Pressemitteilung

21.Juli 2022 - Gesundheit

Haußmann: Vulnerable Gruppen nicht ausreichend geschützt

Jochen Haußmann

Impfquoten in Pflegeheimen höchst bedenklich.


Zur Mittelung, wonach die Mehrheit der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner im Land noch nicht zwei Mal die notwendige und empfohlene Zusatzimpfung erhalten hat ist, sagt Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag:

 

„Wenn man bedenkt, dass gemäß dem Infektionsschutzgesetz ab 1.Oktober nur noch als ‚vollständig geimpft‘ gilt, wer drei Impfungen vorweisen kann, sind die vorliegenden Zahlen von dreifach-geimpften Beschäftigten und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen in vielen Kreisen im Land mehr als bedenklich. Vierfach geimpft sind trotz Impfempfehlung des RKI, die seit einigen Wochen für Menschen über 70 und für Pflegeheimbewohner vorliegt, erst erschreckend geringe 29% im Durchschnitt. Bei genauerem Hinsehen gibt es Kreise, wo die Quote unter 20% liegt.

 

Mein Eindruck ist, wir laufen durch das viel zu späte Eingreifen des Sozialministers wieder auf eine prekäre Situation in Alten- und Pflegeheimen zu, genau wie in vorherigen Jahren – zu geringe Impfquoten, zusätzlich eine potentielle Influenzawelle und allenthalben zu wenig Personal. Jetzt schreibt Minister Lucha erstmal einen Brief an alle Pflegeheime und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen im Land. Da darf die Frage gestellt werden, wie wir schon wieder an diesen Punkt gekommen sind? Ist denn im Sozialministerium aus den letzten beiden Jahren überhaupt nichts gelernt worden?

 

Alle Impfakteure im Land stehen bereit. Die Impfempfehlung für Menschen über 70 Jahre liegt vor.  Warum gibt es noch immer kein funktionierendes digitales Tool, um die zentrale Vergabe von Impfterminen anzubieten? Wenn Minister Lucha jetzt nicht aktiv wird, stehen wir demnächst vor dem nächsten Chaos beim Impfen aufgrund von Lethargie und Missmanagement.“