Kern: Es braucht eine Fachkräfteoffensive für sonderpädagogisches Fachpersonal
Forsa-Umfrage bestätigt Freie Demokraten: SBBZ müssen gestärkt, Studien- und Ausbildungskapazitäten erhöht, NC abgeschafft und Barrierefreiheit an Schulen geschaffen werden.
Anlässlich der Vorstellung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) der aktuellen forsa-Umfrage zur Inklusion an Schulen, sagt der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Timm Kern:
„Die aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des VBE bestätigt auf eindrückliche Weise, was wir Freie Demokraten bereits seit Jahren angemahnt und gefordert haben. 70 Prozent der Lehrkräfte, die selbst inklusiv unterrichten, sprechen sich für einen Unterricht der Kinder mit Förderbedarf an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) statt an den Regelschulen aus. Damit geben die Praktiker vor Ort den Freien Demokraten Recht: Die SBBZ dürfen nicht weiter ausbluten, sondern müssen zum Wohle der Kinder weiter gestärkt und unterstützt werden.
Inklusion ist wichtig, aber viele Kinder mit sonderpädagogischem Bildungs- und Betreuungsbedarf sind an SBBZ besser aufgehoben als in überfüllten, heterogenen Klassen der Regelschulen. Für eine gelingende Inklusion an Regelschulen bräuchte es zudem die entsprechenden Rahmenbedingungen: kleinere Klassen, qualifizierte Lehrkräfte, regelmäßige Fortbildungen und Unterstützung durch multi-professionelle Teams. Doch qualifiziertes sonderpädagogisches Personal ist nach vierzehn Jahren grüner Bildungspolitik noch immer Mangelware. Wir brauchen endlich eine Fachkräfteoffensive für sonderpädagogisches Fachpersonal – sowohl an den SBBZ als auch für die Regelschulen. Dafür müssen die Studien- und Ausbildungskapazitäten weiter erhöht und der Numerus clausus endlich abgeschafft werden.
Zudem darf Inklusion nicht an baulichen Gegebenheiten scheitern. Doch 43 Prozent der Lehrkräfte geben an, dass ihre Schule baulich nicht barrierefrei ist – an Grundschulen sind es sogar 53 Prozent.
Wer Inklusion ernsthaft gewährleisten will, muss dringend Geld in die Hand nehmen. Die jeweiligen Schulträger müssen dabei unterstützt werden, die Schulgebäude barrierefrei zu gestalten.“