindel wäre. Wenn man für den Schuldienst einen Master braucht, was soll dann der Bachelor machen? Ja, die einzig relevante Frage haben die Grünen über-sehen. Wir dagegen – diese Regierung in den Landesfarben schwarz-gelb und die sie tragenden Fraktionen –, wir setzen auf solide Lösungen. Und deshalb bleibt es vorerst bei dem bewährten System.“

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