Erneuter Ruf nach Handlungen auf anderer Ebene zeigt Ideenlosigkeit der Landesregierung.

Niko Reith, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag, kommentiert das heutige Statement der Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, zur Wirtschaftspolitik der EU-Kommission („Wirtschaftsministerin fordert wirtschaftspolitische Kurskorrektur in der EU“):

„Gestern wird die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen – auch von der CDU – zur erneuten Kandidaten für diesen Spitzenposten in Brüssel nominiert, heute fordert ihre Parteikollegin und baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut via Pressmeldung einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel. Wie kann das sein? Wieso nominiert man jemanden, von dem man selbst nicht überzeugt ist? Wieso baut man in der CDU auf der einen Seite Bürokratie auf, und wettert auf der anderen Seite dagegen? Wieso stoppt man von der Leyen nicht in den Parteigremien?

Die Kritik von Hoffmeister-Kraut an der CDU-Kommissionspräsidentin richtig. Frau von der Leyen ist zur Bürokratieaufbaumeisterin par excellence und damit Standortrisiko für Baden-Württemberg und Europa geworden. Trotzdem klingen die Debatten innerhalb der CDU doch wenig glaubwürdig und Hoffmeister-Kraut lenkt nur von der eigenen Untätigkeit ab. Ein echter wirtschaftspolitischer Kurswechsel – egal ob im Land oder in Brüssel – wird mit der CDU nicht zu haben sein. Trotzdem fordere ich von der Wirtschaftsministerin Baden-Württemberg: Hören Sie auf zu jammern, fangen Sie an zu handeln!“

 

 

Landesregierung beweist im europapolitischen Bericht „Mut zur Lücke“.

In der heutigen Plenardebatte, die den aktuellen europapolitischen Bericht der Landesregierung diskutierte, äußerte sich die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP- Fraktion, Alena Fink-Trauschel, wie folgt:

„Zum vorliegenden europapolitischen Bericht für das vierte Quartal 2023 ist zu sagen, dass wieder einmal treffsicher das größte und für uns Baden-Württemberger wichtigste europapolitische Thema nicht vorkommt – Von der Leyens gescheiterte EU-Lieferkettenrichtlinie. Nachdem die Landesregierung in der Vergangenheit ja bereits versäumt hatte, über die Tätigkeiten der Landesregierung in Bezug auf die E-Fuels-Regulierung zu berichten, an deren konkreter Ausgestaltung in Baden-Württemberg hunderttausende Arbeitsplätze hängen, oder über die Tätigkeiten der Landesregierung in Bezug auf das Gemeinsame Europäische Asylsystem, an dessen Ausgestaltung letztlich die Funktionsfähigkeit unserer gesamten Gesellschaft hängt, haben hat sie es mit dem heute zu diskutierenden Bericht versäumt, über die EU-Lieferkettenrichtlinie zu berichten.

Die Lieferkettenrichtlinie wurde jedenfalls bis Dezember 2023 fertig verhandelt, die Verhandlungen fielen also genau in den Berichtszeitraum. Ich frage mich da immer, ob dieser „Mut zur Lücke“ an den entscheidend wichtigen Stellen daran liegt, dass die Themen verschlafen werden oder daran, dass es über den Umgang mit diesen zentralen Themen keine Einigkeit in der Landesregierung gibt und daher die berechtigten Interessen Baden-Württembergs nicht vertreten werden.

Dass von der Leyens EU-Lieferkettengesetz im Europäischen Rat am 28. Februar keine qualifizierte Mehrheit erhielt und somit erneut gescheitert ist, ist jedenfalls eine gute Nachricht für den baden-württembergischen Wirtschaftsstandort. Dass aber die Union jetzt so tut, als hätte der Regulierungsversuch ihrer EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen nichts mit ihr zu tun, obwohl die CDU sie gerade als Spitzenkandidatin nominiert hat und das Lieferkettengesetz nicht die Idee von Minister Müller (CSU) war, ist scheinheilig. Der Vorschlag der Lieferkettenrichtlinie bedeutet, dass deutsche und europäische Gesetzgeber sich das Recht herausnehmen, weltweit Standards für wirtschaftliches Handeln zu setzen, also in die inneren Angelegenheiten aller anderen Länder auf der ganzen Welt einzugreifen. Und zwar nicht auf der Basis von Verträgen, in denen man mit Partnern auf Augenhöhe darüber verhandelt, was sie als Gegenleistung dafür erhalten, dass sie nach unseren Wertvorstellungen wirtschaften, sondern durch Diktate.

Für uns Freie Demokraten steht jedenfalls fest, dass es gut ist, dass dieser Regulierungsversuch in Europa gescheitert ist. Es gab nicht einmal eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten, geschweige denn eine qualifizierte Mehrheit. Als nächstes muss sie in Deutschland abgeschafft werden.”

Weniger von der Leyen, mehr von der Freiheit!

Europa und europäische Politik ist für uns in Baden-Württemberg von essenzieller Bedeutung. Denn viel von dem, was unseren Wohlstand ausmacht oder gefährdet wird auf europäischer Ebene entschieden. Als Land hochgradig betroffen sind unsere Mitwirkungsmöglichkeiten dabei begrenzt, anders als jene des Bundes. Nichtsdestotrotz setzen wir auch in der Landespolitik Akzente, positionieren uns und werben für die europäische Idee. Das größte Friedensprojekt der Menschheitsgeschichte wollen wir mit Leben füllen, es positiv gestalten und befördern und bei den Menschen dafür werben. Dazu gehört auch, dort Korrekturen anzustreben, wo wir die Europäische Union einen Weg einschlagen sehen, der für die Bürger und die Wirtschaft Baden-Württembergs schlecht wäre. Deshalb haben wir die letzten viereinhalb Jahre seit der Europawahl betrachtet, analysiert und Schlüsse daraus gezogen. Wir haben als Landtagsfraktion einstimmig beschlossen, dass wir Ursula von der Leyen nicht mehr als deutsche Kommissarin in der Europäischen Kommission wollen. Das hat mehrere Gründe. Die Annahme, eine Kommissionspräsidentin aus Deutschland, die einer Partei mit eigentlich bürgerlichem Selbstbild entstammt, sei hilfreich für Deutschland und Baden-Württemberg hat sich nicht bestätigt. Weder vertritt Ursula von der Leyen bürgerliche Politik, noch deutsche Interessen, sondern in zentralen Politikfeldern das Gegenteil davon. Sie hat zu Beginn ihrer Amtszeit angekündigt, grüne Politik machen zu wollen und den ‚green deal‘ verkündet. So stellt sich auch ihre Politik dar, wie vom Reißbrett grüner Vorfeldorganisationen, ohne Rücksicht auf Verluste. Das von von der Leyen vorgeschlagene Verbot des Verbrennungsmotors im Automobilbereich konnte nur mit größter Mühe von der Bundesregierung abgewendet werden, nachdem Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) erkämpft hat, dass es Ausnahmen für mit synthetischen Kraftstoffen betankte Fahrzeuge geben soll. Ein wichtiger Schritt für unsere baden-württembergische Automobil- und Zulieferindustrie und insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger. Ebenfalls verheerende Wirkung gezeitigt hätte die von Ursula von der Leyen vorgeschlagene Gebäudeeffizienzrichtlinie, von Grünen, Roten und Teilen der Union im Europäischen Parlament sogar noch verschärft. 45 % der Gebäude pro Mitgliedstaat wären binnen weniger Jahre einer energetischen Sanierungspflicht unterlegen, alleine in Baden-Württemberg wären Millionen Gebäude betroffen gewesen, die Altersvorsorge vieler Menschen durch die Entwertung ihrer Immobilien insbesondere im ländlichen Raum, auf einen Schlag erheblich eingestampft worden. Wieder hat die FDP-Beteiligung an der Bundesregierung diesen fatalen Vorschlag korrigiert, nun ist die Sanierungspflicht vom Tisch, ein prozentualer Einsparpfad für Energie ist vorgesehen, der über den Stand der Technik beim Neubau und den bereits geltenden Rechtsrahmen weitgehend einhaltbar ist. Gegen von der Leyens geplantes Heizungsverbot über die Ökodesign-Richtlinie, nach der ab 2029 nur noch Heizungen mit einem Wirkungsgrad von 115 Prozent und mehr erlaubt wären, wehren wir Freie Demokraten uns massiv. Ebenso wie gegen die von der Kommissionspräsidentin geplante EU-Lieferkettenrichtlinie, die die Unternehmen auf die Einhaltung der Menschenrechte entlang der kompletten Wertschöpfungskette verpflichten würde, was bei teilweise zigtausend Posten innerhalb einer  Lieferkette weder überprüfbar, noch leistbar ist. Grund genug für uns als Landtagsfraktion zu sagen: Wir wollen weniger von der Leyen, mehr von der Freiheit, diese Kommissarin ist schädlich für Baden-Württemberg. Möge sie nicht wieder entsandt werden.

Alena Fink-Trauschel


Sprecherin für Berufliche Bildung, Europa, Frauen und LSBTTIQ

Ihre Abgeordnete aus dem Wahlkreis Ettlingen.

Als jüngstes Mitglied in der Geschichte des Landtags von Baden-Württemberg liegen mir die Zukunftsthemen der Bildung und Europa besonders am Herzen. Unser Land benötigt die weltbeste Bildung, ein offenes und modernes Europa sowie einen Staat, der den Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Ich möchte dabei als Landtagsabgeordnete sowohl eine Stimme für die junge Generation sein als auch die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aus meinem Wahlkreis in Stuttgart vertreten.

Jederzeit stehe ich Ihnen für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Ihre Alena Fink-Trauschel

  • Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport
  • Ausschuss für Europa und Internationales

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Leopoldstraße 56, 76275 Ettlingen

Telefon:

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E-Mail:

Bürozeiten:

Geboren am 14. Februar 1999 in Bobingen. Verheiratet, keine Kinder.

Grundschule Ettlingen-Oberweier.

Albertus-Magnus-Gymnasium Ettlingen; 2017: Abschluss Abitur.

2018 bis 2019 Studium International IT Business an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Karlsruhe.

2019 fortlaufend Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Seit 2018 Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Karlsruhe-Land e.V.

2019 bis 2020 Beisitzerin für Programmatik im Landesvorstand der Jungen Liberalen Baden-Württemberg.

2019 bis Mai 2021 Beisitzerin im Bundesvorstand der Jungen Liberalen (JuLis).

Seit 2020 Stellvertretende Ortsvorsitzende der FDP Ettlingen.

Seit 2020 Beisitzerin im Landesvorstand der Liberalen Frauen (LiF).

Seit 2022 Ortsvorsitzende der FDP Ettlingen

Seit 2022 Stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Karlsruhe-Land

Seit 2022 stellvertretende Landesvorsitzende Liberale Frauen

Europa-Union

Junge Europäische Föderalisten (JEF)

IG Metall

Junge Transatlantiker

Junge Liberale (JuLis)

Liberale Hochschulgruppen (LHG)

Liberale Frauen (LiF)

Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters

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