Pressemitteilung

21.Januar 2009

Bachmann: Württembergische Landesbibliothek zügig ausbauen

Wertvolle Kulturgüter durch Feuchtigkeit bedroht – Der wissenschaftspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dietmar Bachmann, und der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses im Landtag, Dieter Kleinmann, sprachen sich nach einem Besuch in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart für einen zügigen Ausbau der größten wissenschaftlichen Bibliothek in Baden-Württemberg aus. „Die Landesbibliotheken haben die wichtige Aufgabe, die schriftliche und elektronische Überlieferung des Landes zu erfassen und zu bewahren. Durch den Neuzugang von 80 000 Medien pro Jahr werden die Raumkapazitäten der Württembergischen Landesbibliothek bereits im Jahr 2014 erschöpft sein. Das Land muss deshalb den geplanten Ausbau der Bibliothek zügig in Angriff nehmen – auch weil die Baumängel inzwischen so gravierend sind, dass die Substanz der wissenschaftlichen Bestände bedroht ist“, sagte Dietmar Bachmann.

Auch aus wirtschaftlichen Erwägungen rechne sich der Ausbau, denn schon jetzt müssten jährlich über 580 000 Euro für das Anmieten von Räumen aufgewendet werden. Berechnungen der Bibliotheksleitung zufolge belaufen sich die Einsparungen durch den Erweiterungsbau auf über 930 000 Euro. Einige Buchbestände, darunter wertvolle Kulturgüter wie Handschriften, einmalige Inkunabeln (Bücher aus dem 15. Jahrhundert, dem Anfang der Buchdruckerkunst) sowie andere frühe Buchdrucke sind von eindringendem Wasser und Feuchtigkeit bedroht. „Dachrinnen in Innenräumen sind nicht schön, in einer der wertvollsten Bibliotheken des Landes sind sie aber ein Skandal“, so Bachmann. Es dürfe nicht sein, dass eine Gutenberg-Bibel in Räumen lagere, die feucht sind. Der Ausbau biete auch die Chance, die Landesbibliothek benutzerfreundlicher zu gestalten. Die neue Struktur setze Personalressourcen frei, die für verlängerte Öffnungszeiten auch am Wochenende eingesetzt werden können, so Bachmann weiter. Zudem könne dem veränderten Nutzerverhalten Rechnung getragen werden. Das fast 40 Jahre alte Gebäude der Landesbibliothek besitzt keinen großen Freihandbe-reich und keine Räume für Einzel- und Gruppenarbeit. Dabei hat sich Zahl der Biblio-theksnutzer seit Bestehen des Gebäudes verdreifacht. Dieser steigende Trend ist auch in Zeiten der Online-Verfügbarkeit zahlreicher Informationen nach wie vor un-gebrochen, so dass zu wenige Nutzerarbeitsplätze zur Verfügung stehen. Bachmann und Kleinmann waren sich einig: „Nur eine mutige und umfassende Lösung schafft eine zeitgemäße und zukunftsfähige Landes- und Ausleihbibliothek in Stuttgart.“

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