Kern: Grün-Schwarz muss Defizite im Bereich Sport ernst nehmen und jetzt handeln
Eine Aktuelle Debatte mit einer schönen Überschrift allein wird die sportpolitischen Probleme im Land nicht lösen
Zur heutigen Aktuellen Debatte „Sportland Baden-Württemberg – stark in der Spitze und spitze in der Breite“, sagt der bildungspolitische Sprecher, Dr. Timm Kern:
„Sport ist – und das sieht man nicht erst seit Beginn der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft der Herren – ein ganz wesentlicher, ja unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Großer Dank gebührt deshalb vor allem allen Ehren- und Hauptamtlichen im Bereich des Sports. Doch heute müssen wir die entscheidende Frage stellen: Wo mangelt es im Sportbereich in Baden-Württemberg?
Ganz aktuell aber fragen sich viele Vereine, wie es im Zuge der Hochwasserkatastrophe der vergangenen Wochen weitergehen soll? Hier erwarten wir Liberale von der grün geführten Landesregierung ein deutliches Signal der Rückendeckung für die betroffenen Vereine und Sportstätten.
Auch bei einem anderen Thema lässt man die Vereine derzeit im Dunkeln tappen: Die Miteinbeziehung des Vereinssports im Zuge des Ganztagsanspruchs an Grundschulen, beginnend ab 2026. Noch immer ist völlig unklar, welche Rolle die Vereine hier spielen sollen, wie es mit den rechtlichen und den finanziellen Rahmenbedingungen aussieht. So jedenfalls stellen wir Liberale uns nicht einen angemessenen und respektvollen Umgang mit den Sportvereinen vor. Die Vereine könnten hier mehr leisten – und sie wollen auch mehr leisten. Hier muss die Landesregierung jetzt für mehr Planungssicherheit sorgen.
Beim Thema Spitzensport braucht es ebenfalls klare Worte der Landesregierung: Vor knapp zwei Monaten hat die Stadt Karlsruhe den Zuschlag für die World Games 2029 bekommen. Bislang sucht man eine klare Aussage seitens der Landesregierung, was die finanzielle Beteiligung im Zuge der Vorbereitungen und Austragung der World Games 2029 anbelangt, vergeblich.
Zu guter Letzt gibt es noch einen Punkt, der mir und meiner Fraktion sehr am Herzen liegt: Noch immer können zu viele Kinder nicht richtig schwimmen. Hier muss gehandelt werden. Es braucht aus Sicht der FDP wesentlich mehr Schwimmunterricht an den Schulen. Hierzu muss die Zahl der qualifizierten Sportlehrkräfte erhöht bzw. bestehende Defizite ausgeglichen werden. Weiterhin müssen wir die Vereine – bspw. die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft – einbinden, die auf diesem Gebiet echte Profis sind. Klar ist aber: Ohne Schwimmflächen nutzt auch das beste Personal und der beste Wille nichts. Seit Jahren findet ein Bädersterben in Baden-Württemberg statt. Die häufig finanziell angespannte Situation macht es vielen Trägern immer schwerer, ihre Bäder am Leben zu erhalten. Dabei sind Schwimmbäder nicht nur Übungsflächen für Schwimmkurse, sie sind auch für die anschließende Erhaltung der Schwimmfähigkeit von zentraler Bedeutung.
Hier fordern wir Freie Demokraten erneut einen Aktionsplan der Landesregierung, der eine echte Unterstützung für die Träger von Schwimmbädern beinhaltet. Aus unserer Sicht ist es auch von Landesinteresse, dass es überall im Land in zumutbarer Entfernung eine Schwimmfläche gibt.“