Pressemitteilung

04.Mai 2018

Kern: Kultusministerin muss die Beine in die Hand nehmen

Zur Ankündigung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, dass ab August dieses Jahres an jeder einzelnen Schule in seinem Bundesland eine digitale Erfassung des Unterrichtsausfalls möglich sein soll, sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern:

 „Was sich in den Schülerleistungen zeigt, zeigt sich nun auch bei der technischen Aufstellung im Bildungsbereich: Baden-Württemberg rutscht von einem Spitzenplatz auf einen der hinteren Ränge ab. Wieder einmal macht ein anderes Bundesland vor, was auch bei uns längst hätte angegangen werden müssen. Denn um den Unterrichtsausfall zu bekämpfen, muss er erst einmal erfasst werden. Bereits vor einem Jahr habe ich der Kultusministerin in einem Brief das Beispiel Hessens empfohlen, wo es bereits ein Verfahren zur systematischen Erfassung des Unterrichtsausfalls gibt. Frau Eisenmann hat zwar ihr Interesse an diesem Modell signalisiert. Nach wie vor wird der Unterrichtsausfall in Baden-Württemberg aber nur stichprobenartig ermittelt. Eine vollständige Erfassung dürfte auf absehbare Zeit aber auch deshalb schwierig werden, weil es bislang keine landesweit einheitliche Schulverwaltungssoftware gibt. Denn obwohl Baden-Württemberg in einem gemeinsamen Projekt mit Bayern seit dem Jahr 2007 an der Entwicklung der ‚Allgemeinen Schulverwaltungssoftware ASV-BW‘ arbeitet und hierfür nach Auskunft des Kultusministeriums insgesamt 24,5 Mio. Euro ausgegeben hat, ist das Programm bisher nur an 640 der über 4000 Schulen des Landes installiert – was noch nichts über die tatsächliche Nutzung aussagt. In Bayern dagegen ist ASV-BY an allen allgemeinbildenden Schulen verpflichtend im Einsatz. Wie auch die Vorgänge um den geplatzten Start der Bildungsplattform ‚ella‘ zeigen, wird es höchste Zeit, dass die Kultusministerin bei der technischen Aufstellung der Schulen die Beine in die Hand nimmt.“

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