Zur Vorstellung einer Studie zur Berufszufriedenheit von Schulleitungen durch den Verband Bildung und Erziehung (VBE) sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern:
„Der Freiheitsruf der Schulleitungen ist nicht zu überhören. Als Belastungsfaktor Nr. 1 geben die baden-württembergischen Schulleiterinnen und Schulleiter in der Studie des VBE das stetig wachsende Aufgabenspektrum an, genauer gesagt 92 Prozent der Befragten. An zweiter Stelle folgt bei 87 Prozent der Befragten die Unzufriedenheit darüber, dass Politiker bei ihren Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht ausreichend beachten. Dies bestätigt uns Freie Demokraten einerseits in unserer Forderung nach verlässlichen Rahmenbedingungen für das Schulwesen, die im Sinne eines Schulfriedens über Legislaturperioden hinaus gelten. Da 94 Prozent der Schulleiterinnen und Schulleiter sehr gern oder eher gern zur Arbeit gehen, ist andererseits mehr Freiheit und Eigenverantwortung für die Schulen und ihre Leitungen ein Gebot der Stunde. Statt den Schulen einseitig immer mehr Aufgaben zu übertragen, sollte jede Schule ein transparent, fair und auskömmlich berechnetes Budget nach folgendem Muster erhalten: 100 Prozent für den Pflichtunterricht plus X als Reserve gegen Unterrichtsausfall oder für ein eigenes Profil. Nicht zuletzt sollten Schulen und Schulleitungen die Möglichkeit bekommen, sich Entlastung von Verwaltungsaufgaben zu verschaffen. Dass die Kultusministerin nun in einem Schulversuch verpflichtende Ganztagsgrundschulen mit Verwaltungspersonal unterstützen will, ist für diese erfreulich. Doch es bedarf eigentlich keines Schulversuchs, um festzustellen, dass alle Schulen und Schulleitungen eine solche Unterstützung gut gebrauchen könnten. Zudem mahnt der VBE in diesem Zusammenhang flexible Lösungen für kleinere Schulen an. So wünschen sich in der Studie 91 Prozent der Befragten mehr Anrechnungsstunden, damit Aufgaben delegiert werden können. Die FDP-Fraktion hat jüngst einen Antrag zur Entlastung der Schulleitungen eingebracht. Auf die Antwort der Landesregierung sind wir gespannt.“