Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, teilt mit, dass er nach wie vor den Vorschlag, Transitzonen einzurichten, für überaus interessant hält. Die FDP-Landtagsfraktion habe ihn in ihrer heutigen Sitzung einmütig in dieser Haltung bestärkt. Natürlich müsse das Grundrecht auf Einzelfallprüfung gewährleistet sein, aber man müsse auch alle Möglichkeiten zur Verfahrensbeschleunigung ausschöpfen.

Deshalb habe seine Fraktion bereits in der vergangenen Woche einen Berichtsantrag zum Thema Transitzonen an die grün-rote Landesregierung gerichtet, den sie – nach seiner Beantwortung – zeitnah in den Landtag einbringen werde.

 

Zur Meldung, dass sich CDU und CSU auf Bundesebene einig in der Forderung nach Transitzonen sind, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Nach dem faktischen Scheitern der Dublin-Abkommen halten wir die Einrichtung von Transitzonen für einen guten Ansatz, um den Flüchtlingszustrom in die Bundesrepublik in den Griff zu bekommen. Angesichts der rasant steigenden Zugangszahlen dürfen keine Möglichkeiten ausgeschlossen werden, die Asylverfahren zu beschleunigen. Die SPD auf Bundesebene ist aufgefordert, ihr Zaudern zugunsten dieses Vorschlags aufzugeben. Gleichfalls ist die Landesregierung gefordert, hier die Interessen des Landes Baden-Württemberg auf der Bundesebene zu vertreten. Eine Positionierung der Landesregierung erwarten wir auch in der Antwort auf unseren Antrag zur „Einrichtung von Transitzonen“

Info: (Drucksache 15/7488 „Einrichtung von Transitzonen“ in der Anlage).

Zur Diskussion über Transitzonen sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke: Die Reflexhafte Zurückweisung durch Minister Friedrich ist ein Fehler

Der Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl Dr. Hans-Ulrich Rülke kritisiert die grün-rote Landesregierung dafür, den Vorschlag von Bundesinnenminister de Maiziere, an den Landesgrenzen Transitzonen für die Flüchtlingsaufnahme einrichten zu wollen, reflexhaft zurückgewiesen zu haben. Die Bundes-SPD sei hier schon weiter als die Landesregierung. Während Herr Minister Friedrich den Untergang des Abendlandes herauf beschwöre, fordere Herr Fraktionsvorsitzender Oppermann bereits eine Prüfung des Vorschlags.

Angesichts der Flüchtlingsströme sei es doch ein interessanter Ansatz, an der Grenze Transitzonen für Flüchtlinge einzurichten und in diesen innerhalb einer Woche zu entscheiden, ob ein Flüchtling eine Bleibeperspektive habe, oder als Wirtschaftsflüchtling zurück geführt werden müsse, so Rülke. In anderen europäischen Staaten sei ein derart beschleunigtes Verfahren schließlich auch möglich. Voraussetzung sei allerdings, dass eine rechtsstaatliche Prüfung des Asylantrags gesichert sei.

Auf diese Art würde es auch für Wirtschaftsflüchtlinge deutlich unattraktiver, sich auf den Weg nach Deutschland zu machen. “Wer bislang im Durchschnitt ein halbes Jahr auf die Abschiebung wartet, der überlegt es sich gut, ob er die Reise antritt, wenn er damit rechnen muss, bereits nach einer Woche wieder zu Hause zu sein.” So der FDP-Spitzenkandidat wörtlich. Rülke fordert Ministerpräsident Kretschmann dazu auf, sich für diese Überlegungen zu öffnen und die Transitzonen zumindest unvoreingenommen zu prüfen.

Rülke erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Forderung der FDP, eine Visumspflicht für den Balkan einzuführen. Derzeit könnten immer noch Flüchtlinge an der Grenze direkt abgewiesen werden, die nicht vom Balkan kommen, während die selben Flüchtlinge über den Balkan visumsfrei einreisen könnten.

Die Landesregierung sei gefordert, hier die klaren Interessen des Landes Baden-Württemberg auf der Bundesebene zu vertreten.

 

In seiner Antwort auf die Regierungserklärung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann zur Flüchtlingsfrage hat der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat seiner Partei zur Landtagswahl, Dr. Hans-Ulrich Rülke, der grün-roten Landesregierung Versagen und Zögerlichkeit vorgeworfen.

Jeden rühre das Schicksal vieler Flüchtlinge und das Asylrecht für wirklich politisch Verfolgte gelte uneingeschränkt, sagte Rülke. Er sei auch beeindruckt vom ehrenamtlichen, aber auch hauptamtlichen Engagement vieler Menschen. Dafür danke er namens seiner Fraktion und seiner Partei ausdrücklich. Mancher Kritiker müsse auch im Lichte dessen, was da geleistet würde, vielleicht das ein oder andere Vorurteil über den Öffentlichen Dienst überdenken.

Die Menschen seien weit überwiegend zur Hilfe bereit. „Die Integrationsfähigkeit jedes Staates findet aber irgendwo eine Grenze. Auch das wissen die Menschen und sie erwarten von der  Politik, dass sie dies erkennt“, so Rülke wörtlich. Deshalb setze die chaotische Politik der Kanzlerin völlig falsche Signale. Sie habe eben mit ihrer Ungarn-Entscheidung das Dublin-Abkommen gebrochen, um anschließend mit der Wiedereinführung der Grenzkontrollen hilflos das Schengen-Abkommen zu brechen. Folgenlos, da dennoch jeder Asylbewerber ins Land komme. Mit ihren Äußerungen signalisiere sie uneingeschränkte Aufnahmefähigkeit mit den Folgen, die man nun besichtigen könne. Offensichtlich habe die Kanzlerin kein Sensorium für die Sorgen der Menschen. Der Satz des Ministerpräsidenten aus der vergangenen Woche: „Das Boot ist nie voll“ sei ebenso falsch, weil ebenso einseitig. Er sei froh, dass Kretschmann diesen Satz am heutigen Tage nicht wiederholt habe. Weit besser habe Bundespräsident Joachim Gauck die Lage erfasst. Sein Satz: „Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten sind endlich“ greife beides auf, die Hilfsbereitschaft, aber auch die Grenzen.

Der Ministerpräsident habe mehrfach von einem „pragmatischen Humanismus“ gesprochen. Er habe diesen pragmatischen Humanismus so erklärt, dass zu unterscheiden sei, zwischen politisch Verfolgten und vom Tode bedrohten Kriegsflüchtlingen einerseits und reinen Wirtschaftsflüchtlingen andererseits. Letztere müssten rückgeführt werden. Da habe Kretschmann Recht, so Rülke. Aber seine Regierung handle eben nicht danach. Am gestrigen Tag habe Kretschmann die Fraktionsvorsitzenden darüber informiert, dass bis zum Mittag 2050 Flüchtlinge angekommen seien. Eine Stunde später habe der Innenminister im Landtag eingestehen müssen, dass im gesamten Jahr 2015 lediglich 1644 Personen bislang abgeschoben wurden. „Sie schieben in einem ganzen Jahr weniger Leute ab, als an einem halben Tag kommen!“, warf Rülke Grün-Rot vor. Und es sei auch ein Märchen, dass sich die Abschiebepraxis nicht geändert habe. 2010 habe es auf 4753 Flüchtlinge in Baden-Württemberg 843 Abschiebungen gegeben. Aktuell erwarte man bei 1644 Abschiebungen 100.000 Flüchtlinge. „Bei Ihnen hat sich die Flüchtlingszahl verzwanzigfacht, aber die Abschiebungen gerade mal verdoppelt. Deshalb ist Grün-Rot ein Teil des Problems!“, so Rülke.

Die meisten Berliner Beschlüsse der vergangenen Woche trage man mit, sagte Rülke weiter. Es sei richtig, die Verfahrensdauer zu verkürzen und die mögliche Aufenthaltsdauer in den Erstaufnahmestellen zu verlängern. Es sei auch richtig, einen Beschäftigungskorridor zu öffnen und einen Schritt in Richtung Zuwanderungsgesetz zu gehen. Es wundere ihn aber schon, dass die Unionsparteien diesen notwendigen Schritt erst in zwei Jahren gehen wollten. Rülke: „Wir haben heute Handlungsbedarf, da kann man nicht zwei Jahre aussitzen!“

Kretschmann habe auch Recht, wenn er von den Zuwanderern eigene Anstrengungen verlange. „Wer zu uns kommt, der muss nach unseren Regeln leben!“, so Rülke.

An dieser Stelle seien aber die Gemeinsamkeiten auch schon erschöpft. Viel zu lange hätten sich die Grünen gegen notwendige Maßnahmen gesträubt. Noch am vergangenen Mittwoch habe man im Landtag gegen weitere sichere Herkunftsländer gestimmt, um am Donnerstag in Berlin dann zuzustimmen. Das Prinzip Sachleistungen statt Taschengeld habe man am Mittwoch noch als verfassungswidrig verteufelt, um am Donnerstag in Berlin zuzustimmen.

In Heidelberg erfahre der Oberbürgermeister von der Einrichtung eines Flüchtlingsdrehkreuzes aus der Zeitung und dann werde es noch geleugnet. „Das ist mehr Regierungschaos, als Regierungskunst“, so Rülke. Das Wort vom „Organisationsversagen“ stamme ja auch nicht von der Opposition, sondern vom grünen Freiburger OB Salomon.

Auch vermisse er weitere Maßnahmen. Die Situation verschärfe sich ständig. Da könne man nicht sagen: So jetzt haben wir ein paar Beschlüsse gefasst, das war es jetzt. Es bedürfe weiterer Entscheidungen, so Rülke. Es reiche nicht, die Kanzlerin für ein paar zaghafte Trippelschritte auf europäischer Ebene zu loben. Wenn ein Land wie Polen 4500 Flüchtlinge aufnehme, so sei dies ein Witz. Kein Verständnis hätten die Menschen, wenn man bei der Griechenland-Rettung immer die Solidarität des deutschen Steuerzahlers einfordere, aber in der Flüchtlingsfrage nur Österreich und Schweden an der Seite Deutschlands stehen.

Er vermisse auch die Forderung nach einer Visumspflicht für die Balkanstaaten, das sei der logische zweite Schritt nach den sicheren Herkunftsländern.

Auch die angedachten Maßnahmen zur Integration seien unzureichend, so Rülke. Nach Andrea Nahles seien nur zehn Prozent der Flüchtlinge aktuell in den deutschen Arbeitsmarkt integrierbar. Deshalb sei es unabdingbar, für diese Menschen eine Perspektive zu schaffen, indem man die Mindestlohnregelungen flexibilisiere. Er sei froh, dass Bundesfinanzminister Schäuble nun umsetze, was er seit Wochen fordere, so Rülke: „Schäubles bewaffnete Zöllner sind bei der Bearbeitung von Asylanträgen besser aufgehoben, als bei der Heimsuchung harmloser Mittelständler zur Überprüfung der Mindestlohndokumentation!“

Kretschmann habe in seiner Regierungserklärung Bauerleichterungen für Flüchtlingsheime gefordert. Dazu bedürfe es nach den Worten des Ministerpräsidenten privaten Kapitals. Das würde aber von den Grünen nicht mobilisiert, sondern vertrieben, so Rülke. Wenn der Stuttgarter OB Kuhn beispielsweise lustvoll Zwangsmaßnahmen bei Zweckentfremdung verhängen wolle und  dabei das Eigentumsrecht mit Füßen trete, motiviere das niemanden, in Baden-Württemberg in Wohnraum zu investieren. In Kuhns Richtung sagte Rülke:

„Manche Grüne haben in ihrer Jugend als Sponti Häuser besetzt. Nach dem Marsch durch die Institutionen machen sie es im Alter als Amtsträger!“

Es sei auch nicht hinreichend klar, inwieweit die Kommunen teilhaben würden am Geldsegen des Bundes in der Flüchtlingsfrage. „Die Kommunen tragen die Lasten. Dort muss auch das Geld hin!“, so Rülke.

Schließlich teile er die Auffassung der Ministerin Öney, dass eine Reihe von afrikanischen Ländern mit homöopathischer Anerkennungsquote in den Kreis der sicheren Herkunftsländer aufgenommen werden sollte. Auch hierzu kein Wort vom Ministerpräsidenten.

Insgesamt gingen die Beschlüsse der vergangenen Woche in die richtige Richtung. Die Landesregierung habe aber zu spät und zu chaotisch gehandelt und bleibe nun auf der Stelle stehen. „Der Flüchtlingsstrom bleibt aber nicht stehen, der schwillt weiter an. Deshalb muss auch die Politik sich weiter bewegen!“, so Rülke abschließend.

 

Zum heute vorgestellten Gesetzentwurf für ein novelliertes Gesetz zur Chancengleichheit, wonach mehr Frauen im öffentlichen Dienst in Führungspositionen gelangen und hierzu sowohl bei den Stadt- und Landkreisen sowie bei Kommunen ab 50.000 Einwohner hauptamtliche Frauenbeauftragte bestellt werden sollen, sagte der der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Die baden-württembergischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler können sich heute verwundert die Augen reiben. Ausgerechnet im öffentlichen Dienst, der an Beteiligungs- und Freistellungsregelungen nicht gerade arm ist, sollen mit einem Aufwand von 4,1 Millionen Euro Steuergeldern weitere Beauftragte eingerichtet und die Bürokratie aufgebläht werden. Nicht nur großzügige Freistellungen werden vorgesehen, jetzt sind sogar Stellvertreterinnen berufen, tätig zu werden. Bereits ab 50 Beschäftigten Chancengleichheitspläne aufzustellen, spiegelt eindrücklich die Lust an Bürokratie wider. So wird ein erheblicher bürokratischer Aufwand erzeugt. Den Frauen in der Privatwirtschaft nützt es nichts, wenn sich der öffentliche Dienst noch mehr mit sich selbst beschäftigt. Wenn es Ministerin Altpeter um wirkliche Verbesserungen ginge, dann müsste sie an die Ursachen herangehen. Mit den über zwei Millionen Euro aus dem Landeshaushalt könnte man viel in die tatsächliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie investieren oder mehr für Berufsrückkehrerinnen und Bildungsangebote in der Familienphase tun. Offenbar geht es aber mehr um Symbolpolitik. Ich meine, die Städte und Landkreise sollten wie in der Privatwirtschaft selbst entscheiden, wie sie Chancengleichheit umsetzen möchten. Dazu braucht es kein Gesetz, sondern verantwortliches Handeln vor Ort. Dies zeigt auch die Tatsache, dass bereits viele Kommunen in eigener Verantwortung tätig geworden sind.“

Zur Einigung von Bund und Ländern auf ein umfangreiches Paket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Die Ergebnisse des Flüchtlingsgipfels in Berlin sind wichtige Weichenstellungen, die die FDP-Landtagsfraktion größtenteils begrüßt. So entspricht die Benennung von Albanien, Kosovo und Montenegro zu weiteren sicheren Herkunftsstaaten einer Forderung der FDP. Unverständlich bleibt, warum der Ministerpräsident noch vor zwei Tagen im Landtag in namentlicher Abstimmung gegen diesen Vorschlag der FDP-Fraktion gestimmt hat.

Dass die Asylbewerber in Zukunft bis zu sechs Monate in den Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben sollen, schafft die Möglichkeit, Personen ohne Bleibeperspektive gar nicht erst auf die Landkreise zu verteilen. Hier fordere ich die Landessregierung auf, sich in der Pflicht zu sehen und den Ausbau der Kapazitäten schnellstens voranzubringen. Die Umstellung auf Sachleistungen in der Erstaufnahme für Personen aus sicheren Herkunftsstaaten entspricht unserer Forderung, sogenannte Pull-Faktoren im Asylverfahren abzubauen. Unverständlich bleibt, warum die Vertreter der Regierungskoalition noch vor zwei Tagen im Landtag diese Forderung der FDP-Fraktion als verfassungswidrig zurückgewiesen haben.

Der beschlossene Zuwanderungskorridor für Personen aus den dann sechs sicheren Herkunftsstaaten ist ein erster Schritt in Richtung des von uns geforderten Einwanderungsgesetzes als zweiter Tür. Wenn hier jedoch Migranten zur Arbeitsaufnahme laut dem Beschluss von Bund und Ländern einen Arbeits- oder Ausbildungsvertrag mit „tarifvertraglichen Bedingungen“ vorweisen müssen und es keine Ausnahmen vom Mindestlohngesetz geben sollte, haben die geringer qualifizierten Einwanderer praktisch keine Chancen auf eine Einstellung.“

Zur Meldung, wonach die Krankenhausgesellschaft im Südwesten heute über 10.000 Teilnehmer bei der gemeinsamen Protestaktion von Pflegekräften, Ärzten, Verwaltungsmitarbeitern und Klinikchefs bei der zentralen Demonstration unter dem Motto «Krankenhausreform? – So nicht!» in Berlin erwarte, sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Jochen Haußmann:

„Auch wenn gestern bekannt wurde, dass sich der Bund offenbar im Bereich des Versorgungszuschlages in gewisser Weise unter anderer Bezeichnung bewegen will, sage ich: Mit weißer Salbe kann man keine schwarzen Zahlen schreiben. Das angekündigte Pflegestellenprogramm wird wohl verpuffen, denn wo sollen die zehn Prozent Eigenanteil herkommen, die die Kliniken tragen sollen? Der Strukturfonds selbst ist noch mit so vielen Unwägbarkeiten verbunden, dass dessen tatsächliche Praxistauglichkeit in den Sternen steht. Es wird höchste Zeit, das Krankenhausstrukturgesetz neu zu denken. Die Kliniken brauchen planbare Vergütungen und nicht unzählige Zu- und Abrechnungen, die hart an der Grenze des Undurchschaubaren sind. Es darf auch nicht so weit kommen, dass das Wort Qualität für finanzielle Konsolidierungen missbraucht wird. Neben der Frage der laufenden Entgelte und deren Anpassung an die Lohn- und Preisentwicklung, die der Bund nun endlich sachgerecht lösen muss, gibt es aber auch für das Land eine große Aufgabe. Die Krankenhausplanung und Investitionsförderung muss auf ein auskömmliches Maß gebracht werden. Hier bleibt die grün-rote Landesregierung weit hinter ihren eigenen Versprechungen zurück. Entscheidend ist aber auch die Lösung der Frage Angebotsstruktur. Welche Angebote will das Land in Zukunft an welchen Standorten mit welcher Qualität mindestens fördern? Angebotsstruktur und Nachfrageentwicklung müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.“

In einer Aktuellen Debatte mit dem Titel „Flüchtlinge in Deutschland und in Baden-Württemberg“ machte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Ulrich Rülke deutlich, dass die FDP-Fraktion zum Asylrecht für Kriegsflüchtlinge stehe und jede Form von rechter Gewalt gegen Flüchtlinge verurteile. Das gelte besonders für die verabscheuungswürdigen Brandanschläge gegen Flüchtlingsunterkünfte der letzten Wochen. Rülke forderte die grün-rote Landesregierung auf, die Polizeipräsenz zu erhöhen und zum besseren Schutz der Flüchtlinge und der Bürger in der Nähe der Wohnheime Polizeiposten einzurichten. Rülke erneuerte die Forderung der FDP-Landtagsfraktion, bei der Polizei 1.000 neue Stellen zu schaffen. Es sei klar, so Rülke, dass die Ausbildung der Polizisten Zeit in Anspruch nehme, desto wichtiger sei es, dass Grün-Rot jetzt endlich handle. In diesem Zusammenhang sprach der FDP-Fraktionsvorsitzende ein großes Lob für die vielen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen und die Bediensteten in der Landesverwaltung aus, die sich bis zur Erschöpfung für die hunderte von ankommenden Flüchtlingen einsetzten. Viele arbeiteten weit über ihre Pflichtdienstzeiten hinaus – so zum Beispiel der Leiter des Biberacher Sozialamts. „Wir fordern die Dienstherren auf, diese Helfer mit einer Sonderprämie für ihren immensen Einsatz zu belohnen“, so Rülke.

Der FDP-Vorsitzende kritisierte die grün-rote Landesregierung, die angesichts der Entwicklung der letzten Wochen geradezu hilflos agiere. „Wir haben Sie immer davor gewarnt, dass der Strom der Flüchtlinge anschwellen werde und geeignete Maßnahmen zu ergreifen seien“, so Rülke. Die Landesregierung habe diese Warnungen aber in den Wind geschlagen: so habe sie ein ineffizientes Integrationsministerium geschaffen und eine völlig überforderte Ministerin an dessen Spitze gesetzt. Von großem Chaos zeuge auch der Zick-Zack-Kurs der Bundeskanzlerin, die erst das Dublin-Abkommen und dann die Schengen-Vereinbarung geopfert habe. In Baden-Württemberg agiere der Ministerpräsident ähnlich hilflos. Er gebe so wenig Konkretes wie das Orakel von Delphi von sich, obwohl die Bürger heute wissen wollten, wie die Herausforderungen der Flüchtlingsaufnahme bewältigt werden können. Zudem verschließe sich der Ministerpräsident wichtigen Weichenstellungen, wenn es darum gehe, die Zugangszahlen in den Griff zu bekommen. Anreize im Asylverfahren – sogenannte Pull-Faktoren – müssten abgebaut werden, so Rülke. Neben der Umstellung auf Sachleistungen für Wirtschaftsflüchtlinge müsse auch bei der Einführung der Gesundheitskarte bedacht werden, dass diese keinen zusätzlichen Anreiz biete. Nach Auffassung der FDP-Landtagsfraktion könnten Sanitätsstellen in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes und in größeren Gemeinschaftsunterkünften, wie dies die Kassenärztliche Vereinigung BW vorschlägt, die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge übernehmen. Erst diejenigen Flüchtlinge, die mit guter Bleibeperspektive auf die Stadt- und Landkreise verteilt werden, könnten eine Gesundheitskarte erhalten.

Wie Rülke weiter sagte, handle der Ministerpräsident nach einer perversen Logik, wenn er die Erweiterung der Liste der sicheren Herkunftsländer um Albanien, Kosovo und Montenegro nach Art eines orientalischen Basarhandels mit seiner Forderung nach einer Gesundheitskarte verknüpfe. Rülke: „Entweder ist ein Land unsicher oder sicher – diese Einschätzung wird aber nicht davon beeinflusst, ob ein Flüchtling in Deutschland die Gesundheitskarte erhält.

Weiter versäume die Landesregierung, die Chancen der Flüchtlingsströme zu nutzen, die sich sowohl für das Land als auch für die Flüchtlinge selbst bieten. Die Freien Demokraten fordern ein schlüssiges Gesamtkonzept, das in den Bereichen Arbeitsmarktzugang, Bildung und Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum Akzente setzt. Mit einem guten Zugang zum Arbeitsmarkt sehe die FDP-Fraktion einen zentralen Schlüssel zur Integration. Dazu habe die FDP-Fraktion ein ausführliches Papier vorgelegt. So brauche Deutschland auch einen zweiten Weg, den ein Zuwanderungsgesetz bietet. Dieses ermögliche auch Wirtschaftsflüchtlingen, denen ein Zugang über das Asylrecht verwehrt bleiben muss, eine zweite Tür. Rülke abschließend: „Dieses Angebot darf es aber nicht ohne eine Gegenleistung der Flüchtlinge geben. Wer sich in unserem Land niederlassen will, sollte bereit sein, die deutsche Sprache zu lernen, die eigene Arbeitskraft einzubringen und sich den deutsche Sitten und Gesetzen anzupassen.“

Zur Meldung, dass es Ministerpräsident Kretschmann freue, dass die schwarz-rote Bundesregierung nun das Thema Gesundheitskarte angehe und er der Ausweitung der sicheren Herkunftsländer auf dem Balkan zustimme, wenn das Gesamtpaket stimme, sagt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Ich fordere Ministerpräsident Kretschmann dazu auf, im Bundesrat den Vorschlägen der Großen Koalition ohne Wenn und Aber zustimmen und keinen orientalischen Basarhandel zwischen sicheren Herkunftsländern und der Gesundheitskarte anzuzetteln.“

„Wir erkennen im Zuzug von Flüchtlingen, die mit den unterschiedlichsten Qualifikationen zu uns kommen, eine Chance für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Gerade unter den Flüchtlingen mit guter Bleibeperspektive finden sich viele, die bereits eine Hochschule besucht haben oder über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen. Darunter sind auch Fachkräfte und Personen, die über eine Ausbildung oder Nachschulung den Arbeitskraft-Bedarf in den Mängelberufen im Land ausfüllen können. In der Teilnahme am Arbeitsleben sieht die FDP-Fraktion einen zentralen Schlüssel zur Integration. Der Flüchtling findet Anerkennung, knüpft soziale Kontakte und ist schließlich in der Lage, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Eines muss aber auch klar sein: Wer sich in unserem Land niederlassen will, der muss sich unseren Sitten und Gesetzen anpassen.“ Dies sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Ulrich Rülke auf einer Landespressekonferenz in Stuttgart, wo er das auf der Klausurtagung der FDP-Fraktion erarbeitete Papier mit dem Titel „Integrations- und Konjunkturmotor – die effektive Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen“ vorstellte.

Wie Rülke ausführte, dürfe die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen angesichts der aktuellen Herausforderungen der Flüchtlingsaufnahme nicht aus dem Blick geraten. Hierzu müssten einige rechtliche und praktische Hürden abgebaut werden. Aber nicht nur wir müssten uns verändern – von den Flüchtlingen sei zu verlangen, sich den Gepflogenheiten der Aufnahmegesellschaft anzupassen und sich zu unserem Rechtssystem zu bekennen. Neben dem Willen, sich mit der eigenen Arbeitskraft einzubringen, fordern wir von den Flüchtlingen die Bereitschaft ein, sich die deutsche Sprache anzueignen. Entsprechende Angebote mit Sprach- und Integrationskursen sollten nach den Worten von Rülke vom ersten Tag an angeboten werden. Arbeitswillige Flüchtlinge und potenzielle Arbeitgeber müssen zusammengebracht werden. Durch mehr Rechtssicherheit beim Aufenthalt und            Ausnahmen beim Mindestlohn wachse bei den Unternehmen die Bereitschaft, Flüchtlinge zu beschäftigen. Es müsse bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Dazu seien mehr Anreize für private Investoren im sozialen Wohnungsbau nötig. Neben der Abschaffung der bundesrechtlichen Mietpreisbremse, die gerade in Ballungsräumen Investitionen in den Wohnungsbau verhindere, müssten die landesrechtlichen Regelungen des Zweckentfremdungsverbots und der staatlichen Leerstandskontrolle von Wohnraum entfallen. Unsinnige Regelungen der jüngst reformierten Landesbauordnung müssten umgehend zurückgenommen werden, so Rülke.

Folgende zusammengefassten Maßnahmen sieht die FDP-Fraktion für eine gelungene Integration von Flüchtlingen als unbedingt notwendig an:

Chancen für den Arbeitsmarkt:

  • Standardisierte Abfrage der Qualifikationen von Flüchtlingen in der Erstaufnahme;
  • Zentrale Stelle, die arbeitswillige Flüchtlinge und Arbeitgeber zusammen bringt;
  • Bürokratische Hürden der Vorrangprüfung müssen abgebaut werden;
  • Rechtssicherheit für Praktika, Ausbildungsaufnahme und anschließende Jobsuche;
  • Berufsvorbereitender Unterricht, auch für junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr;
  • Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn und Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes;

Bildung und Spracherwerb als Schlüssel:

  • schulische oder berufliche (Nach-) Qualifizierung sicherstellen
  • Sprachstandabfrage Deutsch und Englisch und Sprachkurse ab dem ersten Tag
  • Integrationskurse vom ersten Tag an, die unsere Werteordnung vermitteln
  • Flüchtlingsthema zum Unterrichtsgegenstand in den Schulen machen

Verteilungskämpfe um bezahlbaren Wohnraum vermeiden:

  • Privaten Investoren Anreize zum sozialen Wohnungsbau setzen;
  • Abschaffung der Mietpreisbremse, die Investitionen in Ballungsräumen verhindert;
  • Entfallen des Zweckentfremdungsverbots und der staatlichen Leerstandskontrolle.

 

Info: Siehe dazu auch Papier „Integrations- und Konjunkturmotor – die effektive Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen“.

 

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Ulrich Rülke sieht die Position der FDP-Landtagsfraktion, auch die Balkanländer Albanien, Kosovo und Montenegro zu sicheren Herkunftsländern zu erklären, durch entsprechende Untersuchungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) bestätigt. Laut dem IfW verringert die Einstufung von Staaten zu sicheren Herkunftsländern „die Anzahl der Asylanträge offenbar deutlich“. Wie die Nachrichtenagentur dpa ausführt, verglichen die Kieler Ökonomen Asylanträge der Jahre 2014 und 2015 aus den inzwischen als sicher bewerteten Ländern Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Serbien mit denjenigen der als nicht sicher deklarierten Nachbarstaaten Albanien, Kosovo und Montenegro. Nach den Worten des IfW-Forschungsbereichsleiters Sebastian Braun gebe es klare Indizien, dass die Klassifizierung in sichere und nicht sichere Herkunftsstaaten einen Einfluss auf die Zahl der gestellten Asylanträge hat. In den ersten acht Monaten des Jahres 2015 sei die Zahl der Asyl-Erstanträge aus den als nicht sicher geltenden Staaten von 8570 auf 70637 und damit um 724 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Demgegenüber hätten aus den als sicher eingestuften Ländern nur 32 Prozent mehr – nämlich 22281 Menschen – einen Antrag gestellt. Wie dpa weiter berichtet, sagte der Experte für Migration und Arbeitsmarkt, Richard Franke: „Hätte die Deklaration als sicherer Herkunftsstaat keinen Effekt, wäre zu erwarten, dass die Zahl der Asylanträge auch einen ähnlichen Verlauf nimmt.“ Aus Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien hätten bei einem gleichen Anstieg der Asylanträge 138 925 statt ‚nur‘ 22281 Menschen einen Asylantrag stellen müssen.

Rülkes Fazit aus den Untersuchungen des Kieler Instituts: „Ministerpräsident Kretschmann hat seine Zustimmung zu weiteren sicheren Herkunftsländern immer von einem Beweis abhängig gemacht. Diesen Beweis hat er nun. Damit gibt es keine Ausrede mehr und er muss handeln.“

Zur Meldung, dass Manfred Schmidt von seinem Amt als Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zurücktritt, sagten der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, und der integrationspolitische Sprecher Andreas Glück:

„Wir bedauern den Entschluss von Manfred Schmidt, sein Amt an der Spitze des BAMF aufzugeben. Die Bundesbehörde verliert mit ihm einen pragmatischen Behördenleiter, der sich mit großem Engagement und besonnenen Positionen den Herausforderungen der Flüchtlingsaufnahme stellte. Allerdings haben wir auch vollstes Verständnis für seine Entscheidung, denn immer wieder stellte sich die Frage, ob er von der Politik hinreichend unterstützt wurde. Aus unserer Sicht wurde er zu oft im Stich gelassen. Bereits auf dem Flüchtlingsgipfel in Stuttgart forderte er die Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten um die Länder Albanien, Kosovo und Montenegro, um die Zugangszahlen an Flüchtlingen in den Griff zu bekommen. Diese wichtige Entscheidung wird aktuell durch Ministerpräsident Kretschmann blockiert, der die Zustimmung im Bundesrat erneut zum Kuhhandel machen will.“

Zu den Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann, dass er das Thema weitere sichere Herkunftsländer in der Flüchtlingspolitik für überschätzt halte, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke: 

„Der Ministerpräsident liegt falsch, wenn er die Bedeutung der Benennung weiterer sicherer Herkunftsstaaten klein redet. Hier zeigt sich die Realitätsferne von Kretschmann, der immer noch grüne Ideologie vor wesentliche Entscheidungen der Flüchtlingspolitik stellt. Es ist nach Auffassung der FDP-Landtagsfraktion unbedingt erforderlich, weitere Balkanländer in die Liste sichere Herkunftsstaaten ‎aufzunehmen, um die Zugangszahlen in den Griff zu bekommen.

Ich warne Kretschmann vor der Absicht, erneut einen Kuhhandel um die Gesundheitskarte für Flüchtlinge anzustreben, soweit es um die Zustimmung im Bundesrat geht, nur um die grüne Parteibasis ruhig zu stellen.”

Zu den Äußerungen des Bündnisses für Krankenhäuser Baden-Württemberg im Vorfeld des Aktionstages gegen die Krankenhausreform am 23. September 2015 sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Jochen Haußmann:

„Wenn sich eine so breite Allianz gegen ein Gesetzesvorhaben der großen Koalition im Bund bildet, muss diese konzertierte Krankenhausaktion in Berlin als Weckruf gehört werden. Es bedarf dringender Änderungen am geplanten Krankenhausstrukturgesetz. Wenn diese nicht kommen, dann zahlt Baden-Württemberg die Zeche für die Versäumnisse in anderen Ländern. Hier im Land haben wir bereits effiziente und kostengünstige Strukturen. Die große Koalition im Bund, die ansonsten mit dem Füllhorn übers Land reist, will bei den Krankenhäusern die Daumenschrauben anziehen. So sollen offenbar Veränderungen erzwungen werden. Folgendes kann aber nicht sein: Baden-Württemberg finanziert in allen Ausgleichssystemen die anderen Länder mit und wir im Land bluten dann dafür, dass wir bereits Vieles erledigt haben, was woanders noch aussteht. Wenn der Bund über hundert Millionen Euro den Krankenhäusern entziehen will, soll er den Menschen auch sagen, was das bedeutet. Mit dem Wort Qualität, das ständig in den Mund genommen wird, hat das dann nichts mehr zu tun.

Aber auch im Land stehen Herausforderungen an, die dringend gelöst werden müssen. Die bisherige Krankenhausplanung und Investitionsförderung hat sich nicht bewährt. Wenn diese sachgerecht ausgestaltet wäre, müssten die Krankenhäuser nicht aus den laufenden Kostenerstattungen große Investitionen querfinanzieren. Dafür sind die Fallpauschalen (DRGs) nicht ausgelegt und kalkuliert. Das Land muss endlich klären, welche Angebote in welcher Qualität es an welchen Standorten mindestens fördern möchte. Und diese Förderung muss dann auch auskömmlich sein. Zwar hat die Landesregierung die Mittel insgesamt erhöht. Sie bleibt aber weit hinter ihren eigenen Versprechungen zurück und hat die Strukturfrage in keiner Weise aufgegriffen, wie wir das als konstruktive Opposition bereits getan haben. Wir haben das Thema auch bereits in einer aktuellen Debatte im Landtag am 15. Juli aufgegriffen.“

 

Info: Der 10-Punkte Plan zur Neuausrichtung der Krankenhausplanung und Investitionsförderung ist unter folgender Verknüpfung abrufbar: http://fdp-dvp-fraktion.de/downloads/10-punkte-plan-zur-neuausrichtung-der-krankenhausplanung-und-investitionsfoerderung.pdf

Zur Meldung, dass der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolf die Wiedereinführung von Grenzkontrollen als starkes und richtiges Signal an die europäischen Staaten bezeichnet, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Der Position von Herrn Wolf kann ich so nicht beipflichten. Die Grenzschließung wurde nämlich nur deshalb notwendig, weil die Kanzlerin zunächst das gegenteilige Signal gesetzt hat. Eine Signalwirkung hat der Zick-zack-Kurs von Bundeskanzlerin Merkel nämlich mit Sicherheit – die Frage ist nur, welche! Denn den Flüchtlingen erst grünes Licht zu geben und nun die Notbremse zu ziehen, zeugt von einer chaotischen Politik. Die Dublin-Regelungen sind mittlerweile wohl obsolet – nun braucht es eine klare Linie der Bundesregierung und ein entschlossenes, solidarisches Agieren auf europäischer Ebene, sonst fällt als nächstes das Schengener Abkommen und damit ein Grundstein der europäischen Identität“, so Rülke wörtlich.

Wie Rülke weiter sagte, stehe nur zu hoffen, dass die EU-Staats- und Regierungschefs endlich den wichtigen Schritt hin zu einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik wagten. Die FDP halte schon seit Langem einen europaweiten Flüchtlings-Verteilungsschlüssel für unabdingbar, um zu einer fairen Lastenverteilung zu kommen.

Die Aufgabe der Kanzlerin sei es nun, auf europäischer Ebene eine solidarische und faire Flüchtlingspolitik durchzusetzen. Es gehe nicht an, dass auf EU-Gipfeln einerseits das Geld der Steuerzahler verteilt werde, aber auf der anderen Seite jene, die dieses Geld in Anspruch nehmen, sich bei den Lasten in die Büsche schlügen.

In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage (Siehe Anlage – Stellungnahme IM 7305) des Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, zu Polizeieinsätzen in und um Erstaufnahmeeinrichtungen stellt das baden-württembergische Innenministerium fest, dass es im Zeitraum vom 1.8. 2014 bis 13.8.2015 insgesamt 1.870 Polizeieinsätze in Erstaufnahmeeinrichtungen gegeben hat. Darüber hinaus habe es weitere Einsatzlagen im Zusammenhang mit der Erstaufnahme von Flüchtlingen außerhalb dieser Einrichtungen gegeben. Das Einsatzspektrum der Polizei habe sich hierbei auf einfache Ordnungsstörungen (z.B. Ruhestörungen, Streitigkeiten) bis hin zu Straftaten (z.B. Diebstahlsdelikte, Beleidigungen, Körperverletzungsdelikte) erstreckt. Bei den Einsätzen stellten sich, so das Innenministerium, unter anderem sprachliche Barrieren, eine teilweise festzustellende hohe Emotionalisierung und Gewaltbereitschaft der Betroffenen sowie die Verlegung der Flüchtlinge in andere Unterkünfte vor Abschluss der Ermittlungen als besondere Herausforderungen für die Polizei dar.

Zur Antwort des Innenministeriums sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„1.870 Einsätze in zwölf Monaten bedeuten pro Tag im Durchschnitt mehr als fünf Polizeieinsätze in Erstaufnahmeeinrichtungen. Offensichtlich gibt es in den Flüchtlingseinrichtungen ein erhebliches Ausmaß an Schwierigkeiten bis hin zur handfesten Kriminalität. Die Polizei und die in den Einrichtungen arbeitenden Menschen sind stark gefordert. Wir müssen sie ebenso schützen wie Flüchtlinge und Anwohner, die bedroht, drangsaliert oder zum Beispiel bestohlen werden. Der Rechtsstaat muss hier zügig Konsequenzen aufzeigen. Es muss zudem sichergestellt werden, dass jeweils genügend Polizeikräfte vor Ort verfügbar sind. Angesichts der dünnen Personallage kann man hier Zweifel haben. Wichtiger denn je ist deshalb die Umsetzung unserer bereits im Frühling erhobenen Forderung nach einer Verstärkung der Polizei um 1.000 Stellen und natürlich die Umsetzung unseres Maßnahmenpakets für ein Gesamtkonzept der Flüchtlingsfrage. Folgende Forderungen sind dabei zentral:

  • Die Kapazitäten der Landeserstaufnahmestellen (LEA) sind massiv auszubauen bzw. weitere zu schaffen.
  • Die Asylverfahren müssen innerhalb von drei Monaten durchgeführt werden. Ziel muss es dabei sein, dass die Asylbewerber so lange in den Erstaufnahmestellen bleiben und nicht den Kommunen zugewiesen werden.
  • Das Personal an den Verwaltungsgerichten muss aufgestockt werden, um eine rasche und konsequentere Rückführung von Personen mit unbegründetem Antrag zu gewährleisten. Dazu sollen Außenstellen der Verwaltungsgerichte an den Landeserstaufnahmestellen errichtet werden.
  • Das Taschengeld für Asylbegehrende aus sicheren Herkunftsstaaten soll auf Sachleistungen umgestellt werden.
  • Die Kosten für die Stadt- und Landkreise sind im Wege der Spitzabrechnung vollständig vom Land zu übernehmen.
  • Zusätzliche von Land und Bund (BAMF) getragene Integrations- und Sprachkurse für Menschen mit guter Bleibeperspektive sind einzurichten.
  • Die Landesregierung muss sich beim Bund für ein modernes Zuwanderungsrecht nach dem Vorbild Kanadas oder Australiens einsetzen; dieses umfasst einen besseren und rascheren Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive.
  • Berufliche Qualifikationen sind dafür schon in den Erstaufnahmestellen zu erfassen und regionale Bündnisse für Arbeit zu initiieren.
  • Zudem muss sich die Landesregierung beim Bund für eine weitere Erhöhung der Mitarbeiterzahl beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und für die Erweiterung der Regelung der sicheren Herkunftsländer auf Albanien, Kosovo und gegebenenfalls weitere einsetzen.“

Die FDP-Fraktion werde mit weiteren Fragen an die Landesregierung die Situation der Flüchtlinge, der Polizei und der Mitarbeiter der Flüchtlingseinrichtungen in den Blick nehmen, so Hans-Ulrich Rülke abschließend.

Zu den Beschlüssen der großen Koalition in Berlin, die Zahl der sicheren Herkunftsländer zu erhöhen und damit die  Verfahren für die vielen Wirtschaftsflüchtlinge vom Westbalkan zu beschleunigen, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Ich begrüße die Beschlüsse der Großen Koalition, sie gehen in die richtige Richtung. Es ist richtig, die Verfahren für die vielen Wirtschaftsflüchtlinge vom Westbalkan zu beschleunigen und Anreize für sie zu reduzieren. Es ist aber auch richtig, für diese Menschen über erste Schritte in Richtung eines Einwanderungsgesetzes eine Perspektive zur legalen Arbeitsmigration zu schaffen.

Ich fordere Ministerpräsident  Kretschmann auf, die Interessen des Landes über grüne Parteiideologie zu stellen und diesen Vorschlägen im Bundesrat zuzustimmen.“

Als “Heuchelei in Reinkultur” bezeichnet der Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat der Südwest-FDP Hans-Ulrich Rülke die Aussagen von Alexander Bonde zur Asylpolitik. Einerseits warne Bonde vor der parteipolitischen Instrumentalisierung des Themas, andererseits greife er die Bundes-CDU frontal an.

Es gehe den Grünen offensichtlich darum, von eigenen Versäumnissen abzulenken. Aktuell stelle der Kosovo die größte Gruppe der nach Baden-Württemberg kommenden Asylbewerber. Im Kosovo gebe es aber keine politische Verfolgung. Allein die Grünen blockierten im Bundesrat den Status der sicheren Herkunftsländer für den Kosovo und andere Staaten des Westbalkan. ” So lange die Grünen im Bundesrat weitere sichere Herkunftsländer blockieren sind die Grünen das Hauptproblem in der Flüchtlingspolitik!” so Rülke wörtlich.

Aus Sicht des Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke reicht es nicht, wenn die Landesregierung vor einem “Schwarze-Peter-Spiel” in der Flüchtlingsdebatte warnt. Die Landesregierung müsse auch ihre Hausaufgaben machen. So sei es dringend geboten die Westbalkanländer Albanien, Kosovo und Montenegro zu sicheren Herkunftsländern zu erklären. Es sei unverständlich, diese Staaten einerseits als EU-Beitrittskandidaten zu führen und ihnen andererseits politische Verfolgung zu unterstellen.

So lange Ministerpräsident Kretschmann an der Spitze der Länder mit grüner Regierungsbeteiligung eine solche Regelung im Bundesrat blockiere sei er Teil des Problems. “Wenn der Ministerpräsident sich entlastenden Maßnahmen verweigert, so verschärft er das Problem und braucht sich über den Schwarzen Peter nicht zu wundern.”, so Rülke wörtlich.

Zu Aussagen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Baden-Württemberg sei durch die steigende Zahl der Flüchtlinge im “Krisenmodus” sagt der Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat der Südwest-FDP für die anstehende Landtagswahl Dr. Hans-Ulrich Rülke:

“Wenn man als Regierungschef eine Krise konstatiert, dann darf man nicht nur reden, sondern muss auch handeln. Herr Kretschmann redet aber zu viel und tut zu wenig.”

Insbesondere reiche es nicht, immer nur nach Beweisen dafür zu rufen, dass weitere sichere Herkunftsländer auf dem Westbalkan die Situation entschärfen würden. “Es ist offensichtlich, dass eine sichere Herkunftslandregelung für Albanien, Kosovo und Montenegro eine hilfreiche Maßnahme wäre. Hier darf sich Kretschmann nicht weiter aus Angst vor den Fundamentalisten aus der eigene Partei verstecken. Er muss diese Position bei den Grünen, die man im Bundesrat braucht, durchsetzen.”

Darüber hinaus sei es notwendig, ein Verbleiben der Balkanflüchtlinge, die keine Chance auf Asylrecht hätten, in den Erstaufnahmestellen so lange sicher zu stellen bis sie abgeschoben werden können. Die Verteilung dieser Bewerber auf die Kreise bzw. Kommunen müsse aufhören. Auch hier müsse die Landesregierung handeln.

Zu diesem Zweck müsse auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge besser ausgestattet werden. Er empfehle, jene bewaffneten Zöllner abzuordnen, die derzeit den Mittelstand zur Überprüfung der Mindestlohndokumentationen heimsuchten. Die seien dort weit besser eingesetzt, so Rülke.

Ebenso sollten die vier Verwaltungsgerichte des Landes personell besser ausgestattet werden. 16 Richterstellen, wie von Justizminister Stickelberger beantragt, seien eindeutig zu wenig. Man komme vor Ort nicht dazu, den Berg an Widerspruchsverfahren abzuarbeiten.

Auch müsse man den Mut haben, den Zustrom unattraktiver zu machen. So sei die Einführung einer Visumspflicht für den Balkan notwendig. Man dürfe auch nicht davor zurück schrecken, die Leistungen für offenkundig chancenlose Asylbewerber zu kürzen bzw. auf Sachleistungen umzustellen. Er erwarte vom Ministerpräsidenten, sich für entsprechende Präzisierungen des Asylbewerberleistungsgesetzes auf Bundesebene stark zu machen.

Im Gegenzug solle man auch die Verfahren für die wirklich politisch Verfolgten beschleunigen. Flüchtlinge etwa aus Syrien könnten beschleunigt anerkannt, auf die Kommunen verteilt und integriert werden.

Schließlich könne man auch den Wirtschaftsflüchtlingen eine Perspektive jenseits des nicht für sie gedachten Asylrechts bieten. Er appeliere an die Union, insbesondere an die konservativen Fundamentalisten aus der CSU, endlich ihren ideologisch begründeten Widerstand gegen ein Zuwanderungsgesetz aufzugeben. “Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung. Wir brauchen insbesondere auch Fachkräfte im Pflegebereich oder für die Bauwirtschaft. Hier können auch Menschen vom Balkan eine Perspektive jenseits des Asylrechts finden.” So Rülke wörtlich.

Er sei überzeugt, dass mit diesem Bündel an Maßnahmen Baden-Württemberg aus dem “Krisenmodus” herausfinden werde. Dazu bedürfe es aber eines Ministerpräsidenten der die Probleme anpackt und nicht nur herumjammere.

Zur Meldung, wonach Ministerpräsident Kretschmann die Erstaufnahmeeinrichtung Ellwangen besuchte und dabei feststellte, dass die wachsende Zahl von Flüchtlingen in Baden-Württemberg eine Situation ist, „die wir uns alle nicht gewünscht haben“, und er sich weiter mit den Worten zitieren lässt, „Aber an der Situation können wir alle wirklich nichts ändern“,  sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Es ist erschreckend, wenn der Ministerpräsident eines der wichtigsten Bundesländer erklärt, man könne an der die Menschen umtreibenden Flüchtlingssituation nichts ändern. In seinen Worten drückt sich der auf fehlenden Gestaltungswillen beruhende Versuch aus, sich der Verantwortung zu entziehen. Derartige Aussagen sind zudem ein Schlag ins Gesicht all der Menschen, die weiter jeden Tag an der Verbesserung der Situation arbeiten. Dem Engagement dieser Menschen vor Ort ist es zu verdanken, dass die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge nicht vollends aus dem Ruder läuft. Baden-Württemberg kann sich eine solche, die Arbeit verweigernde Regierung nicht leisten. Denn es gibt viel zu tun: So ist ein Gesamtkonzept zur Flüchtlingsaufnahme zu erstellen und umzusetzen. Unter anderem sind die Kapazitäten der drei Landeserstaufnahmestellen weiter auszubauen bzw. weitere zu schaffen. Zusätzliche von Land und Bund (BAMF) getragene Integrations- und Sprachkurse für Menschen mit guter Bleibeperspektive sind einzurichten. Die in unserem Land und im Bund mitregierende SPD hat sich stärker beim Bund für mehr Personal zur Bearbeitung der Asylverfahren und für die Erweiterung der Regelung der sicheren Herkunftsländer auf Albanien und den Kosovo einzusetzen. Der Ministerpräsident sollte sich für ein geschlossenes Auftreten des Bundesrates gegenüber dem Bund stark machen. Mit diesen und weiteren Maßnahmen lassen sich Asylverfahren schneller abschließen, kann schneller entschieden werden, welche Menschen das Recht aus Asyl haben und welche Personen schlussendlich auch zur Entlastung der Flüchtlingssituation zügig zurückzuführen sind. Es ist also längst nicht so, dass die baden-württembergische Regierung nichts tun kann, außer medienwirksam Erstaufnahmestellen zu besuchen.“

Zur Meldung, dass der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolf an ein Zuwanderungsgesetz Bedingungen knüpft, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Ich pflichte Herrn Wolf bei, soweit auch er die Benennung weiterer sicherer Herkunftsstaaten des Westbalkans für erforderlich hält. Diese Entscheidung darf nicht in einem bundespolitischen Kuhhandel einbezogen werden, sondern muss notwendigerweise auch isoliert möglich sein. Allerdings teilen wir seine Meinung zum Einwanderungsrecht nicht. Die bestehenden Regelungen sind eben zu kompliziert und undurchsichtig, um den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts nach Fachkräften gerecht zu werden. Ein Einwanderungsrecht, dass nach der Intention von Wolf nicht mehr Menschen ins Land holt, macht keinen Sinn.

Wir Freien Demokraten setzen deshalb auf eine aktive und gezielte Einwanderungspolitik. Einwanderung muss vorausschauend gesteuert werden und sowohl die Integrationsfähigkeit der Einwanderer als auch die Erfordernisse des deutschen Arbeitsmarktes berücksichtigen.  Ein Einwanderungsgesetzbuch muss für Übersichtlichkeit sorgen. Denn nach den Reformetappen der letzten 15 Jahre sind die Regelungen des deutschen Einwanderungsrechts komplex und auf zahlreiche Gesetze und Verordnungen verstreut. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen bereitet das Probleme, die wir beseitigen müssen. Denn gerade in Baden-Württemberg, das besonders durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist, besteht grundsätzlich ein großes Interesse an den Fachkräftepotentialen.“

Zur Meldung, dass Integrationsministerin Öney für Ihre Äußerungen gegenüber den Kommunen kritisiert wird, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Der Frontalangriff auf die Kommunen von Integrationsministerin Öney zeugt von ihrer eigenen Überforderung. Mit der Kritik, dass es teilweise in den Kommunen Widerstände und Ausgleichsforderungen gebe, sofern dort eine Erstaufnahmestelle angedacht werde, verspielt Öney Ihre Glaubwürdigkeit und lenkt vom eigenen Versagen ab. Die berechtigten Bedenken vor Ort muss man ernst nehmen – spätestens nach den Erfahrungen in den Erstaufnahmestellen in Ellwangen und Meßstetten, die zwischenzeitlich fast doppelt so viele Flüchtlinge aufnehmen mussten als geplant. Die zugesicherten Maximalbelegungen wurden von der Realität überholt und schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht, da mit dem Ausbau der Aufnahmekapazitäten durch das Land zu spät begonnen wurde. Nun will Öney von Ihrem Versagen ablenken, indem Sie den Schwarzen Peter ausgerechnet den Kommunen zuschiebt, die von der Landesregierung lediglich einen verantwortungsvollen Umgang fordern.“

Zur Meldung, dass der Landkreis Lörrach finanzielle Anreize zur freiwilligen Rückkehr aussichtsloser Asylbewerber setze, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Ich warne vor einer solchen Praxis, die aus meiner Sicht nur einen weiteren sogenannten „Pull-Faktor“, also Anreizfaktor,  darstellt. Gerade bei den aussichtlosen Asylanträgen von Bewerbern aus dem Westbalkan diskutieren wir bereits, ob das bar ausbezahlte Taschengeld nicht auf Sachleistungen umgestellt werden müsste, um diesen Anreizfaktor auszuschalten. Einen solchen Anreiz für Wirtschaftsflüchtlinge stellt aber auch die besondere Rückkehrhilfe in Lörrach dar. Dabei müssen wir die Anreizfaktoren für diejenigen ohne Aussicht auf Asyl minimieren und dürfen sie nicht noch ausbauen. Ich bezweifele im Übrigen, dass die Vereinbarungslösung klappt und der Kreis sein Geld zurückbekäme, wenn der Bewerber vertragsbrüchig doch erneut einreist – denn dieser wird wohl mit leeren Taschen wiederkommen.“

Zur Meldung, dass Ministerpräsident Kretschmann die Kritik der Opposition am Flüchtlingsgipfel zurückgewiesen habe, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Wir halten die gestrige Veranstaltung sehr wohl für einen Gipfel der Selbstverteidigung. Denn wir mussten erkennen, dass die Landesregierung eher den eingeschlagen Weg in der Flüchtlingspolitik verteidigen wollte, als sich für konstruktive Vorschläge zu öffnen. Bereits im Vorfeld des Gipfels hatten nicht nur die kommunalen Spitzenverbände ein Maßnahmenbündel vorgeschlagen, sondern auch die FDP-Landtagsfraktion Eckpunkte für ein Gesamtkonzept der Flüchtlingshilfe vorgelegt. Das Land wird nun von der dynamischen Entwicklung überholt. Wichtige Bekenntnisse der Landesregierung blieben aus. Ministerpräsident Kretschmann will sich noch nicht zu weiteren sicheren Herkunftsstaaten bekennen, Innenminister Gall will nur „mittelfristig“ zu einer Rückführung aus der Erstaufnahme gelangen. Kritik am Vorgehen von Grün-Rot versuchte die moderierende Staatsministerin Krebs mit Schreckensbildern aus anderen Bundesländern zu ersticken.“