Haußmann: Lang-LKW ohne Vorverurteilung im Feldversuch auch im Land erproben
In einer Aktuellen Debatte im Landtag mit dem Titel „Feldversuch Lang-LKW: Wie glaubhaft ist der Sinneswandel des Verkehrsministers?“ sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:
„Minister Hermann hat Weisung erhalten, den Feldversuch mit Lang-LKW gegen den Koalitionsvertrag und gegen seine ureigene Überzeugung doch noch zu ermöglichen. Wie es dabei zugeht, ist leicht ausgemacht: Wenn man zum Jagen getragen werden muss, fehlt der nötige Biss. Weil Minister Hermann gegen seine Überzeugung handeln muss, bleibt die mittelständische Logistikwirtschaft auf der Strecke. Er sagt selbst, von einer Vielzahl gemeldeter Strecken habe er nur gut zwei Dutzend dem Bund gemeldet. Nur dort dürfen dann die längeren LKW fahren. Ein weiteres teures und unnötiges Gutachten zusätzlich zum wissenschaftlich begleiteten Feldversuch des Bundes ist in meinen Augen nichts anderes, als der krampfhafte Versuch, doch noch sein Gesicht wahren zu können. Dieser Verkehrsminister wird als ‚Minister der 1000 Gutachten‘ in Erinnerung bleiben. Die Studien belegen, dass die LKWs nicht schwerer, sondern nur länger sind. Das bedeutet weniger Straßenverschleiß durch geringere Last pro Achse. Wenn zwei Lang-LKWs drei normale ersetzen können, dann bedeutet dies weniger Verkehr, weniger Verbrauch und damit weniger CO2. Eigentlich müssten die Grünen, wenn sie nicht die Ideologie über Sachargumente stellen würden, für den Lang-LKW sein. Grüne Verkehrspolitik wirkt mitunter abgehoben, doch die praktische Arbeit erfordert ein Umdenken. Willkommen in der Realität, Herr Verkehrsminister. Wir diskutieren hier im Übrigen nur die Teilnahme an einem Feld-Versuch. Welcher vernünftige Mensch kann sich einer wissenschaftlichen Erhebung verweigern? Mögliche Strecken müssen für den Versuch geöffnet und damit die Teilnahme am Feldversuch ermöglicht werden. Das taktierende Vorgehen des Verkehrsministers hintertreibt jedoch die Interessen des Mittelstands und leistet den Herausforderungen des Güterverkehrs einen Bärendienst.“