Haußmann: Landesticket für Nahverkehr braucht Kosten-Nutzen Balance
Zur Meldung, wonach eine Absichtserklärung zwischen Land, Verbänden, Verkehrsverbünden und Unternehmen zur Einführung eines Landestarifs in Baden-Württemberg unterzeichnet wurde, sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:
„Auf den ersten Blick hört es sich verlockend an, wenn man mit einer Fahrkarte im ganzen Land Bus und Bahn nutzen kann. Auf den zweiten Blick muss man fragen, ob die Kosten in angemessenem Verhältnis zum zusätzlichen Nutzen stehen. Allein für die Einführung der ersten Stufe ab dem Jahr 2018 entstehen ein einmaliger Einführungsaufwand von 10,5 Mio. Euro und laufende jährliche Verwaltungskosten von 1,5 Mio. Euro. Bei der späteren zweiten Stufe, die es sicherstellen soll, dass auch im Anschluss an den Schienennahverkehr Busse mit einem Ticket genutzt werden können, gibt das Land keinen Zuschuss und die Kalkulation erfolgt kostendeckend. Es wäre aus meiner Sicht nicht hinnehmbar, wenn die bisherigen Kunden des öffentlichen Nahverkehrs mit höheren Preisen für ein zusätzliches Angebot wie das Landesticket aufkommen müssten, bei dem der tatsächliche Bedarf unklar ist. Bereits die Einführung des vom Land teuer bezuschussten Metropoltickets hat zu Rückgängen beim Baden-Württemberg Ticket geführt. Es wäre völlig verfehlt, wenn sich die Sondertarife gegenseitig kannibalisieren.“
Info: Weiterführende Informationen sind in dem Antrag „Stand der Einführung eines Landestickets und Auswirkungen auf Kooperationen zwischen Verkehrsverbünden“, Landtags-Drucksache 15/6980, enthalten. http://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP15/Drucksachen/6000/15_6980_D.pdf