Haußmann: Krankenkassenvielfalt muss erhalten bleiben
Land muss Landeskrankenhausplan vorlegen und Kassenausgaben durch Schwerpunktbildung entlasten.
Anlässlich des jährlichen „Gesundheitspolitischen Dialogs“ zwischen Vertretern des Landesverbands Süd der Betriebskrankenkassen (BKK) und dem gesundheitspolitischen Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, sagt Jochen Haußmann:
„Die gesetzlichen Krankenkassen stehen in Anbetracht des zunehmenden Auseinanderdriftens zwischen Ausgaben und Einnahmen vor immensen Herausforderungen. Die Große Koalition und deren damaliger Gesundheitsminister Jens Spahn haben für eine erhebliche Ausgabenausweitung gesorgt, deren folgenschwere finanzielle Auswirkung inzwischen zum Tragen kommt. Was derzeit im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes auf Bundesebene diskutiert wird, birgt das Potential, die Kassenlandschaft auch in Baden-Württemberg komplett zu verändern. Gerade Betriebskrankenkassen leisten durch die Nähe zu ihren Versicherten einen besonderen Beitrag bei der Gesundheitsprävention und sind somit für die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg von besonderer Bedeutung. Diese Vielfalt gilt es zu bewahren. Die vorgesehene weitere Abschöpfung eines Teils der Rücklagen führt zur finanziellen Unsicherheit der gesetzlichen Krankenversicherungen.“
Jacqueline Kühne, Vorständin des BKK Landesverbands Süd, ergänzt:
„Die aktuellen Pläne der Bundesregierung in Form des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes, das eigentlich diesen Namen nicht verdient, werden sich negativ auf die Versorgung in Baden-Württemberg auswirken. Durch den erneuten Abbau von Rücklagen bei den Krankenkassen wird jeglicher finanzieller Spielraum für regionale Versorgungsprojekte und Zusatzleistungen, die wir bislang mit den Leistungserbringern partnerschaftlich vereinbaren konnten, genommen.“
Ein weiteres Thema war die Krankenhausstruktur des Landes. Hierzu Jochen Haußmann:
„Minister Lucha muss endlich eine Überarbeitung des Landeskrankenhausplans in Angriff nehmen, um eine gute medizinische Versorgung zu gewährleisten und gleichzeitig eine stärkere Schwerpunktbildung zu fördern. Ich erwarte, dass seine am 19. September geplante Auftaktveranstaltung in den nächsten Wochen zu einem konkreten Fahrplan in der Landeskrankenhausplanung führt.“