Verbot von Produkten aus Kinderarbeit gut – Aufhebung Sargpflicht mit aufgreifen – In einer Landtagsdebatte über den Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen zur Änderung des Bestattungsgesetzes erklärte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Die Zielrichtung des Verbots von Grabsteinen und Grabeinfassungen aus Kinderarbeit in den jeweiligen Friedhofssatzungen trage ich uneingeschränkt mit. Ich bin froh, dass das Sozialministerium unsere Bedenken aus der ersten Lesung des Gesetzentwurfs aufgegriffen und im Sozialausschuss klargestellt hat. Bei der Frage der Zertifizierung von Grabsteinen und Grabeinfassungen geht es nunmehr zweifelsfrei ausschließlich um Importprodukte von außerhalb der EU. Es besteht somit keine Gefahr von unnötiger Bürokratie für unzweifelhaft tadellose Produkte aus Baden-Württemberg oder der Europa. Gleichwohl hätte ich mir gewünscht, dass wir die Novellierung des Bestattungsgesetzes umfassend angehen. Die Frage der Aufhebung der Sargpflicht, die die Integrationsministerin unmittelbar nach Vorliegen des Fraktionsgesetzentwurfs aufgeworfen hat, hätte man mit angehen sollen. Wir sind für einen offenen Diskussionsprozess. Jetzt aber werden wir wohl unnötigerweise bereits in einem halben Jahr erneut das Bestattungsgesetz beraten. Das erinnert dann ja fast an Beschäftigungstherapie.“

Durch ihre erneuten Äußerungen zeigt die Ministerin, dass sie ein Sicherheitsrisiko ist – Nach den von den Stuttgarter Nachrichten zitierten erneuten Äußerungen der Ministerin für Integration, Bilkay Öney, ist aus Sicht des FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Ulrich Rülke und des integrationspolitischen Sprechers Andreas Glück das Maß voll. Laut einer türkischen Zeitung habe die Ministerin in einer E-Mail folgende Sätze geschrieben: „Die deutschen Behörden haben Neonazis Geld im Austausch für falsche Auskünfte gegeben und dieses Geld ist in die Neonazi-Szene geflossen. Das ist eine bekannte Tatsache, da habe ich keine Geheimnisse verraten.“

Die Ministerin hatte schon in der letzten Woche mit Äußerungen über die Existenz eines „tiefen Staates“ in Deutschland nach Auffassung der FDP-Landtagsfraktion gezeigt, dass sie auf „sicherheitspolitischem Parkett nicht standfest ist.“ Rülke und Glück: Durch die erneuten Äußerungen von Frau Öney fühlen wir uns in unserer Auffassung voll bestätigt.“ Rülke: „Somit erzählt die baden-württembergische Integrationsministerin fortgesetzt dummes Zeug und schadet dem Ansehen des Landes. Ministerpräsident Kretschmann kann die Ministerin nicht ständig korrigieren, wenn sie wiederholt den Beweis antritt, dass sie ein Sicherheitsrisiko ist. Der Ministerpräsident muss deshalb seine Integrationsministerin aus dem Kabinett entfernen.“Andreas Glück: „Während der Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid hoffnungslos überfordert ist, scheint diese Ministerin vor lauter Langeweile in anderen Fachbereichen zu wildern. Dies bestätigt unsere seit jeher erhobene Forderung, das ganze Ministerium für Integration abzuschaffen. Eine Stabstelle wäre für den Aufgabenbereich deutlich besser geeignet, zumal die wichtige Aufgabe der Integration dadurch viel mehr gebündelt und schlagkräftig wäre“.

Liberale wollen wissen, in welchem Zusammenhang die Ministerin ihre Äußerungen machte – Zu den in der „Heilbronner Stimme“ und im „Mannheimer Morgen“ berichteten um-strittenen Äußerungen der Ministerin für Integration, Bilkay Öney, sagte der integrationspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Andreas Glück:

„Wenn Ministerin Öney von der Existenz eines „tiefen Staates“ (siehe Info unten) in Deutschland spricht, würde uns schon interessieren, welche Belege sie für solche verschwörungstheoretische Thesen hat. Vor einer Beurteilung will die FDP-Landtagsfraktion erst einmal genau wissen, in welchem Zusammenhang die Ministerin diese Äußerungen machte und worauf sie sich genau beziehen. Wir wundern uns allerdings schon, dass sich Frau Öney plötzlich auf sicherheitspolitischem Parkett bewegt, auf dem sie nicht standfest zu sein scheint. Scheinbar ist ihr Haus – im Gegensatz zu anderen eher überlasteten Ressorts der Landesregierung – nicht ausgelastet, wenn die Ministerin sich mit derartigen Themen der Verfassung und des Verfassungsschutzes auseinandersetzen kann. Nach jetzigem Informationsstand darf bezweifelt werden, dass sich die Ministerin in dieser Sache überhaupt mit ihrem eigenen Haus abgestimmt hat. Die Idee der Zusammenarbeit zwischen den Ressorts scheint jedenfalls bei dieser Querschnittsaufgabe nicht so gut zu funktionieren – mit Innenminister Gall war diese Aussage der Ministerin sicher nicht abgestimmt.“ Info: Der Begriff „tiefer Staat“ wird in der Türkei in der Bedeutung einer Verflechtung von Sicherheitskräften, Politik, Justiz, Verwaltung und organisiertem Verbrechen benutzt.

Der Aufbau neuer Strukturen führt zu mehr Kosten – Zur Stellungnahme der Landesregierung zu seinem Antrag „Geriatrische Institutsambulanzen“ (Drucksache 15/1569) erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Die Zustimmung Baden-Württembergs zur Einrichtung von Geriatrischen Institutsambulanzen (GIA) ist aus meiner Sicht mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. An Krankenhäusern sollen zusätzliche ambulante Angebote geschaffen werden. Zielrichtung soll die Abklärung geriatrischer Krankheitsbilder von hoher Komplexität sein. Auch wenn das Leitbild die Unterstützung der niedergelassenen Hausärzte sein soll, gefällt mir der misstrauische Unterton gegenüber der Arbeit der niedergelassenen Ärzte nicht, den man aus der Antwort der Landesregierung herauslesen kann. Die Versorgung der älteren Menschen ist zunächst ureigene Aufgabe des Hausarztes, der mit den Patienten meist über viele Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut hat, sowie der niedergelassenen Fachärzte. Nur sie können die wohnortnahe Versorgung gewährleisten. Unsere Hausärzte leisten gerade auch für ältere Menschen Hervorragendes. Nicht umsonst haben die vorherige und die jetzige Landesregierung sowie das FDP-geführte Bundesgesundheitsministerium viel für die Stärkung der Hausärzte insbesondere im Ländlichen Raum getan. Für komplexe und schwerwiegende Erkrankungen steht uns ein hochleistungsfähiges stationäres System zur Verfügung. Es gibt bereits 36 Geriatrische Schwerpunkte beziehungsweise Zentren im Land. Warum man jetzt die Versorgungsstruktur durch die Geriatrischen Institutsambulanzen als zusätzliche Angebote verkomplizieren muss, ist zu hinterfragen. Es ist wenig sinnvoll, die Versorgung gerade älterer Menschen immer stärker aufzusplitten und damit insbesondere bei komplexen Krankheitsbildern eine koordinierte und abgestimmte Behandlung zu erschweren. Hinzu kommt, dass dieses Zusatzangebot an den Krankenhäusern auch noch hohe Kosten verursacht und aus der Gesamtvergütung für die niedergelassenen Hausärzte gezahlt werden muss.“

Ja zu Verbot von Produkten aus Kinderarbeit – Aufhebung der Sargpflicht berücksichtigen – In einer Landtagsdebatte zur Änderung des Bestattungsgesetzes erklärte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann: „Das Ziel, Grabsteine und Grabeinfassungen aus Kinderarbeit durch entsprechende Fried-hofssatzungen zu verbieten, begrüße ich ausdrücklich. Ich wünsche mir aber, dass der Wunsch nach Aufhebung der Sargpflicht, den die Integrationsministerin unmittelbar nach Vorliegen des grün-roten Fraktionsgesetzentwurfs geäußert hat, in dieses Gesetzgebungsverfahren mit einbezogen wird. Diese offenkundigen Dissonanzen zwischen Regierungsfraktionen und Regierung und untereinander müssen ein Ende haben.

Kinderarbeit ist es für einen Liberalen unter dem Leitbild der Bürgerrechtspartei unerträglich. Sie bedeutet ein Maximum an Unfreiheit für die betroffenen Kinder, denen die Kindheit geraubt wird. Kinderarbeit ist deshalb mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu bekämpfen. Der vorliegende Gesetzentwurf muss jedoch angepasst werden. Er mutet handwerklich nicht glücklich an. Unbestimmte Rechtsbegriffe wie ‚fair‘ helfen nicht weiter. Alle in- und ausländischen Produkte einer Zertifizierungspflicht unterziehen zu wollen, ist dann unglücklich, wenn es noch gar kein Zertifikat gibt. Die bestehenden Zertifikate wie ‚Fair Stone‘ und ‚XertifiX‘ richten sich ausschließlich an Entwicklungsländer.Prüfsiegel für Produkte aus der EU sind überflüssig, weil es in der Europäischen Union keine Kinderarbeit gibt. Bei der bereits unter Schwarz-Gelb beschlossenen Ächtung von Produkten aus Kinderarbeit bei Beschaffungen des Landes (Landtags-Drucksache 14/3848) gab es deshalb beispielsweise die Regelung einer Eigenerklärung: die Herstellung beziehungsweise Bearbeitung der Produkte erfolge ohne ausbeuterische Kinderarbeit. Ich erwarte darüber hinaus Initiativen des Landes zur Ächtung von Produkten aus Kinderarbeit weit über den Bereich der Grabsteine und Grabeinfassungen hinaus.“

Umfassender Kinderschutz ist vielschichtiger als der Streich-Aktivismus von Grün-Rot – Zu Überlegungen der Sozialministerin Altpeter, die Bildungsgutscheine des Landes abzuschaffen, sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Für mich sind die Überlegungen von Grün-Rot zur Streichung der Bildungsgutscheine im Rahmen des Programms STÄRKE ein Alarmzeichen. Wer umfassenden Kinderschutz ernst nimmt, darf Investitionen in Bildung und in die Stärkung von Elternkompetenz nicht streichen. Es ist völlig verfehlt, nur noch auf sogenannte aufsuchende Hilfen zu setzen. Diese greifen in der Regel erst, wenn Probleme schon bestehen. Mit den Bildungsgutscheinen geht es jedoch auch um die Prävention. Deshalb brauchen wir beide Säulen des Programms STÄRKE: Prävention und die aufsuchenden Hilfen in Problemlagen. Wenn die Sozialministerin sparen muss, dann soll sie die Reform des Landeserziehungsgelds stoppen. Das einseitige Geschenk zu Gunsten von Grundsicherungsempfänger (Hartz IV) muss zurückgenommen werden. Das Landeserziehungsgeld sollte gestrichen werden und voll in das Landesprogramm STÄRKE und den Ausbau der Kleinkindbetreuung umgewidmet werden. Auch könnte bei dem in weiten Teilen überflüssigen Landesarbeitsmarktprogramm gespart werden. Hier werden zehn Millionen Euro an Steuergeldern eingesetzt. Womöglich haben die Eltern und die Bildungsträger der Elternbildung nicht den Einfluss auf die SPD, wie die Gewerkschaften, Sozialverbände und die großen Beschäftigungsgesellschaften.“

Nach der Reform ist vor der Reform: Private Pflegevorsorge muss kommen – Zu Meldungen, die AOK Baden-Württemberg halte angesichts des demografischen Wandels grundlegende Reformschritte in der Pflegeversicherung für unabdingbar, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„AOK-Chef Hermann hat Recht. Die gesetzliche Pflegeversicherung muss demografiefest werden. Die jetzige Reform von Bundesgesundheitsminister Bahr ist ein guter und wichtiger Schritt nach vorn. Jetzt gilt, dass wir bei dem Vorhaben der privaten Pflegevorsorge rasch vorankommen. Ohne eine vernünftige Kapitalbasis werden wir die Herausforderungen des demografischen Wandels nicht beherrschen können. Die Überlegungen einer Einheits-Bürgerversicherung, die an die Reserven der privaten Pflegeversicherung wollen, sind völlig verfehlt. Die gute Arbeit der Privaten darf nicht bestraft werden, weil das Umlagesystem bisher nur von der Hand in den Mund lebt. Auch die gesetzliche Pflegeversicherung muss um eine private Säule ergänzt werden.“

Imagekampagne des Landes ist das Eine – Verhalten im Bundesrat das Andere – Zur Absicht der Sozialministerin, den Grundsatz „ambulant vor stationär“ weiter zu forcieren und eine Werbekampagne für Pflegeberufe zu starten, sagte der gesund-heitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Jochen Haußmann:

„Das Land muss die Herausforderungen der Pflege und des demografischen Wandels auch im Hinblick auf die gesetzliche Pflegeversicherung umfassend angehen. Die Steigerung der Attraktivität von Pflegeberufen ist dabei ein wichtiger Baustein. Das noch unter Schwarz-Gelb verabschiedete Landespflegegesetz hat mit den Zu-gangsvoraussetzungen zu Helferberufen und bezüglich der Durchlässigkeit bis hin zum Studium Maßstäbe gesetzt. Ich fordere die Landesregierung auf, im Bundesrat Verantwortung zu übernehmen. Das heißt für mich, sich konstruktiv zu verhalten, wenn es mit der privaten Pflegevorsorge ernst wird. Eine Blockadehaltung des Landes im Bundesrat wäre damit unvereinbar. Jeder kann an einer Hand abzählen, dass das momentane Finanzierungskonzept scheitern muss, wenn der demografische Wandel mit voller Kraft wirksam wird. Deshalb brauchen wir eine solide kapitalgedeckte ergänzende Vorsorge.“

Begeisterung für technische Berufe bei Mädchen und jungen Frauen weiterhin wecken – Anlässlich des bundesweiten Girls‘ Day sagte der frauenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Der Girls‘ Day ist eine wichtige und sinnvolle Initialzündung, um Mädchen und junge Frauen bei ihrer Berufswahl zu sensibilisieren. Es geht darum, ein waches Bewusstsein für die Vielfältigkeit der Berufe und deren Qualifizierungsprofile zu schaffen. Die Berufswahl ist oft genug eine Weichenstellung für das ganze Leben. Diese sollte deshalb auf einer fundierten Grundlage getroffen werden. Ich danke am heutigen Tag allen Engagierten in den Betrieben und Organisationen in Baden-Württemberg, die sich für unsere jungen Frauen einsetzen. Sei es im Mittelstand, im Handwerk, in der Industrie oder im Dienstleistungsbereich, in sozialen Einrichtungen oder in der öffentlichen Verwaltung. Mit den einzigartigen Girls‘ Day-Akademien hatte das Wirtschaftsministerium Maßstäbe gesetzt. Ich fordere vom Land die Verlängerung dieser sinnvollen Einrichtungen über das Jahr 2012 hinaus. Die Girls’ Day-Akademien haben das Ziel, die jährlich einmalig stattfindenden Aktionen zu verstetigen und jungen Mädchen während eines ganzen Jahres eine vertiefende Berufsfelderkundung zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen das Interesse in den Bereichen Technik, Naturwissenschaft und Kommunikation gefördert, potenzielle Ausbildungsbetriebe und weiterführende Schulen bekannt gemacht und das Selbstbewusstsein der Mädchen gestärkt werden. Ich kann nicht erkennen, dass man darauf nach Ende der Projektlaufzeit am 31. Oktober 2012 verzichten könnte. Im Gegenteil, der Fachkräftemangel in so genannten MINT-Berufen wird immer gravierender.“

Land muss seinen Versprechungen nachkommen, statt Ablenkungsmanöver zu fahren – In einer Aktuellen Debatte zum Thema „Gesunde Krankenhäuser in Baden-Württemberg in Gefahr – angemessene Finanzausstattung durch den Bund erforderlich“ sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Ich danke den Grünen für diese Debatte. Sie gibt uns die Möglichkeit, über die erfolgreichste Gesundheitspolitik aller Zeiten zu reden. Wann hat es das in den letzten 30 Jahren gegeben, dass man über die Verteilung von Überschüssen in der GKV spricht? Im Hinblick auf die Situation der Krankenhäuser in Baden-Württemberg möchte ich als Landespolitiker zuallererst über die Stellschrauben in Landeskompetenz reden. Und hier hat grün-rot ihre Wahlversprechen nicht gehalten. Was haben Sie in Sachen Krankenhausfinanzierung vor der Wahl nicht alles vollmundig versprochen? Die Grünen sprachen von jährlich 600 Millionen Euro, die SPD von einer Verdoppelung der Ausgaben. Tatsächlich sinken aber die Mittel im Jahr 2012 im Vergleich zu 2011 von 382,5 Millionen auf 370 Millionen Euro. Dabei wird noch mit dem Rückgriff auf die Sanierungsrücklage in Höhe von 50 Millionen Euro und durch Abzüge bei der Kommunalen Investitionspauschale in Höhe von 45 Millionen Euro getrickst. Nun zur GKV-Refinanzierung der Kliniken: Es gibt Krankenhäuser in großen Schwierigkeiten, es gibt aber auch genügend mit Gewinn. Ich zitiere den AOK-Chef Hermann: ‚Beklagte Defizite im Krankenhausbereich erfordern Strukturreformen, nicht einfach immer mehr Geld…Regelmäßige Geldspritzen, so hoch sie auch sein mögen, können die Strukturprobleme jedoch nicht dauerhaft lösen. Wenn das Geld angeblich nicht reicht, hat das andere Ursachen‘. Man muss auch wissen, dass im Landesbasisfallwert die Personal-und Sachkostensteigerungen enthalten sind. Und die BWKG selbst hat ohne Schiedsstellenverfahren mit den Kassen eine Vereinbarung geschlossen. Der Landesbasisfallwert wird demnach zum 01.04.2012 um 1,7 Prozent erhöht. Hinzu kommt eine erwartete Mengensteigerung von über 2 %, so dass sich insgesamt knapp 4 % Mehrerlöse ergeben. Die Ausgaben für Krankenhäuser sind im Jahr 2011 bundesweit um 3,7% je Versichertem gestiegen. Für die Krankenhäuser ist es zentral, dass der Landesbasisfallwert in Zukunft nicht mehr an die Grundlohnsummensteigerung gekoppelt wird, sondern an einen Orientierungs- bzw. Veränderungswert. Damit könnten die Kostenstrukturen bzw. -entwicklungen wesentlich besser abgebildet werden. Hierbei ist das FDP-geführte Bundesgesundheitsministerium auf gutem Weg. Und es beobachtet die Situation der Krankenhäuser vor dem Hintergrund der aktuellen hohen Tarifabschlüsse sehr genau. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass über 60% des laufenden Betriebs eines Krankenhauses für das Personal investiert werden. Ich darf auf die FAZ vom 14.04.2012 verweisen: Dort war von rund 350 Mio. Euro zusätzlich für die Krankenhäuser die Rede. Die Gesundheitspolitik ist bei der FDP in besten Händen.“

Krankenhausbauprogramm: Versprochen – gebrochen? – Zur Meldung, die Landesregierung stelle in diesem Jahr 230 Millionen Euro für Neubauten und Sanierungen von Krankenhäusern bereit, sagte der gesundheitspolitische Sprecher Jochen Haußmann:

„Das vorgestellte Krankenhausbauprogramm ist ein trauriger Beweis dafür, dass die Versprechungen von Grünen und SPD vor der Wahl nun nach der Wahl nicht mehr viel wert sind. Insgesamt wurde eine Verdoppelung der Haushaltsmittel des Landes beziehungsweise eine Erhöhung auf 600 Millionen Euro versprochen. Der gesamte Haushaltsansatz geht von 382,5 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 370,0 Millionen Euro im Jahr 2012 zurück. Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, wie aufgrund der in den letzten Tagen thematisierten milliardenschweren Deckungslücken im Haushalt ein schrittweiser Mittelaufwachs um mindestens rund 230 Millionen Euro finanziert werden soll, um die Wahlversprechen halten zu können. Der Versuch, auf die alte Landesregierung zu schimpfen, die einen angeblich so hohen Investitionsstau hinterlassen habe, und sich selbst als die Hüter der Krankenhausinteressen darzustellen, ist geradezu hilflos.“

Vorsitzende des Petitionsausschusses ignoriert Votum der Kosovo-Delegation – Der europapolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Leopold Grimm, kritisiert, dass die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Beate Böhlen (Grüne), das einstimmige Ergebnis der Delegationsreise in den Kosovo nicht mehr mitträgt. „Für alle Vertreter der Landtagsfraktionen stand fest, dass eine Gefährdung für Leib und Leben der Kosovoflüchtlinge nicht festzustellen sei“, sagte Grimm, der als Mitglied des Petitionsausschusses mit in den Kosovo gereist war. „Offenbar ignoriert Frau Böhlen aus rein ideologischen Gründen das einhellige Votum der interfraktionellen Kommission.”

Grimm wies Beate Böhlen auf ihre eigenen Aussagen im Staatsanzeiger vom 10. Februar 2012 hin. Böhlen: „Eine Diskriminierung, die einen generellen Abschiebestopp rechtfertigt, wurde von uns nicht erkannt. Aber wir müssen zu einer qualifizierten Einzelfallbetrachtung mit einem besonderen Augenmerk auf Kinder und Jugendliche kommen.“ Grimm: „Diese Aussage kann ich nur unterstreichen.“Er erinnerte Böhlen an ihre besondere Verantwortung als Ausschussvorsitzende, die es ihr nicht erlaube, einseitig Parteipolitik zu betreiben. „Das Innenministerium muss schon zu lange auf eine Entscheidung des Petitionsausschusses warten. Alle Fakten liegen auf dem Tisch. Der Innenminister darf in seiner Handlungsfähigkeit nicht länger behindert werden“, so Grimm.

„Frauen verdienen mehr als sie erhalten“ – „Für gleiche Arbeit muss auch gleicher Lohn gezahlt werden. Ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle darf es nicht geben“, sagten die frauenpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen Baden-Württemberg, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL(CDU), Charlotte Schneidewind-Hartnagel MdL (Grüne), Sabine Wölfle MdL (SPD) und der frauenpolitische Sprecher, Jochen Haußmann MdL (FDP/DVP), am Donnerstag im Vorfeld des Equal-Pay-Days am Freitag.

Anlässlich des Equal-Pay-Day am Freitag, 23. März 2012, wiesen die frauenpolitischen Sprecherinnen und der frauenpolitische Sprecher der Landtagsfraktionen auf die noch immer bestehende Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen hin. Dieser 2008 in Deutschland erstmals durchgeführte ‚Tag der gleichen Bezahlung‘ macht dieses Problem deutlich. Deutsche Frauen müssten durchschnittlich bis zum 23. März des Folgejahres arbeiten, um das gleiche Entgelt zu erhalten, das ihre männlichen Kollegen bereits zum 31. Dezember des vorherigen Jahres verdient hätten. „Es kann und darf nicht sein, dass Frauen drei Monate länger arbeiten müssen, um auf den gleichen Lohn zu kommen“, betonen die frauenpolitischen SprecherInnen. „Schon bei der Einstellung ziehen Frauen häufig die schlechteren Karten. Arbeitgeber dürfen die Möglichkeit von Schwangerschaft, Elternzeit und nachfolgender Teilzeit nicht abfedern, indem sie Frauen nicht auf Positionen setzen, die sie als besonders hochwertig einstufen, und deren Besetzung als unabkömmlich gelten“, sagen die FrauenpolitikerInnen. „So würden mögliche Familienpflichten, auch wenn sie noch gar nicht existieren, schon zu Beginn des Berufswegs zum Karrierehindernis für Frauen.“„Die Auswirkungen der Lohnunterschiede bekommen Frauen auch und vor allem im Rentenalter zu spüren. Die Lohnlücke führt in der Folge zu einer Rentenlücke von nahezu 60 Prozent und lässt das Risiko der Altersarmut für Frauen steigen“, warnten die frauenpolitischen SprecherInnen. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels muss es im ureigensten Interesse der Arbeitgeber liegen, hier Abhilfe zu schaffen und eine gerechte Entlohnung von Frauen und Männern zu gewährleisten. Hierzu fordern wir die Unternehmen wie auch die öffentlichen Arbeitgeber in unserem Land mit Nachdruck auf“, so Gurr-Hirsch, Schneidewind-Hartnagel, Wölfle und Haußmann abschließend.

Auf Initiative von CDU und FDP Bewegung im Thema Absetzung von Verordnungen – Im Zusammenhang mit der heutigen Beratung ihres Antrags „Situation der Heilmittelerbringer in Baden-Württemberg“ (Landtags-Drucksache 15/818) erklärten die Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU) und Jochen Haußmann (FDP/DVP):

„Heute ist ein guter Tag für die Heilmittelerbringer in Baden-Württemberg. Wir freuen uns, dass die Regierungsfraktionen trotz der zunächst ablehnenden Haltung der Landesregierung auf unseren Kurs eingeschwenkt sind. Die beschönigende Stellungnahme des Sozialministeriums wird von den Fraktionen einhellig nicht geteilt.Es gibt unstreitig Handlungsbedarf auf Seiten des Landes. Das Thema Absetzung von Verordnungen wegen kleinster Formfehler muss angegangen werden. Es kann nicht sein, dass wegen minimaler Unachtsamkeiten Rechnungen für erbrachte Leistungen kommentarlos und ohne Chance auf Korrektur von den Kassen zurückgewiesen werden. Deshalb ist es gut, dass das Sozialministerium auf unsere Initiative hin heute aufgefordert wurde, auf Abhilfe zu dringen.Einfache Fehler müssen korrigierbar sein und bleiben. Und zwar unbürokratisch im Sinne der Heilmittelerbringer und der Versicherten. Schließlich gehören Heilmittelerbringer nicht zu den Spitzenverdienern im Gesundheitswesen, sie sind auf die Vergütung der Verordnungen angewiesen. Sie leisten einen qualitativ hochwertigen Beitrag für die Genesung der Bürger und die Prävention von Krankheiten. Sie haben ein Recht darauf, dass sie von den Kassen und der Landesregierung als Partner behandelt werden.“

Armuts- und Reichtumsbericht ändert nichts an den Ursachen von relativer Armut – In einer Landtagsdebatte über den Antrag der Grünen und SPD eine „Armuts- und Reichtumsberichterstattung auch in Baden-Württemberg“ einzuführen (Landtags-Drucksache 15/1070) sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Das Risiko relativer Armut ist in Baden-Württemberg im Bundesvergleich am zweitniedrigsten. Dennoch gibt es auch hier relative Armut. Diese ist gegeben, wenn das Einkommen weniger als 60 Prozent des Durchschnitts erreicht. Bereits heute gibt es eine Vielzahl von Daten und Statistiken zur relativen Armut in Baden-Württemberg wie auch zur Einkommens- und Reichtumsverteilung. Nicht zu vergessen ist der Bericht auf Bundesebene.Die grün-rote Landesregierung möchte nun einen weiteren Bericht erstellen. Aus meiner Sicht ist dies ein unnötiger bürokratischer Akt, der den von Armut Betroffenen in keiner Weise nützt. Wir haben nämlich kein Erkenntnisproblem. Die Ursachen von Armut sind bekannt: Erwerbslosigkeit, fehlende Bildungsabschlüsse und mangelnde berufliche Qualifikation. An diesen Stellschrauben muss angesetzt werden. Es muss in die Menschen statt in Bürokratie investiert werden. Immer mehr Berichte nützen den Menschen gar nichts. Das Ansinnen eines zusätzlichen Armuts-und Reichtumsberichts ist vor dem Hintergrund des nötigen Aufgaben- und Bürokratieabbaus in der Verwaltung verfehlt. Wenn nach Aussagen von Herrn Schmiedel 15.000 Stellen in der Verwaltung wegfallen sollen, können nicht ständig neue Aufgaben dazukommen. Im Übrigen ist der Vorschlag, weitere Nahrung für eine völlig verfehlte Neiddiskussion. Wir wollen selbstbestimmte und freie Bürger. Deshalb muss den Ursachen von relativer Armut begegnet werden. Ich erinnere an die Worte des designierten Bundespräsidenten Joachim Gauck hier im Landtag am Dienstag dieser Woche: Während es an Gerechtigkeits- und Neiddebatten nicht mangele, scheine die Freiheitsdebatte als Grundlage unseres Demokratieverständnisses, nach der die Menschen Verantwortung trügen, zu gering ausgeprägt. “

Den Besonderheiten beider Geschlechter in Medizin und Pflege mehr Rechnung tragen – Das Thema Frauengesundheit sollte nach Meinung des sozial- und frauenpolitischen Sprechers der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann, in der öffentlichen Wahrnehmung eine größere Rolle spielen. Die gleichen Krankheiten hätten bei Männern und Frauen oftmals einen unterschiedlichen Verlauf oder zeigten unterschiedliche Symptome. “Von zentraler Bedeutung für mich ist, dass den Besonderheiten beider Geschlechter in der Medizin und in der Pflege mehr Rechnung getragen wird”, so Haußmann in einer Landtagsdebatte.

Wie Haußmann sagte, gingen Frauen ein größeres Risiko ein, infolge des Rauchens gesundheitlichen Schaden zu nehmen – beispielsweise durch Herz-Kreislauferkrankungen. Auch hätten Frauen nach der Menopause ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Haußmann verwies auch auf die möglichen Belastungen und Risiken bei der Schwangerschaftsverhütung durch die Antibabypille. Auch dieses Thema sollte in verantwortlicher Weise noch mehr öffentlich gemacht werden. Nach den Worten von Haußmann kommt inzwischen ein Drittel aller Neugeborenen durch Kaiserschnitt zur Welt. Im Vergleich zu einer natürlichen Geburt sei hier das Sterblichkeitsrisiko höher. Begründet werde dies unter anderem mit dem steigenden Alter der Gebärenden. Das Gesundheitssystem werde allerdings stärker belastet: Mit einer Fallpauschale in Höhe von rund 2400 Euro liege ein Kaiserschnitt rund 40 Prozent über den Kosten einer Entbindung auf natürlichem Wege.Haußmann forderte die Landesregierung auf, sich dem Thema Genitalverstümmelung bei Frauen nicht nur durch einen Runden Tisch anzunehmen. „Unser ehemaliger Justizminister Professor Dr. Goll hatte dazu bereits eine Bundesratsinitiative mit dem Ziel gestartet, mit einem Paragraphen 226 a im Strafgesetzbuch einen eigenen Straftatbestand zu schaffen. Ich wünsche mir, dass das Sozial- und das Integrationsministerium dieses Thema, das für die betroffenen Frauen von großer Tragik ist, als wesentliches Handlungsfeld definiert“, so Haußmann.

Bewusstseinswandel forcieren – auch in der Berufswahl junger Frauen – In einer akutellen Debatte über das Thema “Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt bekämpfen”, sagte der frauenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann: “Wir müssen in der Gleichstellung von Mann und Frau entschieden vorankommen. Frauen haben ein Recht auf gleiche Bezahlung und gleiche Aufstiegschancen. Ein Großteil der Differenz von 23 Prozent bei den Durchschnittseinkommen von Männern und Frauen liegt auch in der Berufswahl begründet.

Selbst bereinigt ergibt sich noch eine Differenz von acht bis zwölf Prozent. Deshalb ist es wichtig, dass wir Frauen ermutigen, sogenannte MINT-Berufe zu wählen, also mit den Schwerpuntken Mathematik, Ingenieur-, Naturwissenschaften und Technik.Gerade wir als FDP werben beim Mittelstand dafür, aufgeschlossen gegenüber der Förderung von Frauen zu sein. Hierbei geht es auch um passgenaue Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wir wollen und können nicht auf die Potenziale von Frauen verzichten. Das ist spätestens angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels für jeden klar ersichtlich. Starre Quotenregelungen für alle Unternehmen lehnen wir jedoch ab. Allenfalls im Bereich der DAX-Unternehmen könnte ich mir eine leicht handhabbare Quote vorstellen. Die im Rahmen der Bundesratsinitiative des Landes angestoßene bürokratische Lohnüberwachung zur Ermittlung von Lohndifferenzen in jedem Betrieb lehne ich ebenfalls entschieden ab. Statt ausufernder Bürokratie ohne echten Nutzen wünsche ich mir einen echten Bewusstseinswandel. Schließlich ist daran zu erinnern, dass wir mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz bereits eine Verpflichtung zur Gleichbehandlung haben. Erfolgreiche Unternehmensführung ist frauen- und familienzentriert. Zukunftsorientierte Unternehmen haben längst erkannt, dass der wirtschaftliche Erfolg auf motivierten Teams von Männern und Frauen beruht, die kreativ leistungsfähig und leistungsbereit sind. Darin müssen wir die Un-ternehmen unterstützen, damit Baden-Württemberg ein Musterland für gute Arbeit bleibt.“

Vier Veranstaltungen landesweit nicht ausreichend – Landesseniorenrat außen vor – Zu seinem Antrag „Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012 in Baden-Württemberg“ (Landtagsdrucksache 15/1161) erklärte der sozialpolitische Sprecher Jochen Haußmann:

„Ich bin erstaunt, dass das Land nur vier Veranstaltungen landesweit im Rahmen des Europäischen Jahres mitunterstützen möchte. Die Zielrichtung der Schaffung einer Kultur des aktiven Alterns, deren Grundlage eine Gesellschaft für alle Altersgruppen bildet, wird so wohl nicht erreicht werden können. Das Leben findet vor Ort in den Kommunen statt. Wir bräuchten deshalb in Kooperation mit den wesentlichen Akteuren eine Vielzahl von Maßnahmen und Initiativen im Land. So sieht es doch sehr nach ein paar punktuellen Einzelaktionen statt einem bunten Strauß von Maßnahmen aus. Es verwundert mich auch, dass man den Landesseniorenrat als die kompetente Organisation im Land nicht beteiligt hat. Das ist geradezu leichtfertig. Zu begrüßen ist der Ansatz, dass Sozialministerin Altpeter in ihrem Haus einen Politikschwerpunkt „Generationenpolitik“ aufbauen möchte. Es muss jedoch noch versucht werden, den Schwung des Europäischen Jahrs zu nutzen und in der Fläche des Landes eine breite Öffentlichkeit für die Herausforderungen des demografischen Wandels und die Lösungsansätze herzustellen. Baden-Württemberg könnte mit gutem Beispiel vorangehen, wenn jede Kommune das Europäische Jahr mit eigenen Aktionen begleitet. Beim Europäischen Jahr für Menschen mit Behinderungen 2003 ist dies schließlich auch gelungen.“

Rot-grüne Landesregierung bricht zentrales Wahlkampfversprechen – In der zweiten Beratung des Staatshaushaltsplans 2012 für das Sozialministerium erklärte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Der vorliegende Haushaltsentwurf ist insgesamt unausgewogen und bricht ein zentrales Wahlkampfversprechen. Die Grünen haben im Bereich Krankenhausbau jährlich 600 Millionen Euro versprochen, die SPD eine Verdoppelung der Ausgaben im Vergleich zu Schwarz-Gelb. Tatsächlich sinken aber die Mittel im Jahr 2012 im Vergleich zu 2011 von 382,5 Millionen auf 370 Millionen Euro. Dabei wird noch mit dem Rückgriff auf die Sanierungsrücklage in Höhe von 50 Millionen Euro und durch Abzüge bei der Kommunalen Investitionspauschale in Höhe von 45 Millionen Euro getrickst. Die alte Landesregierung hatte zuletzt 332,5 Millionen Euro für das letzte schwarz-gelbe Jahr 2011 bereitgestellt. Die einmalige Anhebung der grün-roten Landesregierung auf 382,5 Millionen Euro im Nachtrag für 2011 verpufft nun: versprochen – gebrochen. Die weiteren Akzente und die Politik der Sozialministerin nähren den Verdacht, dass man bei alten Verbündeten die Wunden der Agenda 2010 zu heilen versucht. Das zehn Millionen Euro schwere Programm ‚Gute und sichere Arbeit‘ in Zeiten einer Rekordbeschäftigung im Zeitraum der letzten 20 Jahre spricht Bände. Die Bereitstellung von zusätzlichen zwei Millionen Euro für Sozialpsychiatrische Dienste, ohne dass ein konkretes Konzept vorgelegt werden konnte, oder auch nur die Eckpunkte des angekündigten Landespsychiatriegesetzes, unterstreichen dass es um Symbolpolitik statt um seriöse Sachpolitik geht. Wir sind bereit, über Verbesserungen in den Hilfesystemen für psychisch erkrankte Menschen zu diskutieren. Für die Bereitstellung von Geld ohne Konzept heben wir jedoch nicht die Hand.“

Integrationshaushalt verdeutlicht, wie kropfunnötig der aufgeblähte Ministeriumsapparat ist – In der Haushaltsdebatte zum Einzelplan des Integrationsministeriums sagte der integrationspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Andreas Glück:

„Wir haben von Anfang an die Schaffung eines eigenen Ministeriums für das Querschnittsthema Integration kritisiert, wollten dem neuen Haus aber eine faire Chance geben, zu zeigen, was es alles leisten kann. Nun stellt sich heraus, dass Ministerin Öney mit 60 Mitarbeitern weniger zu Wege bringt als die alte Landesregierung mit lediglich 14,5 Stellen in diesem Ressort.“ Glück kritisierte, dass sich aufgrund der Struktur des Ministeriums dieses im Grunde nur selbst verwalte: „Hier gibt es viele Häuptlinge in Form von Referatsleitern, Abteilungsleitern, dem Zentralstellenleiter, dem Ministerialdirektor und der Ministerin – aber nur wenig Indianer.“ Bisher habe die Ministerin an Konzepten lediglich ein Schwerpunktepapier in Form einer Pressemitteilung vorgelegt. Dieses bestehe aber zum allergrößten Teil aus Punkten, die die alte Landesregierung mit ihrem Integrationsbeauftragten Prof. Dr. Ulrich Goll bereits erfolgreich angestoßen beziehungsweise etabliert hat. „Vage Ankündigungen, wie etwa die Regelungen zur doppelten Staatsbürgerschaft verändern zu wollen, sind noch lange keine Rechtfertigung für 45,5 Mehrstellen. Zumal es sich hierbei um Bundesrecht handelt“, sagte Glück. Und: „Der Steuerzahler finanziert ein Ministerium, das keinen Mehrwert, aber viele Mehrkosten produziert – das lehnt die FDP-Fraktion entschieden ab.“

Die Zielrichtung ist dennoch richtig: Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen – In der aktuellen Debatte „Neue Chancen für Langzeitarbeitslose und Benachteiligte durch gute und sichere Arbeit in Baden-Württemberg“ erklärte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:„Das Herzstück des Fünf-Punkte-Programms von Sozialministerin Altpeter lehne ich ab. Der Aktiv-Passiv-Tausch mit der vorgelegten Konzeption trägt nicht. Für gerade einmal 500 von 60.000 Arbeitslosen, also weniger als ein Prozent der Betroffenen, wird ein drei Millionen schwerer Versuchsballon gestartet. Es kommt also zu schwierigen Auswahlentscheidungen und es stellt sich die Frage der Einzelfallgerechtigkeit. Wer wird gefördert und wer nicht?

Viel entscheidender für mich ist jedoch, dass nach drei Jahren Projekt höchstwahrscheinlich wieder das Aus am Arbeitsmarkt steht. Bereits nach 2,5 Jahren der Förderung soll sich die Beschäftigung ohne Zuschüsse zu einem Mindestlohn von 8,50 Euro tragen – das ist geradezu illusorisch. Die Landesregierung selbst räumt ein, dass es um Menschen mit schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen und eingeschränkter Leistungsfähigkeit gehen soll. Ich wünsche mir, dass wir an den Ursachen ansetzen. Und das heißt für mich: Wir brauchen eine Qualifizierungsinitiative statt die Einrichtung eines so genannten sozialen Arbeitsmarkts. Was ich bei der Diskussion unter dieser Überschrift schmerzlich vermisse, sind Aussagen zum Fachkräfte- und vor allem Ingenieurmangel. Für die Sicherung der Zukunft ist die richtige Beantwortung dieser Fragen unerlässlich. Mit dem hier aufgelegten Programm habe ich die Sorge, dass wir uns sehr teure Langzeitmaßnahmen für das Land auferlegen, wo eigentlich andere zuständig wären und auch heute schon sehr viel tun. Die handwerklichen Fehler sind auch unübersehbar: Weder darf die Agentur für Arbeit die Eingliederungszuschüsse pauschalieren – es sind individuelle Leistungen – noch ist im Landeshaushalt über Verpflich-tungsermächtigungen die Vorsorge dafür getroffen worden, dass sich das Land über das Jahr 2012 hinaus überhaupt binden darf. Das zeigt: Hier wird mit heißer Nadel an einer Symbolpolitik gestrickt, statt grundständige und solide Arbeit zu leisten.“

Statt Sachargumenten ist diffuses Gefühl von „Würde der Arbeit“ gewünschter Vater des Gedanken – Tarifautonomie wahren – FDP sagt Ja zu branchenspezifischen Mindestlöhnen – Im Zusammenhang mit der Beantwortung des FDP-Fraktionsantrags „Grundlagen und Auswirkungen der Bundesratsinitiative zum Mindestlohn“ (Landtagsdrucksache 15/968) erklärte der sozialpolitische Sprecher Jochen Haußmann:

„Die Stellungnahme der Landesregierung beunruhigt mich. Offenbar ist Anlass für Initiativen des Landes in der Sozialpolitik neuerdings nicht mehr eine solide Sacharbeit mit harten Fakten, sondern ein diffuses Gefühl von der ‚Würde der Arbeit‘. Dabei bedient sich das Haus der Sozialministerin Altpeter unreflektiert bei gewerkschaftsnahen Institutionen mit bemerkenswerten Annahmen. Diese errechnen den Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro je Stunde im Vergleich zur Grundsicherung und zur Pfändungsfreigrenze. Es erscheint mir zudem wenig tragfähig zu behaupten, eine Anhebung der Entgelte würde weder zu Arbeitsplatzverlusten noch zu Schwierigkeiten bei der Eingliederung von Menschen mit Vermittlungshemmnissen in den Arbeitsmarkt kommen. Es gibt gültige Tarifverträge, die für einfachste Hilfstätigkeiten auch deutlich unter 8,50 Euro vorsehen. Dieses Recht der Tarifparteien auf Vertragsgestaltung mit der Begründung auszuhebeln, hier ginge es um das Gemeinwohl und die Würde der Arbeit, greift deutlich zu kurz. Ich wünsche mir, dass wir die Tarifautonomie wahren. Und eine sozialdemokratische Ministerin müsste daran interessiert sein, den Einfluss der Gewerkschaften als Tarifvertragsparteien zu stärken und zu würdigen, statt staatliche Reglementierungen durch politische Philosophien umzusetzen. Auch die Ankündigung der Sozialministerin, 8,50 Euro würden reichen, eine Familie unabhängig von Sozialleistungen zu machen und eine Rente ergeben, die über dem Niveau der Grundsicherung liegt, demonstriert zu wenig Sachkenntnis im Detail. Wer jedoch noch nie in seinem Leben gearbeitet hat, darf monatlich im Alter 681 Euro erwarten. Nach 48 Jahren Vollzeitarbeit mit Mindestlohn 8,50 Euro würden sich jedoch nur 668,19 Euro Rente ergeben! Es offenbart also: Die Mindestlohninitiative ist nichts anderes als Balsam für die sozialdemokratische Seele, führt nicht zur Lösung unserer künftigen Herausforderungen. Hinzu kommt, dass das Datenmaterial noch aus dem Jahr 2006 stammt. Gemäß dieser Zahlen hat das Haus von Ministerin Altpeter ermittelt, dass lediglich drei Prozent der Vollzeitbeschäftigten in Baden-Württemberg weniger als 8,50 Euro/Stunde verdienen. Dabei müssen bestehende branchenspezifische Mindestlöhne beachtet werden, wie beispielsweise in der Zeitarbeit mit 7,89 Euro.Auch für die FDP-Fraktion ist das Prinzip wichtig, dass man von Vollzeitbeschäftigung leben können muss und dass die Löhne nicht sittenwidrig niedrig sind. Es darf aber nicht dazu kommen, dass die Tarifautonomie ausgehebelt wird und einfache Beschäftigungsverhältnisse vernichtet werden. Das Prinzip des Mindesteinkommens bleibt wichtiger als das des Mindestlohns. Wir sagen Ja zu branchenspezifischen Mindestlöhnen, aber Nein zu branchenübergreifenden politischen Mindestlöhnen.“

Finanzausschuss erhöht Zuschüsse für die Wohnheimunterbringung von Auszubildenden – Der sozialpolitische Sprecher Jochen Haußmann und der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern, sagten zu Beschlüssen des Finanzausschusses zum Haushaltsplan des Kultusministeriums: “Wir begrüßen, dass der Finanzausschuss eine Erhöhung der Zuschüsse für die Wohnheim-Unterbringung von Auszubildenden in Phasen des Blockunterrichts beschlossen hat. Dies ist ein notwendiger Schritt zur Unterstützung vor allem der Auszubildenden, der Betriebe und der dualen Ausbildung insgesamt.”

Nachdem die FDP-Landtagsfraktion beantragt hatte, die Zuschüsse um zehn Prozent beziehungsweise 600 000 Euro zu erhöhen, beschloss der Finanzausschuss eine Erhöhung um 250 000 Euro. “Immerhin, ein Anfang ist gemacht”, so Haußmann und Kern. Die beiden Abgeordneten bedauerten jedoch, dass der Antrag der Liberalen auf Umwidmung der 133 Lehrerstellen abgelehnt wurde, die das Kultusministerium für die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums aufwenden will. “Wir haben vorgeschlagen, diese Lehrerstellen den beruflichen Gymnasien zugutekommen zu lassen, da hier noch immer qualifizierte Bewerber wegen mangelnder Kapazitäten abgelehnt werden müssen. Mit den auf drei Jahre angelegten beruflichen Gymnasien im Anschluss an die mittlere Reife besteht bereits eine neunjährige Alternative zum achtjährigen Gymnasium. Statt die knappen Mittel im Bildungsbereich in eine Wiederauflage des G9 an wenigen Standorten zu investieren, sollten die beruflichen Gymnasien der Nachfrage entsprechend ausgebaut werden”, so Haußmann und Kern. Bedauerlich sei vor allem auch, dass der Finanzauschuss sich nicht dazu durchringen konnte, die von der FDP-Landtagsfraktion beantragten 25 Millionen Euro zusätzlich in die Sprachförderung zu investieren. Haußmann und Kern: “Die Regierungsfraktionen von Grünen und SPD haben die – von der FDP abgelehnte – Erhöhung der Grunderwerbssteuer damit begründet, in die frühkindliche Bildung und Betreuung investieren zu wollen. 25 Millionen Euro aus den Einnahmen wollen Grüne und SPD nun aber für die Wohnungsbauförderung ausgeben. Da wäre ein früherer Beginn und qualitativer Ausbau der Sprachförderung aus Sicht der FDP die weitaus bessere Alternative gewesen.”

Innovationskraft und Volumen der beiden Programme zum Bürgerengagement sind überschaubar – Zu den von Sozialministerin Katrin Altpeter vorgestellten neuen Landesprogrammen zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:„Es ist ja löblich, wenn die Sozialministerin mit dem ‚BürgerInnenrat‘ ein Projekt von Vorarlberg abschreibt. Wenn aber landesweit bei 1106 Gemeinden nur für zehn Moderatoren Geld für Schulungen bereit steht, dann ist das mehr als überschaubar.

Im Übrigen überzeugt mich das Konzept mit der zufälligen Auswahl von 15 Bürgerinnen und Bürger durch die Gemeinde für die Mitarbeit im BürgerInnenrat nicht. Die FDP als Bürgerrechtspartei legt Wert auf konstruktive Bürgerbeteiligung. Die für den Bürger überraschende Auswahl ohne dessen aktives Tun hat den Anschein einer Lotterie. Bei der zweiten Förderlinie ‚Mittendrin‘ sagt die Ministerin selbst, dass es um die Fortführung eines auslaufenden Bundesprogrammes geht. Auch hier ist der Innovationsgehalt also überschaubar. Der große Wurf zum Bürgerengagement sieht anders aus.“

Von Ministerin Altpeter vorgestelltes Projekt von Vorgängerregierung auf Weg gebracht – Zu dem von Ministerin Altpeter angekündigten Modellprojekt technikgestützter Hilfen für pflegebedürftige Menschen sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann:

„Es ist ein schönes Kompliment, wenn eine neue Regierung die Beschlüsse der alten unverändert fortführt. Bereits die schwarz-gelbe Landesregierung hatte für den Zukunftsbereich Medizin und Pflege aufgrund der Empfehlungen des Innovationsrats und des Gutachtens von McKinsey und IAW Tübingen sechs Millionen Euro bereit gestellt. Für Technikunterstützung im Alter und bei Pflegebedürftigkeit zwei Millionen Euro und für Projektlinien zur Telemedizin mit Schwerpunkt Telematik vier Millionen Euro. Unter der Überschrift des Koalitionsvertrags ‚Der Wechsel beginnt würde ich schon mehr erwarten, als alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen.“ ‘