Haag: E-Fuels dort einsetzen, wo sie ihre Stärke ausspielen können
Nur weil es von etwas noch zu wenig gibt, heißt das nicht, dass man es gar nicht machen sollte.
Als Redner beim „38th International Electric Vehicle Symposium (EVS)“ betonte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann im schwedischen Göteborg die Bedeutung des Hochlaufs der Elektromobilität für Europa und Deutschland. Dazu erklärt der Sprecher für individuelle Mobilität der FDP/DVP-Fraktion, Friedrich Haag:
„Minister Hermann fährt weiterhin auf seiner ideologischen Einbahnstraße und findet mal wieder die Ausfahrt nicht. Man muss sich schon fragen: Wenn der Verkehrsminister doch so überzeugt von der E-Mobilität ist, warum klammert er sich dann so sehr an das faktische Verbrenner-Verbot? Klimaschutz ausschließlich mit E-Mobilität gleichzusetzen greift eindeutig zu kurz. Wäre er an echtem Klimaschutz im Verkehr interessiert, würde alle gangbaren Wege offenhalten und alternative Kraftstoffe für Pkw nicht vorschnell aus dem Rennen nehmen.
Nur weil es von etwas noch zu wenig gibt, heißt das nicht, dass man es gar nicht machen sollte – im Gegenteil: Die Rahmenbedingungen müssen so gesetzt werden, dass der Markthochlauf möglich wird. Das gilt für synthetische Kraftstoffe genauso wie für Wasserstoff und E-Mobilität.
Es ist nicht zielführend, E-Fuels immer wieder als Nebelkerze zu diffamieren, obwohl sie genau dort ihre Stärke ausspielen können, wo batterieelektrische Lösungen an ihre Grenzen stoßen. Gerade in einem Flächenland wie Baden-Württemberg brauchen wir mehr Flexibilität. Doch für die Pkw-Bestandsflotte Verkehrsminister Hermann noch immer keine klimafreundliche Lösung nennen. Mit synthetischen Kraftstoffen können wir die über 6 Millionen Verbrenner-Pkw in Baden-Württemberg sofort klimafreundlich betreiben.
Statt einseitig auf E-Mobilität zu setzen brauchen wir einen innovativen, technologieoffenen und marktwirtschaftlich fundierten Ansatz. Mit synthetischen Kraftstoffen können wir in Baden-Württemberg die Klimaziele erreichen und gleichzeitig unserer Automobilindustrie und den dort Beschäftigten eine Perspektive bieten.”