Jung: Belange der Logistik endlich ernst nehmen
Teure Landes-Studie zum Laden löst Probleme nicht
Im Zusammenhang mit Berichten zu Antriebskonzepten und dem Mangel an Stellplätzen in der Logistik nimmt der verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Dr. Christian Jung, zu seinem von der Landesregierung beantworteten Antrag „Bedarfs- und Standortanalyse zum flächendeckenden Laden von E-Lkw in Baden-Württemberg“ (Drucksache 17/6810) Stellung und sagte:
„Klar ist: Wir haben große Herausforderungen in der Logistik. Ist das aber bei unserem grün geführten Landes-Verkehrsministerium hinreichen bekannt? Es ist nämlich schon ein sehr bemerkenswertes Vorgehen, wenn erneut eine Studie vorgelegt wird, statt echte habhafte Fakten zu schaffen. In dieser jüngst vorgestellten Bedarfs- und Standortanalyse zum Laden von E-LKW wurde noch nicht einmal erhoben, was bereits vorhanden ist. Wenig überzeugend sind auch die pauschalen Aussagen, dass vorhandene Flächen lediglich umgewidmet werden müssten, falls neue Ladeflächen nicht in genügender Anzahl zu finden sind. Wenn das so einfach wäre! Das Stochern im Nebel und die Unverbindlichkeit gipfelt dann sogar in dem Satz: ‚Bei der Grundmenge an potentiellen Standorten handelt es sich nicht um konkrete Grundstücke. Vielmehr wurden Annahmen getroffen, die relevante Aspekte für die Errichtung von Ladepunkten sowie lokale Ladebedarfe von E-LKW wiedergeben, um die identifizierten Standorte nach Attraktivität priorisieren zu können.‘ Es handelt sich also um nichts weiter als eine Wunschliste mit keinerlei Fahrplan, wie man ans Ziel gelangen möchte. Einmal mehr gibt das grün geführte Verkehrsministerium fast 200.000 Euro (164.800 netto) an Steuergeldern im Kontext der Elektromobilität für ein externes Gutachten aus, bei dessen Sinn ich deutliche Fragezeichen sehe. Wenn es mit dem zentralen Problem der Flächen im Bereich der Logistik so einfach wäre, wie hier suggeriert wird, warum fehlen dann Tausende von LKW-Stellplätzen?
Es ist auch sehr zu begrüßen, dass jetzt die Pilotfertigung von Brennstoffzellen für Nutzfahrzeuge in Esslingen beginnt. Wir brauchen echte Technologiefreiheit, um bei der Defossilisierung des Verkehrs voranzukommen. Ein weiterer Baustein sind für mich auf alle Fälle E-Fuels. Das bringt mehr als die All-Electric-Strategie der Grünen.“