Chef: Land hat Pionierarbeit bei biologischem Pflanzenschutz geleistet
… – Die FDP-Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Verbraucherschutz, Monika Chef, sagte in der Landtagsdebatte über das „Pestizid-Reduktionsprogramm“ des Landes unter anderem:
„Das Anliegen der Grünen, zu einer Reduktion des Einsatzes von chemischen Pflanzen-schutzmitteln zu kommen, ist lobenswert. Im Gegensatz zu den Grünen stützt sich jedoch die FDP/DVP-Landtagsfraktion, wenn sie entsprechende Anträge stellt, auf Fakten. Die Grünen fordern eine Reduktion des Einsatzes synthetischer Pflanzenschutzmittel für 2015 um 90 Prozent. Wie sie zu dieser Zahl kommen, bleibt ihr Geheimnis. Fakt ist, dass die Landwirtschaft – und zwar die konventionelle ebenso wie die ökologische Landwirtschaft, etwa bei dem Einsatz von Kupferhydroxiden –, auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht verzichten kann. Fakt ist aber auch, dass gerade beim Pflanzenschutz Forschung und Entwicklung in den letzten Jahrzehnten Bedeutendes geleistet haben, und man hier geradezu von einer Erfolgs-geschichte des Pflanzenschutzes sprechen kann. Während wir früher ausschließlich auf den chemischen Pflanzenschutz angewiesen waren, sind heute gleichbedeutend der integrierte und der biologische Pflanzenschutz. Vor allem in Baden-Württemberg – hier nenne ich die Landesanstalt für Pflanzenschutz in Augustenberg –, haben wir Pionierarbeit geleistet und frühzeitig Maßstäbe auch für andere Bundesländer gesetzt. In Gewächshäusern und im Freiland werden heute auf großen Flächen Millionen von Insekten und Raubmilben ausgebracht, um schädliche Insekten zu fressen oder zu pa-rasitieren. Virus- und Pilzkrankheiten, die ganz spezifisch wirken und für den Menschen völ-lig ungefährlich sind, werden gegen vielfältige Krankheiten – etwa im Obstbau oder auch im Pflanzenbau – eingesetzt. Wie etwa im Weinbau wird flächendeckend integrierter Pflanzen-schutz betrieben, und auch beim fachlich völlig unbestrittenen chemischen Pflanzenschutz haben Forschung und Entwicklung zu wesentlichen Veränderungen in der Landwirtschaft geführt. Schritt für Schritt wurde eine Veränderung vollzogen: Weg von den giftigen und un-weltproblematischen Mitteln. Dabei spielt es keine Rolle, wie viel Kilo oder Liter von Mitteln man ausbringt, entscheidend ist die Wirkung. Und bereits dies macht den Antrag der Grünen fragwürdig. Der Einsatz der Biotechnologie wird in Zukunft dafür sorgen, dass krankheitsresistente Pflanzen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell reduzieren. Es ist ein Strauß von Möglichkeiten, die der Landwirt heute zu beherrschen hat. Dafür ist er gut ausgebildet. Er hat entsprechende Qualifikationsnachweise. Es bestehen für den Verkauf und das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln konkrete und strengste Auflagen. Die Ausbringung wird von den zuständigen Pflanzenschutzämtern und über aktuelle Warndienste streng überprüft. Dabei ist es uns als FDP/DVP-Landtagsfraktion wichtig, dass Umweltmaßnahmen – und da-zu zähle ich auch den Einsatz und die Auflagen bezüglich des Pflanzenschutzes – großflä-chig, also europaweit durchgesetzt werden. Nationale Alleingänge oder gar Alleingänge auf Landesebene sind nicht Ziel führend. Umweltschutz und Landwirtschaft brauchen ein ver-trauensvolles Miteinander. Dieses Ziel kann bei sinnvoller Ausgestaltung auch das Redukti-onsprogramm chemischer Pflanzenschutz dienen. Im Dialog von Landwirtschaft, Industrie und beteiligten Behörden auf Bundes- und Landesebene können wir die Probleme bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln herausarbeiten, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und in die Praxis umsetzen. Die Landesregierung wird auch in Zukunft ihren Beitrag leisten, einen optimalen Ausgleich zwischen dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und dem Schutz von Umwelt und Verbraucher sicherzustellen.“ Hans Ilg, Pressesprecher