Pressemitteilung

10.März 2022 - Energie

Bonath: Versorgungssicherheit muss europäisch gedacht werden

Der Wasserstoffmarkt muss nicht hochlaufen – er muss hochkochen.


Anlässlich einer Landtagsdebatte mit dem Titel ‚Bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung für Baden-Württemberg‘ meinte der energiepolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Frank Bonath:

 

„Die Ampel-Regierung im Bund macht vor, was ich mir seit Jahren von der Landesregierung wünsche: Wir müssen auch in Baden-Württemberg jede Option der Energieversorgung ernsthaft und ohne Parteienstreit prüfen, inwiefern sie sinnvoll und effizient ist. Fakt ist, wir müssen unabhängig von russischem Gas werden.

 

Fakt ist auch, dass Erneuerbare Energien ‚Freiheitsenergien‘ sind, wenn sie effizient sind. Windräder, die hierzulande 7.000 Stunden im Jahr stillstehen, helfen uns nicht weiter. Außerdem müssen wir Erneuerbare Energien nicht nur produzieren, wir müssen sie auch verteilt bekommen und speichern können. Genau diesen Netzausbau und diese Energiespeicher hat die Landesregierung aber vernachlässigt. Sie fehlen jetzt.

 

Wir müssen auch endlich vernachlässigte Potenziale nutzen, dazu gehören Biogas und die Geothermie. Sie sind regionale, umweltfreundliche und zukunftssichere Energielieferanten. Die Geologie im Oberrheingraben beschert uns einen wichtigen Standortvorteil für die Geothermie. Diesen sollten wir jetzt auch nutzen.

 

Auch der Gebäudesektor muss unabhängig von russischem Erdgas werden. Der engstirnige Fokus der Landesregierung auf Wärmepumpen wird die Wärmewende aber massiv verteuern und Innovationen behindern. Vor allem im Bestand braucht es Flüssiggas und Wasserstoff.

 

Der Wasserstoffmarkt muss nicht hochlaufen, er muss hochkochen. Das Land fokussiert sich zu einseitig auf grünen Wasserstoff. Diese Strategie können wir uns nicht mehr leisten. Kurz- und mittelfristig brauchen wir Wasserstoff jeglicher Couleur. Der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur ist wichtiger als je zuvor. Ich wünsche mir, dass dazu auch die Ukraine gehören wird. Sie hat enormes Potenzial für Solar- und Windenergie und die Infrastruktur, um Wasserstoff nach Deutschland zu transportieren, ist bereits vorhanden.

 

Versorgungssicherheit muss europäisch gedacht werden. Wir brauchen verlässliche Energiepartnerschaften und dürfen jetzt nicht den Fehler machen, energieautark werden zu wollen. Baden-Württemberg wird immer Energie importieren. Energieimporte schaffen vor Ort Lebensgrundlagen. Darum sind sie auch ein geopolitisch wichtiger Beitrag zum Frieden.“