Heitlinger: Wenn die Menschen sich „Bio“ nicht leisten können oder wollen, muss Minister Hauk das akzeptieren
Utopische Ausbauziele für den Ökolandbau müssen auf den Prüfstand.
Zur Meldung, dass Verbraucherschutzminister Hauk angesichts der zuletzt gesunkenen Umsätze in der Bio-Branche für das Vertrauen der Kunden wirbt, in den Supermärkten und im Fachhandel auch nach den besonderen Produkten zu greifen, meint der Sprecher für Agrarpolitik der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Georg Heitlinger:
„Minister Hauk sollte nicht für das Vertrauen von Kunden werben, sondern seine utopischen Ausbauziele für den Ökolandbau auf 30 bis 40 Prozent bis zum Jahr 2023 auf den Prüfstand stellen. Das zeigt die Entwicklung am Markt ganz klar. Wenn die Menschen sich ‚Bio‘ nicht leisten können oder wollen, muss er das akzeptieren. Wir brauchen marktbasierte Anteile von konventionellem und ökologischem Landbau statt planwirtschaftlicher Zielvorgaben. Konventionell erzeugt Lebensmittel aus der Region sind qualitativ genauso hochwertig wie heimische, ökologisch erzeugte Lebensmittel.
Der Markt für Bio-Lebensmittel steckt in einer massiven Krise. Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Inflation haben bei vielen Verbrauchern zu einer Kaufzurückhaltung bei Bio-Produkten geführt. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Konsumenten im Jahr 2022 zwar weiterhin Bio-Produkte kauften, aber verstärkt zu den günstigeren Eigenmarken der Supermärkte und Discounter griffen. Hier handelt es sich aber oft nicht um regionale Bio-Lebensmittel, was den Import günstigerer Bio-Lebensmittel aus dem Ausland befördert. Damit ist weder der Nachhaltigkeit, dem Klimaschutz, der Ernährungssicherheit noch der regionalen Bio-Branche gedient.“