Berroth: Enquête „Weiterbildung“ soll Zukunft des Landes sichern
FDP/DVP will qualifizierte Bestandserhebung – Wissens- und Tüftlerland braucht Fachkräfte – Die FDP-Landtagsabgeordnete und Obfrau der FDP/DVP-Fraktion für die Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“, Heiderose Berroth, sagte in der Landtagsdebatte zur Einsetzung der Enquête:
„Diese Enquête greift ein für Baden-Württemberg als rohstoffarmes, aber auch Know-how-, Wissens- und Tüftlerland besonders wichtiges Thema auf.Die demografische Entwicklung zwingt uns besonders dazu, vorzusorgen, dass es auch in Zukunft hier noch ausreichend vorhandene gute Fachkräfte auf allen Ebenen gibt. Ich bin auch froh, dass es gelungen ist, die zu Beginn doch sehr verschiedenartigen Interessenlagen der Fraktionen in einen gemeinsamen Antrag zu vereinen. Ziel dieser Enquête ist eine qualifizierte Bestandserhebung und darauf aufbauend die Entwicklung von geeigneten Strategien für die Zukunft. Wir müssen Handlungsempfehlungen für staatliches Handeln entwickeln. Wir müssen aber auch darstellen, wo der Staat vor allem dafür sorgen muss, dass es Freiräume gibt, in denen sich andere Partner in diesem Bildungsbereich nach der Sekundarstufe der Allgemeinbildenden Schulen sachgerecht entwickeln können und ob diese dann gegebenenfalls gefördert werden müssen. Dazu brauchen wir die Gesamtbetrachtung allen Engagements im Bereich Ausbildung, Fort- und Weiterbildung.Hier gibt es in unserem Land schon bisher ein hervorragendes Zusammenwirken zwischen öffentlicher Hand, Privatwirtschaft, und zwar vom Großbetrieb über das Handwerk bis zu Kleinunternehmern, die zumindest noch Praktika anbieten können, auch wenn Sie keine Ausbilderbefähigung haben. Eine wichtige Aufgabe nehmen in diesem Zusammenhang auch die Kammern als bündelnde Vertreter bestimmter Sparten in Wirtschaft inklusive der freien Berufe wahr.Ein besonderer Schwerpunkt ist in Baden-Württemberg schon immer die duale Ausbildung. Es ist uns vor über zehn Jahren gelungen, hier die gemeinsame Abschlussprüfung durch Schulen und Wirtschaft zu erhalten. Wir sind durch tatkräftiges Mitwirken unserer Wirtschaft Spitze im Dualen System und wollen das auch bleiben. Schließlich wurde auch die Berufsakademie als Vorläufer der Dualen Hochschulen nicht zufällig in Baden-Württemberg „erfunden“ und zur heutigen Blüte gebracht.Ein besonderer Solitär in unserer Bildungslandschaft sind die Beruflichen Gymna-sien. Sie sind zwar einerseits der Grund, warum wir in internationalen Statistiken ab und zu scheinbar schlecht dastehen. Aber sie sorgen eben auch dafür, dass in unserem Land der wertvolle Bildungs-Grundsatz „kein Abschluss ohne Anschluss“ nahtlos und weit besser als woanders funktioniert. Dies müssen wir für die Zukunft sicherstellen. Im besonderen Fokus der Enquête wird auch der breite Markt der Fort- und Weiterbildung stehen. Es gibt hier eine weite Streuung auf der Anbieterseite. Zielgruppe sind letztlich alle Menschen in Baden-Württemberg.Sie sehen, wir haben ein großes Feld zu beackern. Ich bin zuversichtlich, dass wir Wissen, Können und Erfahrungen in der Enquête effizient zusammenführen werden, um auch in Zukunft im Land ‚Fit für’s Leben in der Wissensgesellschaft’ zu sein. Und es ist mein besonderes Anliegen, dass wir dabei nicht nur auf das Wissen wert legen, sondern dass auch das gedeihliche soziale Zusammenwirken in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein wesentliches Ziel unserer Arbeit sein wird.