Pressemitteilung

27.Dezember 2024

Kern: Abschaffung der Werkrealschule ist ein schwerer bildungspolitischer Fehler

Sollte dieses Paket so verabschiedet werden, müssen die Wählerinnen und Wähler 2026
entscheiden, welche Bildungspolitik sie im Land langfristig wollen
Zum sechsten Tagesordnungspunkt, der die erste Lesung des Gesetzentwurfs der Drucksache
17/7885 umfasst, sagt der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Timm Kern:
„Richtig und wichtig ist die Stärkung der frühkindlichen Bildung in Form von ‚SprachFit‘. Es stellt sich
aber die Frage nach der Ernsthaftigkeit dieses Programms, wenn Grün-Schwarz noch vor dem Start
7,5 Millionen Euro wieder einkassiert, weil man sich bei den Lehrerstellen verrechnet hat und die
Mittel dafür hier entnimmt.
Mit der schwerste Fehler dieses Gesetzentwurfs ist die Abschaffung des Werkrealschulabschlusses.
Uns Freien Demokraten fehlt jegliches Verständnis für diesen Schritt. Er schädigt die Durchlässigkeit
des Bildungssystems, er schädigt den ländlichen Raum und er schädigt die Wirtschaft, die diese
praxisnahe Schulform dringend braucht. Umso mehr stellen wir uns die Frage, weshalb die CDU diese
grüne Idee mitmacht und fordern die Christdemokraten deshalb auf, sich mutig gegen diesen Schritt
zu stellen.
Ein weiterer Fehler ist die mangelhafte Umsetzung von G9. Das Chaos bei der Stundentafel ist dabei
symptomatisch dafür, wie grüne Bildungspolitik funktioniert: Man hört nicht auf die Praktiker, man
flickt ein wenig an den schlimmsten Symptomen herum, und am Ende kommt etwas heraus, mit dem
wirklich niemand zufrieden ist.
Der nächste, gravierende Fehler ist die Einführung der verbindlichen Grundschulempfehlung nur für
die Gymnasien. Wir brauchen jedoch die verbindliche Grundschulempfehlung für alle Schularten.
Dieser Vorschlag trägt eine grüne Handschrift, denn die Einführung der Grundschulempfehlung
wurde von Stunde eins seitens der Grünen damit begründet, dass die G9-Gymnasien nicht
überlaufen werden sollen. Die Grundschulempfehlung ist jedoch kein Instrument der Schülerlenkung,
sondern vielmehr pädagogisch unabdingbar, um jedem Kind die bestmögliche Förderung zukommen
lassen zu können. Während es uns Freien Demokraten um das Wohl der Schüler geht, geht es den
Grünen um gewünschte Schülerlenkung. Ein grüner Schlag gegen die Bildungsgerechtigkeit!
Weiterhin ist die Ermöglichung sogenannter Verbundschulen ein großer Fehler. Dieser Vorschlag ist
der nächste konsequente Schritt hin zum grünen, ideologischen Bildungstraum eines ‚Zwei-SäulenSchulsystems‘. Damit führt diese grün-schwarze Koalition einen mächtigen Schlag gegen das
ausdifferenzierte, vielgliedrige Schulsystem in unserem Land.
Sollte dieses Paket so verabschiedet werden, wird es die Situation an den weiterführenden Schulen
noch mehr in Unordnung bringen. Dann müssen die Wählerinnen und Wähler 2026 entscheiden,
welche Bildungspolitik sie im Land langfristig wollen

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