Haußmann: Hermann präsentiert zu Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs Milchmädchenrechnung
Theoretische Betrachtungen – in der Praxis kommt es im S-Bahnverkehr zu Verspätungen – Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann, hat die Darstellung von Verkehrsminister Hermann zur größeren Leistungsfähigkeit des jetzigen Kopfbahnhofs zurückgewiesen. Wie das Verkehrsministerium mitteilt, könne der Kopfbahnhof mehr Züge abwickeln als der künftige geplante unterirdische Durchgangsbahnhof. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg habe ein entsprechendes Gutachten des Münchener Büros Vieregg-Rössler bestätigt. „Hier werden Äpfeln mit Birnen verglichen – die Gutachter und das Verkehrsministerium betrachten lediglich die theoretische Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs“, sagte Haußmann.
In der täglichen Praxis werden aber bereits heute schon bis zu fünf Regionalzüge zwischen 7 und 8 Uhr von Bad Cannstatt bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof über die S-Bahngleise geführt. Diese könnten theoretisch noch weitere sieben Regionalzüge aufnehmen, „aber schon jetzt erleben wir im täglichen S-Bahnverkehr, dass es immer wieder zu Verspätungen kommt, also ein reibungsloser Verkehr nicht funktioniert“, sagte Haußmann. „Dieses Gutachten ist also eine Milchmädchenrechnung. Dagegen wird das Bahnprojekt Stuttgart 21 durch die klare Trennung von S-Bahn und Regionalverkehr für eine deutliche Qualitätsverbesserung sorgen“, so Haußmann