Jung: Perspektive für Bio-LNG-Lkw wäre gut für den Klimaschutz
EU-Regulierung nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Bio-LNG-Fahrzeugen werden mit flüssigem Biomethan angetrieben, das als lokal produzierter Kraftstoff aus Biogas von Abfallströmen wie organischem Hausmüll, Schlamm, Dung oder landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt wird. Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat mit Schreiben vom 23. Oktober 2023 diese Technologie von der Förderung im Rahmen des Programms für emissionsfreien LKW-Verkehr (BW-e-Trucks) ausgeschlossen. Dazu sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Dr. Christian Jung:
„Ich bedaure es sehr, dass die Fördermöglichkeit von Bio-LNG Fahrzeugen mit Erlass des Verkehrsministeriums vom 23.10.2024 aus dem Programm ‚BW-e-Trucks‘ gestrichen wurde. Das EU-Recht sieht standardmäßig in seiner Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) nur vor, dass Fahrzeuge, die zumindest teilweise mit Strom oder Wasserstoff betrieben werden, in der Anschaffung gefördert werden dürfen. Auch an dieser Stelle hat sich die engstirnige Elektro-Lobby durchgesetzt. Ich erachte Bio-LNG-LKW (Biogas) für eine sehr sinnvolle Alternative. Offenbar wollte man seitens des Landes nicht den Versuch unternehmen, sich von der EU den Einsatz von Bio-LNG gesondert absegnen zu lassen. Wieder einmal zeigt sich auf bittere Art und Weise, dass die bisherige CO₂-Regulierung und die sie umgebenden Normierungen völlig verfehlt sind, wenn man die Thematik Klimaschutz ganzheitlich betrachtet. Ich hoffe, dass wie mit HVO 100 und der Freigabe dessen öffentlicher Abgabe auch endlich eingesehen wird, dass die Regulierung an die Chancen von Bio-LNG und synthetische Kraftstoffe angepasst werden muss. Denn nicht der Motor ist das Problem, sondern der fossile Kraftstoff.“