Pressemitteilungen

Zur Meldung, wonach sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann vor einem zu einseitigen Blick auf die Rolle Russlands und des Westens warnt, erklärt Dr. Hans-Ulrich Rülke, Fraktionsvorsitzender der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg:

 

„Ich bin entsetzt über die jüngsten Aussagen des Hobby-Außenpolitikers Winfried Hermann, der sich als Putin-Versteher outet. Ich fordere von Ministerpräsident Kretschmann ein sofortiges Eingreifen. Es schadet dem Ansehen des Landes Baden-Württemberg massiv, wenn ein Mitglied der Landesregierung Putins verbrecherischen Angriffskrieg relativiert. Es muss ganz klar sein, dass das Land Baden-Württemberg an der Seite des brutal angegriffenen ukrainischen Volkes steht und kein Verständnis für einen skrupellosen Angriffskrieg äußert.“

Antrag neues Zeugnis der Russland-Nähe von Südwest-AfD.


In der heutigen Landtagsdebatte zu einem europapolitischen AfD-Antrag, sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Erst vor wenigen Tagen hat die Südwest-AfD eine neue Parteispitze gewählt, die in Russland-Nähe und Radikalität ihre bisherigen Vorgänger sogar noch übertrifft. Dass dieser Rechtsruck nun auch Einzug in die parlamentarische Arbeit der Landtagsfraktion gehalten hat, ist spätestens mit dem heutigen Antrag deutlich geworden.

 

Ungeachtet des russischen Angriffskriegs, ungeachtet aller Kriegsverbrechen und ungeachtet der kompromisslosen Konfrontationspolitik des Kremls fordert die AfD das Ende der Russlandsanktionen und, in Verdrehung historischer Tatsachen, die Umstellung der europäischen Außenpolitik von ‚Konfrontation und Kriegsvorbereitungen‘ auf ‚Frieden und Kooperation‘. Auch die Forderung nach weniger ‚Provokation‘ gegenüber Mitgliedsstaaten wie Ungarn zeigt, wie wenig die sogenannte Alternative für Deutschland von einer gemeinsamen Werteunion hält. Wenn die EU-Kommission wegen des Homosexuellen-Gesetzes von Viktor Orban inzwischen sogar Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht hat, ist der Einsatz für Menschenrechte keine Provokation, sondern dringend erforderlich.

 

Der Antrag ist ein Angriff auf die liberale Demokratie in Europa. Gemeinsam mit den übrigen demokratischen Fraktionen im Landtag stellen wir Freie Demokraten uns diesem Angriff entschieden entgegen.“

Richtigstellung einer AfD-Behauptung.


Zur Behauptung des AfD Fraktionsvorsitzenden im baden-württembergischen Landtag, Gögel, die FDP Europaabgeordneten hätten bei der Abstimmung im Europaparlament für ein Verbrennerverbot votiert, erklärte der baden-württembergische Europaabgeordnete und Umweltpolitische Sprecher, Andreas Glück:

„Die FDP setzt sich auf allen Ebenen der Klimapolitik für Technologieoffenheit und gegen das pauschale Verbot einzelner Technologien wie etwa dem Verbrennungsmotor ein. Dies gilt ausdrücklich auch im Hinblick auf die Abstimmung zu den Flottengrenzwerten im Europäischen Parlament, wo die gesamte FDP Delegation den Entwurf entsprechend abgelehnt hat.

Wenn der Fraktionsvorsitzende der Baden-Württembergischen AfD nun behauptet, dass bei der Abstimmung im Europaparlament ‚alle fünf FDP-Abgeordneten ohne mit der Wimper zu zucken für den Vorschlag der Kommission zum Verbrenner-Aus ab 2035 votiert haben‘ handelt es sich schlicht um eine Lüge und Herr Gögel ist offensichtlich nicht in der Lage, die Abstimmungslisten des Europäischen Parlaments zu lesen. Im Übrigen fand die Abstimmung zu den Flottengrenzwerten, nicht – wie von Gögel behauptet – am 09.06. statt, sondern bereits einen Tag zuvor. In der Öffentlichkeitsarbeit der AfD scheinen also gleich mehrere Würmer zu stecken.“

 

 

Links-grünes Blockade-Bündnis mit EU- und NATO-Kritik zweitstärkste Kraft.


Anlässlich der Parlamentswahl in Frankreich sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Bereits zum zweiten Mal sind unsere französischen Nachbarn gestern an die Wahlurne getreten, um in Zeiten der Krise ein neues Parlament zu wählen. Auch in Deutschland und Baden-Württemberg muss der Ausgang der Wahl Grund zur Sorge geben. Auch wenn das liberale Fortschrittsbündnis von Präsident Macron nach wie vor die meisten Wählerstimmen und insgesamt 245 der 577 Parlamentssitze gewinnen konnte, so wird die Wahl von den beispiellosen Zugewinnen der extremen Linken und Rechten verschattet – ein Umstand, der sich auch in der Deutschland- und Europapolitik Frankreichs bemerkbar machen wird.

 

Konnte Macron bislang wichtige Reformvorhaben mit absoluter Mehrheit auf den Weg bringen, ist er nun auf Kooperationen mit den übrigen im Parlament vertretenen Parteien – insbesondere den konservativen Republikanern – angewiesen. Während sich das rechtsextreme Bündnis von Marine Le Pen für seine historischen Zugewinne feiert, hat das links-grüne Bündnis von EU- und NATO-Kritiker Mélenchon keinerlei Zweifel daran aufkommen lassen, dass es die Politik des Präsidenten in weiten Teilen blockieren wird. Gerade heute, da sich Russland auf einen Zermürbungskrieg in der Ukraine einstellt, der Atommacht Frankreich in Europa eine besondere Schutzverantwortung zukommt und zentrale EU-Vorhaben rasch und unkompliziert umgesetzt werden müssten, droht das links-grüne Blockadebündnis von Populist Mélenchon die Stabilität in Frankreich und Europa zu gefährden.“

Will die Landesregierung das Problem nur aussitzen?


Zur Forderung des baden-württembergischen Landkreistages, angesichts der Kosten für ukrainische Flüchtlinge baldmöglichst durch das Land Abhilfe zu bekommen, sagt der finanzpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Stephen Brauer:

 

„Die Mehrbelastung der Städte und Gemeinden durch den Wechsel der ukrainischen Flüchtlinge vom Asylbewerberstatus in Hartz-IV seit 01. Juni muss schnellstens durch das Land kompensiert werden.

 

Den Landkreisen werden 161 Millionen allein für die Unterkunftskosten entstehen. Wenn sich Finanzminister Bayaz hierzu bislang in Schweigen hüllt, kann man den Eindruck gewinnen, die Landesregierung wolle das Problem aussitzen.“

 

 

Frieden, Freiheit und Fortschritt in Europa wichtiger denn je.


In der heutigen Landtagsdebatte zum Quartalsbericht der Landesregierung über aktuelle europapolitische Themen sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Erst vor wenigen Monaten stand der europapolitische Quartalsbericht der Landesregierung ganz im Zeichen von Taxonomie und Transformation. Kaum mehr als eine Woche nach der entsprechenden Landtagsdebatte haben russische Truppen unvorstellbares Leid in die Ukraine und den Krieg zurück nach Europa gebracht. Seither ist kein Tag vergangen, an dem nicht auf Städte geschossen, zivile Einrichtungen zerstört oder Zivilisten getötet wurden. Während Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, gerissen aus ihrem Alltags- und Familienleben, in die Flucht nach Polen oder Moldau getrieben wurden, stehen Namen wie ‚Butscha‘ oder ‚Mariupol‘ stellvertretend für die von russischer Seite verübten Kriegsgräuel.

 

Der Krieg in der Ukraine hat daher auch an prominenter Stelle Einzug in den neuen Quartalsbericht der Landesregierung gehalten und den Themen Europa-, Migrations- und Sicherheitspolitik eine neue Dringlichkeit verliehen. Während die Bundesregierung Deutschland mit ruhiger und entschlossener Hand führt, sind es die Kommunen und die vielen Bürgerinnen und Bürger – auch und gerade in Baden-Württemberg –, die unbürokratisch Hilfe leisten und durch Engagement tagtäglich für Frieden, Freiheit und Fortschritt in Europa einstehen. Ihnen muss der besondere Dank des Landtags gelten. Für Autoritarismus darf es kein Appeasement geben.“

 

Flagge der Schweiz und Deutschlands nebeneinander

Wirklichkeitsanpassung grün-schwarzer Schweiz-Politik dringend geboten.


In der aktuellen Debatte zum Verhältnis von Baden-Württemberg und der von Ministerpräsident Kretschmann unlängst als „Auenland“ bezeichneten Schweiz, sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Die Schweiz ist ohne Zweifel einer unserer wichtigsten Partner. Zeitweilig von der COVID-Pandemie verschattet, ist der gesellschaftliche und kulturelle Austausch mit unseren Schweizer Nachbarn in den zurückliegenden Monaten zu neuem Leben erwacht. Grenzgänger fördern auf beiden Seiten Wachstum und Wohlstand, der Austausch von Waren kommt wieder in Schwung und Kooperationen in Wissenschaft und Forschung tragen für grenzüberschreitenden Wissensaustausch Sorge. Gleichzeitig hat das Scheitern des Rahmenabkommens zwischen der EU und der Schweiz neue Ungewissheiten geschaffen, die unlängst durch das von grünen und linken Gruppierungen vorangetriebene Frontex-Referendum weiter verschärft wurden.

 

Vor diesem Hintergrund kommt Baden-Württemberg die Aufgabe zu, sich im Sinne aller für Stabilität, Zusammenarbeit und Fortschritt im Herzen Europas einzusetzen. Mit ihrer sogenannten ‚Schweiz-Strategie‘ hat die Landesregierung schon 2017 unter viel Eigenlob versucht, die Beziehungen Baden-Württembergs zur Schweiz auszubauen und zu fördern. Seither hat sich die Welt tiefgreifend gewandelt. Statt auf Podiumsdiskussionen bei unseren verblüfften Schweizer Nachbarn über das Auenland und die Orks zu fabulieren, hätte Kretschmann seine jüngsten Schweiz-Reise zum Anlass nehmen sollen, um der Öffentlichkeit die schon mehrmals angekündigte Aktualisierung der grün-schwarzen ‚Schweiz-Strategie‘ vorzustellen. Die Fantasiewelt aus dem ‚Herrn der Ringe‘ kennt keine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsweisen, keine Digitalisierung, keine Hochschulkooperationen und kein Frontex-Referendum. Die Herausforderungen der Gegenwart fordern einen klaren Kopf – und neben reger Reisetätigkeit auch handfeste Regierungspolitik.“

Förder-Wirrwarr muss beseitigt, Haushaltsmittel für die internationale Jugendarbeit dürfen nicht weiter abgesenkt und adäquater Mittelabfluss muss sichergestellt werden.


„Und ich mag mich nicht bewahren! Weit von Euch treibt mich der Wind, auf dem Strome will ich fahren, von dem Glanze selig blind!“ –  der Dichter Joseph von Eichendorff hatte sicher auch den Überschwang der Jugend im Sinn, als er diese Zeilen in seinem Gedicht „Frische Fahrt“ verewigte. Der internationale Jugendaustausch verbindet diesen Optimismus mit der friedlichen Erkenntnis der Welt und der Freude, sich als junger Mensch in ihr zu bewegen. In der Corona-Pandemie war kein Platz mehr für diese wichtige Errungenschaft. Die internationale Jugendarbeit wieder zu beleben – das ist ein Anliegen der FDP/DVP-Fraktion.

 

Die Sprecherin für internationale Politik der FDP/DVP-Fraktion, Julia Goll, sagt dazu:

 

„Durch die Corona-Pandemie hat insbesondere auch der internationale Jugendaustausch stark gelitten und kam nahezu gänzlich zum Erliegen. Doch dass Völkerverständigung – auch zwischen Jugendlichen – ein wichtiger Bestandteil zur langfristigen Sicherung des Weltfriedens ist, zeigt auch die jüngste Krise mit weltweiter Bedeutung: der Ukraine-Krieg. Doch insbesondere das bürokratische Förder-Wirrwarr trägt nicht gerade dazu bei, dass eine Verstärkung internationaler Jugendarbeit in jüngster Zeit stattfinden konnte.“

 

Hierzu ergänzt der jugendpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dennis Birnstock:

 

„Wenn man sich die Haushaltsansätze zur internationalen Jugendarbeit anschaut, stellt man seit Jahren eine stetig sinkende Tendenz fest. Wertschätzung und Förderung von internationaler Jugendarbeit sehen definitiv anders aus. Dass die Mittelabflüsse während der Corona-Pandemie zurückgegangen sind, ist nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist aus Sicht der Freien Demokraten allerdings, dass die internationale Jugendarbeit nach wie vor stiefmütterlich behandelt wird – und das ausgerechnet in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen mitten in Europa. Jugendaustausch auf internationaler Ebene ist heute wohl wichtiger denn je und so fordern wir Freien Demokraten Grün-Schwarz dazu auf, die Haushaltsmittel diesbezüglich nicht noch weiter herunterzufahren und stattdessen einen adäquaten Mittelabfluss sicherzustellen.“

 

Fakten und Vorschläge finden Sie im beantworteten Antrag „Unterstützung der Internationalen Jugendarbeit“ – Drucksache 17/1627

 

Fundament grün-schwarzer Schweiz-Politik seit Jahren sanierungsbedürftig.


Zur Meldung, wonach sich Ministerpräsident Kretschmann während eines Besuchs in Zürich als Brückenbauer probiert und in Berlin und Brüssel mehr Druck machen will, sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Schon bei seinem jüngsten Ausflug nach Frankreich hat sich Ministerpräsident Kretschmann, all seinen fahrigen Auslassungen zum Trotz, als eiserner Staatsmann zu inszenieren versucht. Die bei dieser Rolle scheinbar obligatorische Tirade gegen Berlin oder Brüssel war auch heute wieder zu hören – diesmal aus der benachbarten Schweiz.

 

Seit Jahren zählt die Schweiz zu unseren wichtigsten Partnern, seit Jahren hat es die grün-schwarze Landesregierung versäumt, ihre 2017 unter viel Eigenlob verkündete ‚Schweiz-Strategie‘ an die Herausforderungen der Gegenwart anzupassen. Die Präsidentschaft Trumps, die COVID-Pandemie, das gescheiterte EU-Rahmenabkommen, ja nicht einmal der russische Überfall auf die Ukraine haben die Landesregierung zu einer Überarbeitung ihrer ‚Schweiz-Strategie‘ veranlassen können. Als Brückenbauer ohne Plan ist Kretschmanns Vermittlerposition in Berlin und Brüssel daher leider denkbar schwach – sehr zum Leidwesen unserer Schweizer Nachbarn.“

„Schweiz-Strategie“ von 2017 dringend aktualisieren.


Zur Meldung, wonach Ministerpräsident Kretschmann am kommenden Donnerstag und Freitag mit einer Delegation zur Kontaktpflege in die benachbarte Schweiz reist, sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Die Schweiz ist einer unserer wichtigsten Partner – auch und gerade in Zeiten globaler Konflikte und internationaler Spannungen. Um die Zusammenarbeit mit der Schweiz auszubauen und zu fördern, hat die grün-schwarze Landesregierung bereits 2017 ein kurzerhand ‚Strategie‘ genanntes Eckpunktepapier auf den Weg gebracht, das neben generellen Auslassungen über unsere Schweizer Nachbarn auch eine Reihe vager Absichtsbekundungen umfasst und die Schweiz-Politik der Landesregierung seither maßgeblich prägt.

 

Seit 2017 hat sich die Welt tiefgreifend gewandelt. Die Schweiz-Strategie der Landesregierung, schon damals politisch weitgehend unbrauchbar, ist heute ein überkommenes Zeugnis der Vergangenheit und bedarf einer umfassenden Aktualisierung. Statt also, wie bei seiner jüngsten Frankreich-Reise, die Auslandsbesuche der Landesregierung für peinliche Pöbeleien gegen die Bundesregierung zu missbrauchen, sollte Kretschmann die anstehenden Reisen nach Basel und Zürich nutzen, um der Öffentlichkeit eine zeitgemäße Überarbeitung der ‚Schweiz-Strategie‘ zu präsentieren und die Schweiz-Politik seiner Regierung an die Herausforderungen der Gegenwart anzupassen.“

Europäischer Zusammenhalt und liberale Zukunft wichtiger denn je.


Anlässlich der Wiederwahl des liberalen Kandidaten Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Die Wiederwahl Emmanuel Macrons war ein wichtiger Sieg des liberalen Europas in Frankreich. Gerade heute, da die Schergen des autoritären Putin-Regimes ihre Angriffe gegen die Ukraine mit neuer Vehemenz fortführen und kremltreue Propagandisten wie Marine Le Pen Europa von innen heraus zu spalten versuchen, ist Macrons Bekenntnis zu europäischem Zusammenhalt und zu einer liberalen Zukunft der Freiheit, der Selbstbestimmung und der Rechtsstaatlichkeit wichtiger denn je.

 

Gleichzeitig lassen sich die Wahlstimmen für die offen von Putin finanzierte Le Pen nicht nur durch ein Stadt-Land-Gefälle oder in Frankreich um sich greifende Ressentiments erklären. Sie sind, zumindest zum Teil, auch Ausdruck eines Image- und Strukturproblems der EU, das Präsident Macron schon in seiner berühmten Sorbonne-Rede von 2017 klar benannt hat. Während er 2017 von der damaligen deutschen Bundesregierung ausgebremst wurde, bleibt nach der durch den russischen Angriffskrieg eingeläuteten Zeitenwende zu hoffen, dass La République en Marche auch nach den anstehenden Parlamentswahlen weiterhin die treibende Kraft in Frankreich bleiben wird.“

 

Landesregierung zu mehr Einsatz beim grenzüberschreitenden Infrastrukturausbau aufgefordert.


Anlässlich eines heute von den Vertreterinnen und Vertretern der Grünen-, CDU-, SPD- und FDP/DVP-Fraktion unterstützten Antrags zum grenzüberschreitenden Infrastrukturausbau sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Wir begrüßen es, dass das Parlament heute die Landesregierung in die Pflicht genommen hat, sich entschlossener für den grenzüberschreitenden Infrastrukturausbau in Baden-Württemberg einzusetzen. Nachdem sich Herr Kretschmann während seiner jüngsten Frankreich-Reise zu peinlichen Pöbeleien gegen die Bundesregierung hat hinreißen lassen, ist glaubwürdiges Engagement durch die Landesregierung nun dringend angezeigt.“

 

Unser verkehrspolitischer Sprecher, Dr. Christian Jung, ergänzte:

 

„Bis heute hat sich Verkehrsminister Herrmann nicht dazu durchringen können, die offensichtlichen Falschaussagen des Ministerpräsidenten zum Streckenausbau Colmar-Freiburg zu korrigieren. Dass die Bundesregierung das Infrastrukturprojekt nicht hinreichend unterstützt, ist schlichtweg falsch. Daher ist es richtig, dass die Landesregierung nun in die Pflicht genommen wird, sich umfassend für die Stärkung der grenzüberschreitenden Infrastruktur im Land einzusetzen und dabei auch vermehrt europäische Fördermittel in den Blick zu nehmen. Darüber hinaus bleibt zu hoffen, dass sich der Ministerpräsident vor seiner nächsten Auslandsreise besser vorbereitet oder sich aber zusammenreißt und seinen Drang zu haltlosen Vorwürfen zügelt.”

 

Rülke am Rednerpult im Landtag BW

Folgen von Angriffskrieg und Abhängigkeit wirtschafts- und sozialverträglich bewältigen.


In seiner heutigen Rede zur Regierungserklärung von Ministerpräsident Kretschmann zum Krieg in der Ukraine sagte der Fraktionsvorsitzende der FDP/DVP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

 

„Als Freie Demokraten teilen wir die vom Ministerpräsidenten beschworene Solidarität mit der Ukraine und das in der Regierungserklärung zum Ausdruck gebrachte Mitgefühl mit den Opfern und den Leidtagenden dieses Krieges. Noch in dieser Minute werden in Butscha die verkohlten Leichen ukrainischer Zivilisten von der Straße geschafft – grausame Relikte einer an Brutalität kaum zu überbietenden Besatzungspraxis. Während der Hauptverantwortliche dieser Kriegsverbrechen im Kreml seine Reden hält, greift die russische Soldateska Tag für Tag das vermeintliche Brudervolk in der Ukraine, die Freiheit, die Demokratie und damit auch unsere Art zu leben an.“ Inmitten dieser schweren Zeit sei der Zusammenhalt des freien Westens und das Wiedererstarken der US-amerikanischen Führungsrolle unter Präsident Biden ein klares Signal der Entschlossenheit, das, wie Rülke mit Blick auf Donald Trump hinzufügte, keineswegs selbstverständlich sei. Während Präsident Selenskyi und das ukrainische Volk den russischen Invasoren tapfer Widerstand leisteten, gebühre auch Polen und Moldawien sowie den vielen Menschen in Deutschland großes Lob und Anerkennung, die den Schutzsuchenden im Angesicht der humanitären Notlage unkompliziert Hilfe leisteten.

 

Rülke fuhr fort: „Herr Kretschmann, Sie sagen: ‚Auch unsere Friedensordnung liegt in Trümmern … Zugleich haben wir unsere Wehrhaftigkeit vernachlässigt und uns energiepolitisch abhängig gemacht. Diese Strategie ist gescheitert. Sie war ein schwerer Fehler.‘ Mit diesem Eingeständnis haben Sie voll und ganz recht! Aber benennen Sie doch einmal, wer für diese Politik verantwortlich war. Verantwortlich war Kanzlerin Merkel – jene Kanzlerin, für die Sie sogar gebetet haben und die bis vor kurzem noch Ihr großes politisches Vorbild war.“

 

Auch in Baden-Württemberg könnten der russische Angriffskrieg und das Ende der unter CDU-Führung gewachsenen Abhängigkeit von Russland dramatische Folgen nach sich ziehen und zu einem zeitweiligen Wohlstandsverlust führen. Daher sei es richtig, so Rülke, eine Lenkungsgruppe in der Staatskanzlei einzurichten und die Flüchtlingsaufnahme besser zu organisieren, um die Kommunen im Land, die sich, wie die Stadt Meßstetten, bereitwillig zur Aufnahme von Flüchtlingen erklärt haben, zu entlasten. Indes werde das effektive Krisenmanagement der Landesregierung durch den Drang des Ministerpräsidenten behindert, seine ideelle Nähe zur CDU auszuleben, an ihrer Seite gegen Berlin zu poltern und den eigenen Parteifreunden etwa bei der Frage der Flüchtlingsunterbringung in den Rücken zu fallen. Da die Ukrainerinnen und Ukrainer unmittelbar vor Gefahr flöhen, sei es richtig, so Rülke, dass für sie die Massenzustrom-Richtlinie der EU gelte. Mittelfristig müssten die Menschen aber registriert und, so möglich, in unseren Arbeitsmarkt integriert werden. Dabei müsse auch offen und ehrlich eingestanden werden, dass es zu Problemen kommen könne. Und um den Ukrainerinnen und Ukrainern Arbeit zu verschaffen, müsse aber erst die Vergabe von Aufenthaltsgenehmigungen reibungslos klappen. „Noch vergangene Woche hat sich Migrationsministerin Gentges in verschiedenen Zeitungsinterviews ausgiebig für ihr unbürokratisches Vergabeverfahren gefeiert. Am Bodenseekreis haben zwei Ukrainerinnen in zweiwöchiger Wartezeit erfahren dürfen, was Ministerin Gentges unter ‚unbürokratischen Verfahren‘ versteht.“ Zustimmend äußerte sich Rülke hingegen bei der von Kretschmann angekündigten Unterstützung der ukrainischen Kinder. Da sie häufig traumatisiert seien, sei es wichtig, sie schulpsychologisch zu betreuen und rasch und unkompliziert in Kitas und Schulen zu bringen.

 

Anschließend kam Rülke auf die wirtschaftlichen Konsequenzen des Krieges zu sprechen: „Wenn Sie in Ihrer Regierungserklärung feststellen: ‚Diese Sanktionen sind richtig.‘, dann können wir Freie Demokraten uns Ihnen nur vorbehaltslos anschließen. Gleichzeitig sehen wir die Landesregierung aber klar in der Pflicht, den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden für unser Land so gut es geht abzufedern und dafür zu sorgen, dass uns die Sanktionen nicht am Ende sogar schwerer treffen, als Putin und seine Kamarilla. Daher müssen wir die Abhängigkeit der Merkel-Ära sukzessive verringern und unsere Energieversorgung, wie Sie in Ihrer Regierungserklärung ja selbst betont haben, rasch auf Flüssiggas und Wasserstoff umzustellen. Ihre Ausführungen zu einem ‚neuen Blick auf Solardächer und Windräder‘ teile ich hingegen ausdrücklich nicht. Die Stunde der Wahrheit im Landtag gebietet auch, dass die grün-konservative Regierungskoalition endlich ihre illusorischen Autarkiepläne entsorgt und sich eingesteht, dass Baden-Württemberg auch in Zukunft auf Energieimporte angewiesen sein wird. Ihr Vorhaben, russisches Gas durch Strom von Solardächern und Windrädern zu ersetzen, wird unsere Industrie und Millionen private Haushalte unnötig belasten, durch den hohen Flächenverbrauch die Zukunft unserer Landwirtschaft und die Sicherheit unserer Ernährung gefährden und am Ende als teures Fiasko kläglich scheitern,“ so Rülke.

 

„Auch kann ich folgenden Satz Ihrer Regierungserklärung nicht nachvollziehen: ‚Der Abschied von fossilen Rohstoffen kommt schneller.‘ Zum einen sprachen Sie ja selbst vom fossilen Flüssiggas. Zum Zweiten steht auch der Kohleausstieg nun zur Disposition. Herr Kretschmann, einmalmehr sind andere Mitglieder Ihrer Partei weitaus ehrlicher. ‚Versorgungssicherheit vor Klimaschutz‘ hat ein gewisser Robert Habeck, meines Wissens zuständiger Klimaminister im Bund, unlängst unzweideutig gefordert. Herr Kretschmann, dieser Forderung Ihres Parteifreunds schließen wir uns vorbehaltslos an. Wir werden eine Gemeinschaftsaufgabe zu meistern haben, aber bitte mit Realismus!“

Solidarisch mit der Ukraine – energiepolitisch pragmatisch, verteidigungspolitisch standhaft.


Auch Dr. Hans-Ulrich Rülke, Vorsitzender der FDP/DVP-Fraktion, begann seine heutige Landtagsrede zum Krieg in der Ukraine mit einem klaren Solidaritätsbekenntnis:

 

„Am 24. Februar hat Russland erneut das Völkerrecht gebrochen. Russische Truppen haben unvorstellbares Leid in die Ukraine und den Krieg zurück nach Europa gebracht. In dieser schweren Zeit gilt unsere Solidarität klar der Ukraine. Die Freien Demokraten im Landtag Baden-Württembergs stehen für Freiheit, Friede und Völkerverständigung. Die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine, die durch den russischen Einmarsch abrupt aus Alltag, Familie und Beruf gerissen wurden, unterstützen wir ausdrücklich. Gleiches gilt für die Wirtschaftssanktionen, die die liberalen Demokratien dieser Welt gegen Russland und das Putin-Regime verhängt haben. Sollte Präsident Putin die Gewalt, den Krieg und die humanitäre Katastrophe in der Ukraine, etwa durch den mutwilligen Einsatz von Atomwaffen, weiter verschärfen, darf auch ein vollumfänglicher Importstopp von russischer Energie kein Tabu mehr sein.“

 

Nach wie vor verträten die Freien Demokraten die Ansicht, dass Waffenlieferungen in die oftmals unübersichtlichen Krisengebiete dieser Welt kein fester Bestandteil der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik sein dürften, so Rülke weiter. Doch mit Russland kenne der Krieg in der Ukraine einen klaren Aggressor. Um in dieser weltpolitischen Ausnahmesituation den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands abzuwehren und den Ukrainerinnen und Ukrainern die Verteidigung ihrer Städte, ihrer Häuser und ihrer Familien zu ermöglichen, seien deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine moralisch richtig und politisch geboten. Gleichzeitig sprach sich Rülke aber gegen eine direkte Konfrontation mit Russland aus, wie sie etwa durch eine von NATO-Einheiten kontrollierte Flugverbotszone im ukrainischen Luftraum hervorgerufen werden könnte.

 

Schon seit Längerem führe der Kreml im Westen einen Informationskrieg, rief Rülke in Erinnerung. Propagandasender wie „Russia Today“ und einflussreiche Personen des öffentlichen Lebens würden bereits seit Jahren gezielte Desinformation streuen, in das öffentliche Meinungsbild eingreifen und aggressive Wahlbeeinflussung betreiben. „Dies ist vor allem der Krieg Putins – aber eben nicht nur“, stellte Rülke fest. „Es ist auch der Krieg seiner russischen Handlanger, ein Krieg der Putin-treuen Oligarchen, ein Krieg der Putin-Söldner in unseren eigenen Reihen, die sich, wie Gerhard Schröder, bis heute nicht zu einer klaren Verurteilung des russischen Überfalls durchringen konnten. Sie alle eint der ungeheure Profit, den ihnen das freiheitsverachtende System Wladimir Putins Jahr für Jahr in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Aus Sicht der FDP muss alles getan werden, um diesen Überfall zu stoppen. Deshalb brauchen wir nicht nur Sanktionen gegen Putin, sondern auch gegen seine Helfershelfer in Russland und im Westen.“

 

Der russische Angriffskrieg habe uns zudem schmerzlich in Erinnerung gerufen, so Rülke, dass das kostbare Gut des Friedens politisch standhaft verteidigt werden müsse. Insofern sei es richtig, mehr in unsere Verteidigungsfähigkeit zu investieren und nun ein zweckgebundenes 100-Milliarden-Programm zur Ertüchtigung der Bundeswehr auf den Weg zu bringen: „Solidarität heißt auch, dass wir alle für die Verteidigung nun einen höheren Beitrag leisten müssen“, stellte Rülke fest und warnte mit Blick auf einen erneuten Wahlsieg Donald Trumps davor, sich in wohlfeiler Untätigkeit auf die USA zu verlassen.

 

Auch energiepolitisch müssten Baden-Württemberg, Deutschland und Europa aus dem Krieg in der Ukraine gemeinsam die richtigen Schlüsse ziehen: „Wenn Bundeswirtschaftsminister Habeck erklärt, Versorgungssicherheit gehe vor Klimaschutz, dann kann er mit der vollen Unterstützung der Freien Demokraten rechnen. Solidarität mit der Ukraine heißt in diesen Tagen auch, die eigenen energiepolitischen Wunschvorstellungen an die neuen Realitäten anzupassen und pragmatisch eine gesamteuropäische Energiepolitik voranzutreiben.“ Wer gleichzeitig den Atomausstieg und die Unabhängigkeit von russischen Energieimporten fordere, der müsse nicht nur den Kohleausstieg verschieben, sondern sich auch mit allem Nachdruck für Flüssiggas-Terminals, volle Gasspeicher und europäische Energiepartnerschaften einsetzen, mahnte Rülke. „Auch der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien kann einen Beitrag zur Freiheit leisten – aber eben nur, wenn er im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und im Einvernehmen mit der betroffenen Bevölkerung erfolgt. Den Kurs der Landesregierung, in windschwachen Regionen Baden-Württembergs die Menschen durch den Bau immer neuer Windräder zu verunsichern, tragen wir nicht mit,“ betonte Rülke. „Stattdessen fordern wir, bei der Transformation unserer Energieversorgung hin zu einer energiepolitisch freien und klimaneutralen Zukunft Gas zu geben. Und das, indem wir in Baden-Württemberg bei Wasserstoff Weltspitze werden und den Wechsel von fossilem Erdgas zu klimafreundlichem Wasserstoff nun entschlossener den je vorantreiben.“

 

EU-Bericht der Landesregierung tabuisiert Taxonomie-Transformation.


In ihrer Landtagsrede zum Bericht der Landesregierung über aktuelle europapolitische Themen sagte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

 

„Als die EU-Kommission am zurückliegenden Silvesterabend ihren als Taxonomie-Verordnung bekannten Vorschlag zu nachhaltigen Investitionen in eine klimafreundliche Transformation der Energieversorgung vorlegte, ließen sich führende Parteimitglieder der Grünen nur allzu rasch zu allerlei abfälligen Kommentaren hinreißen.

 

Mit ihrem heute debattierten Quartalsbericht hat die grün-geführte Landesregierung eine geeignete Gelegenheit verstreichen lassen, um sachlich zur EU-Taxonomie Stellung zu beziehen und sich von der schrillen Kritik –  dem Produkt einer durchzechten Silvesternacht – zu distanzieren.

 

Der Quartalsbericht der Landesregierung enthält zwar eine reichhaltige Fülle der von Regierungsseite unternommenen Reiseaktivitäten – vom öffentlich vielkritisierten Kommissionsvorschlag, dem wohl wichtigsten Dokument des Quartals, ist hingegen nichts zu lesen. Die Landesregierung wäre gut beraten, ihre Zeitrechnung an die weltweit geltenden Standards anzupassen, die Taxonomie und ihre Auswirkungen auf das Land inhaltlich fundiert zu bewerten und endlich geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um mit Gas und klimafreundlichem Wasserstoff einen wirtschafts- und sozialverträglichen Weg zur Klimaneutralität einzuschlagen.“

 

Mit rund 10% der Exporte belegt China den zweiten Platz der wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs. Mit Blick auf wettbewerbliche und rechtliche Unsicherheiten, sind die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Baden-Württemberg und China aber teilweise auch kritisch zu beachten. So sieht der neue Fünfjahresplan der Kommunistischen Partei einen Vorstoß Chinas in viele Wirtschaftsbereiche vor, in denen eigentlich baden-württembergische Unternehmen Spitzenreiter sind. Um den Umgang der baden-württembergischen Landesregierung mit dem Handelspartner China zu erfragen, haben sich die FDP/DVP-Abgeordneten Hans Dieter Scheerer und Alena Trauschel mit einer Anfrage an die Landesregierung gewandt.

 

„Die bemerkenswerteste Aussage von Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf unsere Anfrage ist der Plan des Landes eine Ostasien-Strategie zu entwickeln. Dabei hat sie doch noch nicht mal eine Strategie für die Wirtschaft in Baden-Württemberg an sich“, erklärt Scheerer. Natürlich sei es aber so, dass private Unternehmen frei entscheiden können wo und mit wem sie handeln. „Das ist auch gut so und der Kern einer freien Marktwirtschaft. Die Landesregierung muss dann aktiv werden, wenn baden-württembergische Unternehmen benachteiligt werden und Länder in Zielmärkten nicht gerechtfertigte Auflagen fordern“, sagt Scheerer, der Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Landtags ist, weiter. Ein Beispiel sei beispielsweise der fortbestehende Joint-Venture Zwang in China.

 

Scheerer vermisst allerdings den nötigen Mut der baden-württembergischen Landesregierung im Umgang mit China und auch die Bereitschaft, unangenehme Punkte anzusprechen. „China ist ein wichtiger Absatzmarkt für die Unternehmen in Baden-Württemberg. Die Landesregierung muss daher alles daran setzen unsere Unternehmen zu unterstützen und im Zweifel auch gegen unfaire Geschäftspraktiken oder gegen aufkommende Konkurrenten zu schützen. Dafür wird es aber mehr als die üblichen Worthülsen benötigen. Hoffmeister-Kraut ist immer schnell in der Ankündigung einer „Strategie“, die Umsetzung und Ausarbeitung wird dann aber meist vergessen. Ihre nicht vorhandene Strategie für die langfristige Aufstellung der Wirtschaft in Baden-Württemberg ist dafür ein Paradebeispiel.“

 

Zum Zielkonflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und moralischer Verantwortung bleibe die Landesregierung außerdem auffällig still. „Die hohe Verflechtung der baden-württembergischen Wirtschaft mit der Volksrepublik China müssen wir vor allem vor dem Hintergrund der Menschenrechte auch kritisch beobachten. Auch wenn die Landesregierung die Bedeutung von Menschenrechten und freiheitlichen Grundwerten betont, weicht sie in ihrer Antwort den kritischen Themen zur Lage der Uiguren, den Protesten in Hong Kong und Pressefreiheit leider aus“, betont Trauschel, die europapolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag ist. Einzig auf die global vereinbarten Klimaziele und nachhaltige Lieferketten wolle Baden-Württemberg pochen. „Das ist zu wenig beim Thema Menschenrechte und trotz aller wirtschaftlicher Interessen muss die Landesregierung als Exportland und wichtiger Handelspartner mit China hier klare Linie zeigen. Wie in vielen Bereichen zeigt die Wirtschaftsministerin aber wieder wenig Mut“, kritisiert Scheerer.

Struktureller Stillstand in EU muss schleunigst überwunden werden.


In ihrer Landtagsrede zur europäischen Zukunftskonferenz kritisierte die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel, die dysfunktionale Reformunfähigkeit der Europäischen Union und forderte den Vorsitzenden des Europa-Ausschusses im Bundesrat, Ministerpräsident Kretschmann, zu mehr Engagement und mehr Bürgerbeteiligung auf:

 

„An der Seite Emmanuel Macrons waren die europäischen Liberalen die treibende Kraft hinter der Zukunftskonferenz. Obwohl die CDU noch am Ende der Ära Merkel den Start der Konferenz fahrlässig verzögert hat und sich führende Brüsseler Institutionen, im Anspruch, den alleinigen Vorsitz der Konferenz zu beanspruchen, gegenseitig blockierten, hat die Zukunftskonferenz einen beachtlichen Rückhalt in der Bevölkerung erfahren.

 

Dem Ziel der Konferenz, durch Einbindung mündiger Bürgerinnen und Bürger den strukturellen Stillstand in der EU zu überwinden und das liberale Fortschrittsversprechen grundlegend zu erneuern, sind wir zwar so ein gutes Stück nähergekommen, doch noch immer werden unsere Bestrebungen, eine neue Verfassung als Grundlage eines geeinten europäischen Bundesstaates zu erarbeiten, durch das institutionelle Machtgefüge der EU und die illiberale Rückwärtsgewandtheit einiger Entscheidungsträger ausgebremst.

 

Auch das grün-geführte Baden-Württemberg, das, wie der Zufall es will, in Person von Winfried Kretschmann gegenwärtig dem Europa-Ausschuss des Bundesrates vorsitzt, weist in europapolitischen Fragen eine seltsam anmutende Trägheit auf. Kretschmann und seine Landesregierung werden in den vor ihnen liegenden Jahren zeigen müssen, wie ernst sie es mit der Bürgerbeteiligung bei europapolitischen Fragen meinen. Die Grundsteinlegung für eine tragfähige Europapolitik der Zukunft – eine glaubhafte Stärkung der europapolitischen Bildung an unseren Schulen – hat die Landesregierung nun, trotz hochdotierter Staatssekretärsposten, einmalwieder verschlafen.“

 

Unverständlich, wie eine Regierung, der angeblich Bürgerbeteiligung wichtig ist, hier erkennbar falsch agiert.


In der heutigen Europadebatte im Landtag erklärt die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel, zum Verhältnis Baden-Württembergs zur Schweiz nach dem gescheiterten Rahmenabkommen:

„Ich begrüße, dass die Landesregierung nun aktiv das Verhältnis zur Schweiz in ihrem Tätigkeitsbericht aufnimmt und ihre Aktivitäten darstellt, nachdem das im letzten Bericht nicht vorkam. Aber nun wird klar, dass die Landesregierung das Verhältnis zu einem sehr wichtigen Nachbarn in schwierigen Zeiten nicht zur Chefsache gemacht hat. Schade, denn so führen Sie alle früheren Bekundungen über die Wichtigkeit des Themas für die Landesregierung ad absurdum.

Da passt ins Bild, dass die Landesregierung offenbar die Verfasstheit der Schweiz nicht verstanden hat. Nicht die Schweizer Regierung war gegen das Abkommen, sondern die Bevölkerung. Daher ist es doch auch an uns in der EU, gegenüber dem Schweizer Volk Vertrauen aufzubauen und nicht in den immer gleichen Gesprächsrunden unter Gleichgesinnten dem Verlorenen nachzutrauern. Hier erwarten wir einen Schwerpunkt des zukünftigen Engagements, zusammen mit der Schweizer Zivilgesellschaft, wie wir das ja auch mit anderen Nachbarn selbstverständlich tun.“

EU-Hilfezahlungen für die Flutkatastrophe bleiben weiter aus.


Zum Bericht von Focus Online vom 14. September, laut dem die EU-Kommission wegen leerer Geldtöpfe angekündigte Millionenhilfen für die Flutkatastrophe in Deutschland und den Benelux-Staaten nicht auszahlen kann, sagt die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel:

„Es ist zutiefst beschämend, dass die EU-Kommission und Frau von der Leyen nicht in der Lage sind, schnelle Hilfen für die Opfer der Flutkatastrophe auf die Beine zu stellen. Noch im Juli wurden von der Kommission schnelle Millionenhilfen für die betroffenen Regionen in Aussicht gestellt. Heute stellt man plötzlich fest, dass die Reserve zur Solidarität und Soforthilfe der EU schon fast aufgebraucht sei. Während private Initiativen deutlich schneller und effektiver funktionieren, kommt staatliche Hilfe in vielen Fällen zu spät an.

Die EU-Kommission hat damit einen wichtigen Zeitpunkt verpasst, um den europäischen Bürgerinnen und Bürgern einen Ausdruck von Solidarität zu zeigen. Als jemand, der selbst mehrmals im Ahrtal unterwegs war und mit angepackt hat, macht mich diese Tatenlosigkeit fassungslos.

Gerade im Hinblick auf den Klimawandel muss die Europäische Union mit schnellen und unbürokratischen Mitteln den Katastrophenschutz in den Mitgliedsstaaten unterstützen. Wenn Europa weiterhin das Vertrauen und den Rückhalt der Bevölkerung aufrechterhalten will, muss es gerade in Krisensituationen für die Menschen da sein.“

Baden-Württemberg muss Menschen nicht nur aufnehmen, sondern gerade gut ausgebildete Ortskräfte rasch in den Arbeitsmarkt vermitteln


Zu den Auswirkungen der aktuellen Lage in Afghanistan erklärt der bundeswehr- und der migrationspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion Hans Dieter Scheerer:

„Die deutschen Staatsangehörige und andere von der Taliban verfolgte Menschen brauchen nun endlich dringend und unbürokratische Hilfen. Stattdessen setzt sich die Planlosigkeit der Bundesregierung fort. Es kann doch nicht sein, dass ein US-Militärflugzeug mit 640 Menschen an Bord abhebt und diese in einen Nachbarstaat bringt, während die Bundeswehr nach Stunden unter riskanten Bedingungen landet, um dann mit gerade einmal sieben Personen zurückzufliegen. Wir müssen nun mit jedem Flugzeug, das in Kabul landen kann, so viele Menschen wie es nur geht vor den Taliban retten und in die Nachbarstaaten ausfliegen.

Wenn diese Menschen in Sicherheit sind, braucht es eine nationale und eine europäische Verständigung über die weitere humanitäre Hilfe. Selbstverständlich muss dann auch Baden-Württemberg Ortskräfte, ihre Familien und besonders von der Taliban verfolgte Gruppen, wie etwa Frauenrechtler oder Künstler aufnehmen. Gerade die Ortskräfte sprechen gut Deutsch, sind gut ausgebildet und sollten bei uns schnell und unbürokratisch in den Arbeitsmarkt vermittelt werden.

Immer deutlicher wird das vollständige Versagen von Außenminister Maas, Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und Innenminister Seehofer. Diese haben über Monate hinweg die Lage in Afghanistan schöngeredet und wollten es nicht einmal in Erwägung ziehen, dass die Taliban Kabul einnehmen könnten. Das Innenministerium hat außerdem durch bürokratische Hürden die Ausreise der Ortskräfte und ihrer Familien erschwert. Dieses verheerende Missmanagement darf nicht folgenlos bleiben. Der neue Bundestag muss dies umfassend aufarbeiten, etwa in einem Untersuchungsausschuss.“

Bildungspolitik der grün-schwarzen Landesregierung ist eher Mittelmaß im Bundesvergleich als bundesweit Vorreiter digitaler Bildung


FDP-Abgeordnete kritisiert mangelhaften Einsatz der Landesregierung

Die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP Fraktion, Alena Trauschel, kritisiert in ihrer Rede zum europapolitischen Bericht der Landesregierung den Umgang mit dem gescheiterten EU-Rahmenabkommen mit der Schweiz:

„Die Landesregierung hatte seit dem Abbruch des Rahmenabkommens zwischen EU und der Schweiz fast zwei Monate Zeit gehabt, die politischen, juristischen und ökonomischen Folgen zu eruieren. Leider war das Thema der Regierung im europapolitischen Quartalsbericht nicht einmal eine Unterüberschrift wert. Die wirtschaftlichen Beziehungen zur Schweiz sollten insbesondere für das Land Baden-Württemberg im realpolitischen Handeln einen größeren Stellenwert besitzen.

Dass Ministerpräsident Kretschmann rund eine Woche vor Abbruch der Verhandlungen der Neuen Zürcher Zeitung ein Interview zu diesem Thema gegeben hat, macht die Tatenlosigkeit der Regierung noch bedauerlicher. Zudem scheint Innenminister Strobl seiner Parteifreundin und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht vehement genug die Bedeutung dieses Rahmenabkommens verdeutlicht zu haben.

Es sollte in unser aller Interesse liegen, schleunigst auf eine neue Gesprächsgrundlage mit der Schweiz hinzuwirken. Verbraucher, Unternehmer und Arbeitnehmer aus Baden-Württemberg und der Schweiz dürfen in ihren Beziehungen zueinander nicht länger vernachlässigt werden. Wer sich in der Landesregierung hier untätig zeigt, begeht Machtmissbrauch.

Land hat bei europäischen Gemeinschaftsschulden das Nachsehen.


In ihrer ersten Rede vor dem Landtag von Baden-Württemberg äußert sich die europapolitische Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion, Alena Trauschel, zum Thema Europa im Koalitionsvertrag von Grünen und CDU:

 

„Unsere Landesverfassung gibt uns den Auftrag, ein vereintes und subsidiäres Europa zu gestalten. Im grün-schwarzen Koalitionsvertrag lassen sich dazu außer Bekenntnissen keine konkreten Maßnahmen ableiten. Die Landesregierung sollte aber gerade beim Thema des EU-Wiederaufbaufonds ‚Next Generation EU‘ mehr Einfluss auf europäischer Ebene ausüben.

 

Die Umgehung der vertraglich vorgesehenen Schuldenfreiheit auf EU-Ebene trägt das akute Risiko, dass Schulden der Einzelstaaten auf lange Sicht vergemeinschaftet werden. Was als einmaliger Vorgang legitim sein mag, kann sich schnell zu einem leistungsfeindlichen Schreckgespenst entwickeln. Wirtschaftlich starke Regionen wie Baden-Württemberg werden in einem solchen System bestraft, während schwächeren Gegenden keine Anreize zum Gegenlenken gesetzt werden.

 

Neue Steuern und sozialisierte Schulden gefährden die europäische Integration und die Zukunft kommender Generationen von Europäern. Herr Kretschmann muss hier reagieren und sich für die Erfüllung unserer Landesverfassung einsetzen.“

Prüfung eines Vertragsverletzungsverfahrens ist erster wichtiger Schritt.

 

Alena Trauschel, Sprecherin für Europapolitik und LSBTI der FDP/DVP Fraktion, kommentiert die Pläne von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, gegen das umstrittene Gesetz zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transsexualität in Ungarn vorzugehen:

 

„Ich bin froh, dass sich Frau von der Leyen dem Problem der massiven Diskriminierung von Homosexuellen in Ungarn annimmt. Dieses Gesetz ist das genaue Gegenteil unserer europäischen Werte und muss notfalls über ein Vertragsverletzungsverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof gestoppt werden.

 

Information und schulische Aufklärung sind wesentliche Instrumente, um frühzeitig gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit zu sensibilisieren. Als Europäer müssen wir uns daher geschlossen gegen die menschenfeindlichen Gesetze von Viktor Orban stellen.“

Terroristische Geldquellen trockenlegen

Zum heutigen bundesweiten Verbot des salafistischen Vereins Ansaar International erklärt der Obmann der FDP/DVP Fraktion im Parlamentarischen Kontrollgremium, Nico Weinmann:

„Ansaar hat unter dem Deckmantel von angeblichen Wohltätigkeitsprojekten im Ausland mehrere islamistische und salafistische Terrorgruppen unterstützt, darunter die palästinensische Hamas, die Al-Nusra Front in Syrien und die Al Shabaab Milizen in Somalia. Mit dem Vereinsverbot werden terroristische Geldquellen trockengelegt. Ansaar ist eine antisemitische und freiheitsfeindliche Organisation, deren Verbot ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Konfliktregionen ist. Ich erwarte vom Bundes- und Landesinnenministerium, dass sie auch in Zukunft konsequent gegen die Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Werteordnung vorgehen.“

Prof. Dr. Erich Schweickert

Abkommen bietet erst einmal sichere Grundlage für die heimische Wirtschaft.

Zum heute vom EU-Parlament verabschiedeten Handelspakt mit Großbritannien erklärt der europapolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Prof. Dr. Erik Schweickert:

„Im an Irrungen und Wirrungen nicht armen Verhältnis der EU mit Großbritannien nach der Brexit-Entscheidung ist nun wenigstens etwas Stabilität eingekehrt. Für die heimische Wirtschaft ist dies angesichts der starken Umsatzrückgänge mit Großbritannien ein gutes Signal. Verbesserungen in Handelsbeziehungen können starke Impulse für die weitere Erholung der Wirtschaft sein.

Die Verabschiedung des Handelspakts ist nun tragfähige Grundlage für weitere Schritte – wenn sich beide Seiten an den Vertrag halten. Vertragstreue ist nun oberstes Gebot. Das bereits den Briten vorgeworfen wird, nicht nur im Verhältnis zu Nordirland, sondern auch etwa bei der Fischerei gegen den seither vorläufig angewandten Vertrag zu verstoßen, erfüllt mit Sorge.

Und wenn man sich die Situation der Weltwirtschaft und der Stellung Europas hierin genauer anschaut, wird klar: Die EU und Großbritannien sitzen vielleicht nicht mehr nebeneinander, aber definitiv noch in einem Boot.“