Pressemitteilung

01.Juli 2007

Noll: Benachteiligung durch Bundesregierung nicht länger hinnehmen

Döring: Ältere Generation soll Marktmacht und Wirtschaftskraft gezielt einsetzen – Der FDP/DVP-Fraktionsvorsitzende Dr. Ulrich Noll hat auf dem 1. Liberalen Seniorentag der liberalen Landtagsfraktion mit dem Titel „Senioren im Fokus von Wirt-schaft und Politik“ die ältere Generation aufgefordert, die Benachteiligung durch die schwarz-rote Bundesregierung nicht länger hinzunehmen. „Es ärgert mich, dass die-jenigen, die vorgeben, sich um die Älteren zu kümmern, auf die Dummheit der Betroffenen setzen – aber die ältere Generation ist nicht dumm.“

So erschöpfe sich die groß angekündigte Pflegereform der Bundesregierung in einer Beitragserhöhung. Für die Rentnerinnen und Rentner sei die Absenkung der Beiträge für die Arbeitslosenversicherung keine Kompensation – sie zahlen nämlich keine gar keine Beiträge mehr zur Arbeitslosenversicherung. Noll: „Für wie dumm hält Schwarz-Rot in Berlin eigentlich unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger.“ Bei der Pflegeversicherung müsse dem demographischen Wandel Rechnung getragen werden. Noll: „Wir brauchen einen Systemwechsel weg vom umlagefinanzierten und hin zu einem kapitalgedeckten und prämienfinanzierten System, das den Aufbau von Altersrückstellungen ermöglicht.“Der ehemalige Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring, Vorstandsmitglied der REM-AG, forderte die ältere Generation auf, ihre „Marktmacht und Wirtschaftskraft“ gezielt einzusetzen. „Machen Sie beim Kauf eines Computers oder Handys, bei der Finanzierung von Wohneigentum den Verkäufern selbstbewusst klar, dass die Angebote auf Ihre Generation zugeschnitten und damit menschenfreundlicher sein müssen, als viele gängige Produkte, die auf dem Markt sind“, sagte Döring. „Wenn auch junge Menschen entdecken, dass sie ein so genanntes Senioren-Handy viel leichter bedienen können und auf einem so genannten Senioren-Stuhl viel gesünder sitzen – dann sollte sich die Industrie viel stärker um solche Produkte kümmern.“In der Entwicklung von altersgerechten Angeboten im Bereich Wohnen, EDV, Kraftfahrzeuge, Dienstleistung, Touristik und Wellness sieht der Wirtschaftsminister a. D. in den nächsten Jahres ein großes Potenzial. Auch einzelne Beispiele im Einzelhan-del – deutlich lesbare Preisschilder, Ruhezonen mit Sitzgelegenheiten und hilfsbereites Personal – zeigten, „dass die Alten eine große Zukunft haben“. Keine Zukunft sieht Döring in Deutschland für „seelenlose Wasch-Roboter “, wie sie in Japan im Pflegebereich eingesetzt werden. Der Vorsitzende der Liberalen Senioren Initiative, Dr. Kurt Sütterlin, sagte, dass die Wirtschaft „das Alter entdeckt“. Sie sollte die ältere Generation aber auch als selbst-ständige Akteure zur Kenntnis nehmen. „Wir wollen ein neues Bild vom Alter“, so Sütterlin. „Wir verstehen uns als selbstbewusste und handlungsfähige Konsumenten und Wähler, gleichzeitig aber als umfassend verantwortlich für alle Felder von Gesellschaft und Politik.“ Gleichzeitig fordere Engagement der Alten aber persönliche Qualifikation und solide Rahmenbedingungen.Dr. Martin Becker (Fraunhofer Institut Kaiserslautern) prognostizierte, dass bis zum Jahr 2040 in Deutschland die Zahl der über 70-Jährigen von zehn auf 18 Millionen steigen wird. Die erhöhte Lebenserwartung erfordere die Entwicklung eines „Intelligenten Wohnens“ für die in Zukunft wachsende Zahl der Pflegebedürftigen, die ohne Angehörige in der Nähe selbstbestimmt leben wollten. „Intelligentes Wohnen“ bedeute Dienstleistungen in den Bereichen Notfallbehandlung, Autonomes Wohnen (Trinken, Essen, Waschen, Kochen, An- und Ausziehen, Medikation, Einkaufen, Bankge-schäfte) und Komfort (Hol- und Bringdienste, Dinge suchen und finden). Hans Ilg, Pressesprecher

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